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Menschsein als Aufgabe - Buchbesprechungen

Das Bekenntnis zu einer "Verantwortlichen Menschlichkeit" und ein Handeln im Sinne der Liebe
ebnen den Weg in eine gesunde und friedliche Zukunft

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Überwinden von Herrschaft und Entfremdung

GAIA

 

Alles Leben entspringt derselben Quelle

Sobald der Mensch aufhört, von seinem eigenen Geist
- der mit dem Geist allen Lebens identisch ist -
bestimmt zu sein, wird sein Denken und Wollen von zweitrangigen Interessen wie Macht, Geld etc. beherrscht,
wird er zur Maschine, zum Roboter, der von fremden Kräften kontrolliert wird

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Buchbesprechungen:

Wachstum an Menschlichkeit, Humanismus als Grundlage, Ein Handbuch mit kurzen Texten und Zitaten, von Rudolf Kuhr, Angelika Lenz Verlag, 2000, ISBN-3-933037-06-9, 359 Seiten, 35,80.- DM

Rudolf Kuhr, Initiator der Humanistischen AKTION, ist ein umtriebiger Mann - einer, der sich einmischt, der entschieden für eine gerechtere Gesellschaft kämpft und dabei Jahr für Jahr Hunderte von Briefen versendet, kurzum: ein Musterbeispiel für den mündigen Bürger der Zivilgesellschaft. Im Angelika Lenz Verlag ist nun eine Sammlung seiner weltanschaulichen und politischen Texte erschienen. Das Buch ist in vier Teile untergliedert. Der erste Teil ("Positionen und Perspektiven") enthält u.a. Gedanken zur Lebensqualität, zum Verhältnis von Humanismus und Religion, zu Fragen der Mündigkeit, des Weltbürgertums und des Lebenssinns. Im zweiten Teil ("Annäherungen und Einmischungen") werden diese allgemeinen Orientierungsmaßstäbe auf konkrete lebensweltliche Probleme angewendet. Dabei geht es u.a. um den Aufbau einer freien und humanen sexuellen Kultur, um verantwortlichen Umgang mit Tieren, um Chancen, die sich aus dem Versuch eines "Philosophierens mit Kindern" ergeben und um konkrete Vorschläge zu Grundgesetzänderungen, die eine Weiterentwicklung der Gesellschaft ermöglichen sollen. Im dritten Teil des Buches wird die von Kuhr ins Leben gerufene "Humanistische AKTION" anhand konkreter Initiativen ("Humanistischer Informationsdienst", "Bürger-Initiative-Medien") vorgestellt, der vierte Teil enthält eine Sammlung von über 500 kritischen Zitaten zum Themenkomplex Weltanschauung, Religion, Glauben, Christentum und Kirche.

Es ist bewundernswert, mit welchem Elan und Durchhaltevermögen sich Rudolf Kuhr für seine Vision von Weltbürgertum und humaner Lebensorientierung einsetzt. Sicherlich: Kuhrs Pathos, das zuweilen an den "Weltethos"-Theologen Hans Küng erinnert, mag befremdlich wirken in einer Welt, in der Ideale "peinlich" und politisches Engagement "uncool" geworden sind. Es wäre ein Leichtes, den Autor als "idealistischen Schwärmer" abzuqualifizieren, sein Buch als "gut gemeinten Versuch" der Lächerlichkeit preiszugeben. Aber man würde dabei übersehen, dass dieses Pathos, dieses Engagement für den Humanismus, nicht aufgesetzt ist, sondern einer authentischen Lebenspraxis entspringt. Hier schreibt kein Experte, der gelehrig und distanziert über Humanismus referiert, sondern ein Mensch, der sich aufrichtig bemüht, seine Menschlichkeit zu entfalten. Wenn Rudolf Kuhr auf die Frage, was er von Beruf sei, antwortet, er sei ein Mensch, befinde sich aber noch in der Ausbildung, so ist das nicht so eben dahingesagt. Kuhr nimmt Gandhis Wort ernst, dass wir selbst die Veränderung sein müssen, die wir in der Welt sehen wollen. Das spürt man in jeder Zeile.

Insgesamt präsentiert sich Rudolf Kuhrs "Wachstum an Menschlichkeit" als ein engagiertes Buch "von unten", ein Buch, dass zum Nachdenken und Mitmachen anregen möchte und mit durchaus gescheiten Vorschlägen für eine humane Veränderung unserer Kultur aufwartet. Wie gesagt: Ein Musterbeispiel für das Engagement eines mündigen Bürgers der Zivilgesellschaft. Robert Jungk hätte es mit Freude registriert.

Dr. Michael Schmidt-Salomon in 'Pro Zukunft' III/ 01

 

Anlass für diese Arbeit ist ein zunehmender Bedarf in der Gesellschaft an verbindlicher, ethischer Orientierung. Der Grund für diesen Bedarf liegt in überholten Traditionen, einer zu großen Betonung von materiellen Werten und einem dadurch verursachten Verlust an innerer Sicherheit und Menschlichkeit. Es ist wohl an der Zeit, Abschied zu nehmen von angenehmen, weil gewohnten und damit bequemen, letztlich aber doch kindhaften Vorstellungen von jenseitiger Hilfe, um dafür in ganzheitlicher Weise erwachsen zu werden und selbst die Verantwortung für das Tun im Hier und Jetzt zu übernehmen und nicht verantwortliches Tun zu unterlassen. Grundsätzlich ist es für den Menschen wichtig, sich geistig auf das Wesentliche des Lebens hin zu orientieren, um sinnvoll handeln und leben zu können.

Inhalt

Vorwort - Warum dieses Buch?

Einleitung

Teil 1 Positionen und Perspektiven

1. Gedanken zur Lebensqualität
2. Wachstum an Menschlichkeit - Chance für die Welt
3. Rückkehr der Ideologien? - Vom Nutzen und Nachteil geschlossener Welterklärungs-Modelle
4. Abenteuer Menschsein - Worum es mir wirklich geht im Leben
5. Die Welt ist nicht heil - aber heilbar! - Gedanken zum Thema Heil
6. Lebenssinn und Humanismus - Versuch zu einer allgemeingültigen Orientierung
7. Warum ich kein Christ bin - Warum ich das Christentum ablehne
8. Christlich-abendländisch oder humanistisch? - Ein Beitrag zur inneren Sicherheit
9. Konfessionslos oder humanistisch? - Anregung zur positiven Identifikation für Konfessionsfreie
10. Religion - abschaffen oder reformieren? - Neue Religion, neuer Glaube - neue Hoffnung auf eine bessere Welt?
11. Frieden, Demokratie und Religion - Fördert oder behindert Religion Demokratie und Frieden?
12. Worum es letztlich geht: Menschlichkeit - Gedanken über das eigentlich Selbstverständliche
13. Weltbürgertum und Mündigkeit - Ein Beitrag zum neuen Weltbürger-Bewußtsein
14. Das Böse als Wesen und Eigenschaft? - Eine logische Betrachtung
15. Alte und neue Orientierungen - Christentum - Atheismus - Agnostizismus - Humanismus
16. Humanistisches Werte-System - Versuch zu einer Neu-Orientierung
17. Humanismus als ethisches Immunsystem - 'Säkularer Humanismus versus Religiöser Humanismus?'
18. Rechte und Pflichten - Teile einer größeren Einheit
19. Humanistisch orientieren - sinnvoll leben - Über Intelligenz, Weltanschauung und Identität

Teil 2: Annäherungen und Einmischungen

1. Menschliche Zukunft - Über die eigentlichen Probleme und deren Lösungen
2. Wissenschaft oder Menschlichkeit - Über die Bedeutung der Zielvorgabe
3. Kultur und Sexualität - Zusammenhänge und Widersprüche
4. Menschenwürde unantastbar? - Wunsch oder Wirklichkeit?
5. Das Tier - unser Freund? - Fragen zur Rückbesinnung
6. Erziehung, Bildung, Beziehung? - Ihr Zusammenklang
7. Philosophieren mit Kindern - Entwicklungs-Chance der Gesellschaft
8. Kind - Eltern - Eine Zitatenreihe
9. Kindesmißbrauch- im Namen von Religion? - Beginn, Auswirkungen, Ursachen, Lösungen
10. Grundgesetz benachteiligt Kinder - Widersprüche behindern gesellschaftliche Weiterentwicklung
11. Altes Brauchtum - wiederbelebt a) Ostern- Fest der Auferstehung? b) Weihnachten- feiern oder ignorieren? -
Ein Beitrag zum Fest der gemischten Gefühle
12. Die 10 Gebote als ethische Grundlage? - Sind sie wirklich heute noch aktuell und richtungsweisend ?
13. Trennung von Staat und Kirche - Gründe - Widersprüche - Denkanstöße
14. KirchenVolksBegehren - Was würde Jesus dazu sagen?
15. Einladung zur Menschlichkeit
16. Humanistische Orientierung - Grundlage für eine stabile Gesellschaft und Umwelt

Teil 3: Die Humanistische AKTION

1. Humanistische AKTION für mehr Menschlichkeit
2. Humanistischer Informationsdienst
3. Bürger-Initiative Medien - gemeinnützig - überparteilich - bundesweit
4. Mit Freu(n)den älter werden - Gedanken zu einem Gesprächskreis
5. Miteinander wohnen- sinnerfüllt leben - Vorstellungen zu einem Wohn-Projekt

6. Über den Autor
7. Kontakte zu Gleichgesinnten

Teil 4: Zitate zu Religion

Verzeichnis der Personen

Es geht hier mit verschiedenen kurzen Texten in allgemein verständlicher Form um vernunft- und naturgemäße ethische Orientierung als innere Sicherheit zur Stabilisierung von Mensch, Gesellschaft und Umwelt für eine sinnvolle Lebensgestaltung. Als Anregung zur Überprüfung, Befreiung, Stabilisierung, Weiterentwicklung und Erneuerung auf dem Gebiet der ethischen Orientierung dient die angefügte Zitaten-Sammlung 'Religion - Heilmittel oder (Einstiegs-) Droge? - Ein Beitrag zum Entzug' mit über 500 - meist kritischen - Zitaten von über 300 Dichtern, Denkern, Wissenschaftlern, Politikern und Theologen aus mehreren Jahrhunderten zum Thema Religion, Glauben, Christentum und Kirche.


 Rettungsprinzip Liebe von Wolfgang Fischer, Kirchbach Verlag, 1988, DM 36.-
 "Der Verstand ist unfähig zur Liebe, die Liebe allein kann die Wahrheit der Liebe offenbaren".
(Djalal-ud-din Rumi)
Dr. med. Wolfgang Fischer, freiberuflicher Arzt und Philosoph, hat sein Buch dem Schmerz der Weltseele gewidmet. Auf 300 Seiten entwirft er hier, ausgehend von einer globalen Bestandsaufnahme ("Mensch, was machst du mit deinen Talenten?") ein grandioses mikro-bis makrokosmisches Bild unserer Lage. Es ist brainstorming, dieses Buch -verblüffend, welche Bereiche hier begrifflich miteinander verbunden werden-, anregend zum Denken und zur Tat. Es ist gefüllt mit Antworten, die unsere Zeit betreffen und die Entwicklung unserer Erde bis hin zur kaum mehr aufzuhaltenden Katastrophe ("Wir wurden Helden im Zeitvertreib und Feiglinge im Leben")...

Fischer entwirft demgegenüber ein umfassendes Weltbild, das unzeitgemäß ist nur in seiner gelehrten Universalität, in einer Zeit der Fachwissenschaften, der "Versuche", "Perspektiven" und "Andeutungen". Dabei vertraut Fischer der Kraft des zeitgemäßen Geistes: "Alle Kräfte in der Welt sind nicht so stark wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist", zitiert er Victor Hugo und läßt seine eigenen Ideen sprudeln ohne Rücksicht auf Bestehendes: "Eine neue Idee muß gegen alte Ordnungen verstoßen, sonst ist sie eine alte Idee".

Fischers Diskurs von der ökologischen Ethik über Geschichte, Politik, Psychologie, Therapie, Spiritualität, Kosmologie, Molekularbiologie, Kybernetik, Esoterik (hab' ich was vergessen?) zurück zum Status Quo der leidenden Menschheit ("Reue und Heimkehr zum kosmischen Ganzen") endet mit einem Zitat von Novalis:

"Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen, wenn die, so singen oder küssen, mehr als die Tiefgelehrten wissen, wenn sich die Welt ins freie Leben und in die Welt wird zurückbegeben, wenn dann sich wieder Licht und Schatten zu echter Klarheit werden gatten, und man in Märchen und Gedichten erkennt die ewgen Weltgeschichten, Dann fliegt vor einem geheimen Wort das ganze verkehrte Wesen fort."

Sugata

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Inhaltsübersicht:

Wo steht der Mensch heute? (S.5)

I Globale Bestandsaufnahme

Mensch, was machst du mit deinen Talenten? (S.9)

II Kosmisches Bewußtsein

1. Zusammenhänge und Hintergründe des Lebens auf unserer Erde (S.34)
2. Evolution im Wandel der Zeit:
2.1. Lernfähigkeit als Prinzip des Lebens (S.51)
2.2. Das Vakuum im Menschen (S.91)
2.3. Das Rettungssystem Liebe (S.130)
2.4. Diagnose (S.155)
2.5. Kosmische Dimensionen (S.204)

III Reue und Heimkehr zum Kosmischen Ganzen

1. Transzendente Diagnose und Therapie der Weltgesellschaften (S.259)
entspricht dem komplett überarbeiteten Beitrag dieser homepage:
Natur und Zivilisation, Ein lebensgefährlicher Konflikt und Möglichkeiten des Überlebens
2. Genesis und gesellschaftliches Verhalten - Politik und Spiritualität (S.284)

Zusammenfassender Überblick (S.293) (Text siehe hier)

Literaturverzeichnis (S.296)


Klappentext:

Heute die Robben - und morgen der Mensch? Täglich sterben unzählige Arten an unserer wahnsinnig gewordenen Lebensweise - sogar Säugetiere können sich unserem Dreck und Schmutz nicht mehr erwehren. Doch außer halbherzigen Verbalbekenntnissen geschieht fast nichts, um diese Entwicklung zu stoppen. Eine Entwicklung, die die Erde unbewohnbar macht. Ungeniert opfern wir das Leben auf der Erde unserem Wirtschaftswachstum und nationalen Machtinteressen. Doch die Natur schlägt zurück: AIDS. Durch Krankheit, Not und Katastrophe aufgeschreckt, beginnen wir uns unserer Taten bewusst zu werden. Atom- und Gentechnologie bedrohen die kreativen Schätze unserer Erbanlagen, die sich die Evolution bis hin zum menschlichen Chromosomensatz aufgebaut hat. Unsere GENE - Ration ist die Sicherheitsdiskette, mit der das Lebensprinzip die individuelle Existenz überdauert und zukünftige Lebensmöglichkeiten schafft. Die Eigenverantwortlichkeit der Spezies Mensch ist total. Dem kosmischen Resonanzprinzip unterworfen, sind wir gezwungen, Privilegien zugunsten einer allgemeinen Gleichberechtigung abzubauen, wenn wir überleben wollen. Von daher müssen wir vielen gewachsenen Strukturen der Gesellschaft eine klare Absage erteilen und zu neuen, flexiblen und global vernetzten Organisationen finden. Von einer evolutionären Ethik motiviert, überwinden wir Angst und Zweifel, schaffen wir Hoffnung und Vertrauen und ermöglichen wir die Metamorphose der alten Welt zum Paradies auf Erden. "Kurz vor Zwölf" entdecken wir unser inneres Rettungs- und Überwachungssystem Liebe, dessen praktisches Umsetzen in Politik, Wirtschaft und allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens not-wendige Energien in uns freisetzt. Mutig räumen wir auf mit industriellen Giften und geistigem Ballast, um Raum zu schaffen für ungetrübten Genuß und gemeinsame Freude. Gesundheit und Frieden werden Qualitäten der Zukunft. Utopie wird machbar!


Zusammenfassender Überblick:

Die gesetzmässige und periodische Dynamik im Zusammenspiel himmlischer Gestirnsstrahlungen beschreibt eine schwebende Grundschwingung. Die Energie dieser "Schöpfungsschwingung" enthält in ihrer zeitlichen und räumlichen Ausdehnung kosmisch ordnende Informationen. Geist und Charakter dieser Informationen können energetischer, materieller und auch organisierender Natur sein. Ihr Wesen ist unendlich, ohne Grenzen, wie Gott.

Wir Menschen erforschen die energetischen und stofflichen Eigenschaften aller greifbaren In-Formationen unserer Mitwelt in ihren wissenschaftlich chemischen, physikalischen und philosophischen Dimensionen. Wir entdecken ihre verwandtschaftlichen Beziehungen. Bislang übersehen wir deren Zusammenhang mit dem Ursprung des Lebens auf unserer Erde, solange wir uns noch immer ausserhalb des von uns beobachtbaren Geschehens wähnen. Anthropozentrisch überheblich drohen wir uns in nicht endenden Kausalitätsverästelungen zu verirren. Erst die Folgen dieser Verwirrung zwingen uns, das gesamte Leben als spezifische Manifestation "kosmischer Informationen" zu erkennen. Solange wir Informationen unserer Mitwelt manipulieren, müssen wir die Auswirkungen solchen Tuns bis in die letzten Konsequenzen kennenlernen. Erst kurz vor der Konsequenz eines planetaren Todes beginnen wir, uns selbst als Urheber dieses Geschehens zu erkennen. Wir begreifen uns im Mikrokosmos des Lebens als Antwort auf den "hypnotisierenden" Ruf der makrokosmischen Ordnung des Alls und gestalten fortan durch allseits offene Kommunikation eine gesund-kreative Zukunft.

Körper und Struktur des Lebens erscheinen uns als biologische Manifestation eines organisierenden Prinzips, das informativ aus dem kybernetischen Zusammenspiel des Kosmos fliesst und sich bis in die Erbmasse des Lebens fortpflanzt.

Geist und Bewusstsein des Lebens erfahren wir als psychische Manifestation desselben organisierenden Prinzips. Bewusstsein und Struktur, Körper und Geist, erkennen wir als sich gegenseitig ergänzende Manifestationen desselben generativen Organisationsmusters. Dieses grenzenlose Organisationsmuster bezeichnen Religionen mit Liebe, seine Quelle und Ursache mit Gott.

Wir können uns das (bio)generative Organisationsmuster auch als morpho- oder psychogenetischen Raum vorstellen, dessen schöpferische Potenz dem Zusammenspiel von himmlischer Schwingung und irdischer Gesamtlebensschwingung allen Erdenlebens erwächst.

Struktur und Materie erscheinen in diesem Raum als langsame Dynamik längerwährender periodischer Prozesse, während die Funktion der Struktur bis hin zum Leben als schnelle Dynamik kürzerer Prozesse gesehen werden kann. Existenz ist nirgends statisch, sie ist "grenzenlos" dynamisch. Sie evolutioniert das Leben und schafft sich immer wieder neue Möglichkeiten und Fähigkeiten.

Kosmische Impulsmodulationen gewährleisten eine organisierende Aktivität im gesamten Universum. Während in der Physik die organisierende Aktivität der Resonanz in ihrer fundamentalen Qualität für die Beziehung zwischen Masse und Energie bekannt ist, können wir jetzt auch geisteswissenschaftlich das Leben als Manifestation des Resonanzphänomens erkennen. Resonante Kommunikation organisiert Materie zum Leben und Atome zu Molekülen bis hin zur DNS. Das Leben selbst wiederum nimmt rückkoppelnd Einfluß auf die Strukturierung der Erbmasse. Das Leben steuert sich selbst.

Leben drückt sich als Funktion und Organisation des Körperlichen, Seelischen und Geistigen aus. Erkennen und Erfassen von Funktion und Organisation nennen wir Bewusstsein. Voreilig verwechseln viele Menschen isoliert erfaßte (Verstandes-) Funktionen mit einem allgemeinen Bewusstsein. Sie verwechseln ihre subjektiv erarbeitete "Realität" mit einer allumfassenden objektiven Realität. Auch glauben sie, getrennte Individuen, isolierte "Ichs oder Selbsts" zu sein. In dem Mass, in dem wir Körper und Geist als getrennt sehen und uns vorstellungsmässig von anderem Leben um uns herum trennen, betreiben wir Aktivitäten, die unser Bewusstsein durch Aufbau von geistigen Barrieren und virtuellen Filtern einengen und dadurch die Erfahrung des Einsseins behindern. In der Illusion des Getrenntseins gefangen, beginnen wir dann Ausgleich und Befriedigung suchend Aktionen, die uns selbst und anderen Leid bringen. Wir verstricken uns in Bewertungen, Ideologien und Glaubensbekenntnissen, deren widersprüchliche Kräfte sich der Resonanz des kreativen Schwingungsmusters widersetzen und dadurch jegliche fruchtbare Weiterentwicklung behindern.

Wenn mittels lebensweisheitlicher Disziplin wie Meditation oder durch Erfahren von Lebenskrisen diese einengenden Grenzen zeitweise aufgelöst werden, kann sich wie im Traum aus dem individuellen Bewusstsein ein universales Bewußtsein entwickeln. Spirituelle Evolution des Bewusstseins zeichnet sich durch die Erfahrung von Grenzerlebnissen und Grenzauflösungen aus. Mystische und magische Erlebnisse bilden die Grundlagen religiöser Metaphysik. Sie führen das Leben über neue Bahnungen im Gehirn zu einer transpersonalen Realität des Lebens, zur Identität von Leben und Schöpfer, zur Harmonie des Lebens mit der Schöpfungsschwingung.

Das Erfahren von transpersonaler Realität des Lebens in Traum, Trance oder Meditation kann intellektuell wie auch glaubend angenommen und verarbeitet werden. Dadurch kann sich die Logik dem Zufälligen öffnen. In der Psyche entwickelt sich ein heilender Geist, der über persönliche Veränderungen zu rettenden politischen und sozialen Umwälzungen in den Gesellschaften unserer Erde führt. Jeglicher Widerspruch und Gegensatz, ja die Polarität als solche kann überwunden werden, indem sie in den Dienst der Ganzheit und Gesundheit gestellt wird. Das Überwinden der Polarität, ohne dabei die Existenz und Macht von Gegensätzen zu leugnen oder zu erhöhen, setzt neue Energien, neue evolutionäre Lebenskraft frei. Mit Hilfe evolutionärer Gerechtigkeit und Ethik werden wir das Überleben der Kreativität auf dem Planeten Erde gewährleisten.

(zurück)


Das Angst-Tabu und die Befreiung, Ich-Selbst - Abwehr oder Liebe, Gesellschaft - Kerker oder Heimat, 458 Seiten, von Rainer Taëni, rororo 1981

diese Gefängnisse des Inneren
sind schlimmer als die schlimmsten steinernen Verliese
und solange sie nicht geöffnet werden
bleibt all eurer Aufruhr
nur eine Gefängnisrevolte
die niedergeschlagen wird
von bestochenen Mitgefangenen

Peter Weiss

Rainer Taëni sieht in unserer Gesellschaft ein übermächtiges Tabu wirksam:

Angst, entstanden aus frühkindlichen traumatischen Erfahrungen, und die daraus resultierenden Abwehrmechanismen, die diese Angst verdrängen, was schließlich zur Verdrängung und Abtötung des lebendigen Lebens an sich führt.

Ein Ersatz-Leben mit einem Ersatz-Ich in einer Ersatz-Welt wiederum wird abhängig von Ersatz-Befriedigungen wie Konsum, Vergnügungsindustrie und unverbindliche Beziehungen, was von dem wirklichen Leben immer weiter entfernt.

Taëni hält sich nicht nur mit einer Analyse der bestehenden Verhältnisse auf. Er zeigt auch Wege zur Befreiung von Angst und Abwehrverhalten. Daß er das nicht mit der theoretischen Autorität eines Spezialisten, sondern mit dem Engagement eines Betroffenen, des an der Entfremdung Leidenden tut, macht dem Hoffnung, dem abgehobene «objektive» Therapievorschläge der Psycho-Industrie keine Hilfe sind.

«Taënis Buch ist ein unentbehrlicher Reisebegleiter für alle, die ein anderes Leben suchen ... Angelpunkt einer fundamentalen Kultur- Gesellschaftskritik, die stets auf konkrete Lebenspraxis bezogen bleibt. Das Buch verdient weit mehr Beachtung, als es bisher gefunden hat» (Hans Krieger in «Die Zeit» vom 8. Oktober 1982)

Für die Taschenbuch-Ausgabe nahm der Autor eine gründliche Bearbeitung und Erweiterung von «Latente Angst» vor (erschienen im Verlag Association, vergriffen)


Der Irrtum mit der Seele, von Herbert James Campbell, Scherz Verlag 1973, das Buch ist leider vergriffen, eine Neuauflage ist vom Verlag nicht vorgesehen, wäre aber wünschenswert. Es wird deshalb nach einem Verlag gesucht, der das Werk neu herausgibt, evtl. als Taschenbuch. Wir bitten um Mithilfe. neu - online unter: http://utopie1.de/C/Campbell-Herbert/index.htm

Das Buch des Neurologen Herbert James Campbell mit dem Originaltitel 'The Pleasure Areas' ist auch heute noch sehr empfehlenswert, weil es mit wissenschaftlicher Exaktheit dem Leser deutlich zu machen vermag, auf welchem Wege sich sein "Wille" formiert. (Zitate in blau)

Da heißt es z.B.: ... während sich die meisten Menschen in hybrider Weise als frei betrachten, sind wir doch in der neuronalen Sklaverei von Indoktrinationen gefesselt, Objekt für ausbeuterische Gehirnwäschen, Lust suchend auf Befehl anderer. ... Es besteht sehr wenig Hoffnung, so schreibt Campbell in seiner Einleitung, die Mängel unserer Gesellschaft rasch zu beseitigen, wenn nicht jeder einzelne seine eigenen Motive, seine Lebensweise und seine gesellschaftsorientierte Mitarbeit einer gründlichen Kritik unterzieht. Selbsterkenntnis ist (jedoch), wenn sie offen und ehrlich geschieht, eines der stärksten Mittel um Unlust hervorzurufen. Solange diese Selbsterkenntnis nicht als Mittel eingesetzt wird, die Lebensweise zu ändern, was an sich bereits lustvoll ist, kann sich niemand als »reif« betrachten, weder in geistiger noch in sozialer noch in neurophysiologischer Hinsicht. Den letzteren Blick führt der Autor weiter: Der große Nutzen der Einsicht in die Tatsache der materiellen Grundlage des Gehirns besteht darin, daß ... der einzelne einzusehen vermag, daß jede Persönlichkeit, jede Hoffnung und Befürchtung, jede Neigung und Abneigung geändert werden kann. Und zwar auf eine äußerst praktische und relativ einfache, wenn auch zeitraubende Weise: indem die entsprechenden Methoden zur Änderung gerade der Hirnprozesse verwendet werden, anstatt sie tagein, tagaus von jenen mißbrauchen zu lassen, die ihr Leben lieber damit verbringen, ihrem verkrüppelten Geist über die Runden zu helfen.

Campbell weist nach, was der Geist in Wirklichkeit ist. In einer Gesamtschau läßt er den langsamen und langwierigen Aufstieg des Individuums von dem affen-ähnlichen Zustand bei der Geburt bis zu einer Art menschlicher Reife deutlich werden und gibt zu verstehen, daß so viele Menschen diese Reife nie erreichten. Vieles wird bedauernswert und traurig sein, was der Leser erfahren muß, manches wird möglicherweise Wut hervorrufen; am Ende aber haben wir den neuralen Entwurf einer neuen Schöpfung - der Psychogenese, die zu einer psychozivilisierten Gesellschaft führen wird oder, anders ausgedrückt: zu einer Gesellschaft, die aus wahren Menschen besteht. Campbell stellt fest, daß die Welt über Jahrhunderte von einer intellektuellen Elite manipuliert worden ist und macht deutlich, daß Individualität, persönliche Freiheit und ein nicht mechanisches Leben nur dann errungen werden kann, wenn wir unsere bevorzugten "Bahnen" im Gehirn selbst bestimmen und nicht von Eltern, Priestern oder Lehrern aufzwingen lassen.

Das von Campbell nachgewiesene Phänomen der Selbststeuerung des Geistes, wenn er die Erfahrung frei machen kann, kann uns alle ermuntern, für einen Abbau der Dogmen, Vorurteile und sonstigen Behinderungen einzutreten, die gerade die freie Erfahrung unmöglich machen. Allein dadurch machen wir den Weg frei für eine individuelle Psychogenese an deren Ziel eine Authentizität des Menschen steht, die die Kreativität der Schöpfung widerspiegelt. Campbell faßt seine »Behauptungen zur Psychogenese« wie folgt zusammen:

1. Zur Zeit der Geburt existiert der Geist noch nicht.

2. Ohne sensorische Einwirkung kann der Geist nicht erscheinen.

3. Persönlichkeit und individuelles Verhalten sind keine Eigenschaften des Gehirns, die sich automatisch durch Ausreifen der Nervenzellen entfalten. Es sind vielmehr erworbene Funktionen, die gelernt werden müssen. Deshalb hängen sie wesentlich von aufgenommenen sensorischen Reizen ab.

4. Sinn der Erziehung ist nicht das Enthüllen individueller Geistesfunktionen, sondern ihre Schöpfung, ihre Entfaltung.

5. Symbole aus der Umwelt werden physikalisch so innerhalb des Gehirns eingegliedert wie molekulare Veränderungen in der Struktur der Nervenzellen.

6. Der Mensch ist nicht frei geboren, sondern ist Erbanlagen und Erziehung untertan.

7. Persönliche Freiheit wird weder vererbt noch von der Natur geschenkt. Sie ist eine der höchsten zivilisatorischen Errungenschaften, die Bewußtsein, intellektuelle und gefühlsmäßige Schulung erfordert, um Alternativen, die die Umwelt bietet, zu verarbeiten sowie vernünftig und bewußt zwischen ihnen zu unterscheiden.

8. Erziehung sollte nicht autoritär sein, weil dadurch die geistige Beweglichkeit eingeengt und schöpferisches Tun behindert wird. Konformes Verhalten oder übermäßige Ablehnung und offener Widerstand sind die Folge. Erziehung sollte aber auch nicht antiautoritär sein, weil sich dann andere Automatismen entwickeln, die durch bestimmte rein zufällige Umwelteinflüsse zustande kommen.

 

Campbell kommt in seiner Untersuchung zu Ergebnissen, die sich mit den Veröffentlichungen oder Forderungen vieler anderer Autoren decken, die jedoch bis heute keinen Eingang in die institutionellen gesellschaftlichen Organe der Erziehung, des Strafwesens - ganz allgemein genommen in Kultur und Politik - gefunden haben. Hier könnte ein Ansatzpunkt für die zukünftige Arbeit all jener Intellektuellen liegen, die danach streben, ihre Vision von mehr Menschlichkeit auf der Welt zu realisieren.

Die vordergründige Entspannung zwischen den Blöcken, das Naherücken von West und Ost hat eine Entwicklung zur Folge, die dem bisherigen Vorgehen der Friedensinitiativen den Wind aus den Segeln genommen hat. Doch ist damit den Friedensinitiativen nicht der Boden entzogen, denn die Entspannung und Abrüstung kann jeweils nur soweit gehen, wie die psychische Entwicklung zur menschlichen und sozialen Reife das zuläßt. Und genau hier stoßen wir noch immer auf Grenzen, was uns durch Umweltdesaster, soziale Misere, Asylantendasein u.v.a.m vor Augen geführt wird.

Die Kriege aus Gründen unverarbeiteter Historie wie im Balkan, die Kriege und geheimdienstlichen Einflußnahmen zur Erhaltung der Vormachtstellung der industrialisierten Welt, die Kriege und gewaltätigen Konflikte um die religiösen Einflußbereiche - all diese aktuellen Tagesprobleme weisen m.E. nach auf ein Arbeits- und Betätigungsfeld für Menschen hin, die sich bereits eine Vision der authentischen Reife des Menschen zu eigen gemacht haben.

Es geht darum, die gängigen Glaubens- und Vorstellungswelten (Weltanschauungen und -bilder) in ihren Grundsätzen zu durchforsten und diese auf unsoziale, kontra-evolutionäre oder patriarchal/machtorientierte Elemente hin zu untersuchen und zu entschärfen.

Das kann durch ganz nüchternes Hinweisen auf die Konsequenzen eines Beibehaltens von Irrtum, Fehlglaube oder Falschvorstellung geschehen. Am konkreten Fall, - sei es das willkürliche Einsetzen eines Bischofs gegen den erklärten Willen der Gemeinde, sei es das gewinnorientierte Mißachten der gesundheitlichen Interessen der Bevölkerung im Bereich gentechnisch manipulierter, hormonell behandelter oder chemisch versetzter Nahrungsmittel, sei es der unerfüllte Auftrag des bundesdeutschen Grundgesetzes an die Parteien, die Bevölkerung progressiv an der politischen Willensbildung zu beteiligen - und vielem ähnlichem mehr können die Hintergründe und Motivationen entlarvt und mit der Zeit einer neuartigen und menschenwürdigeren Einstellung zur Verbreitung verholfen werden.

Wenn wir den Irrtum von der Seele, die wir haben und verlieren durch die Vorstellung vom Geist, der wir sind, ablösen, können wir auch beginnen, diesen Geist zu verändern. Wenn diese Art von ursächlicher Friedensarbeit als sinnvoll und not-wendig erkannt wird, dann könnten sich intellektuelle Kräfte der Nationen derart geweckt und motiviert fühlen, daß sie eine Zukunftsperspektive erarbeiten und entwerfen, welche die Menschen dieses Planeten zu einem friedlichen und konstruktiven Umgang miteinander veranlaßt.

 

Wolfgang Fischer

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Inhalt

Einleitung (S.7)

Teil I:
Die Wissenschaft von der Lust (S.13)
Gehirn und Verhalten (S.15)
Lust und Unlust - Selbststimulierung des Gehirns (S.23)
Streben nach Lust - Periphere Selbststimulierung (S.41)
Eine neue Theorie des Verhaltens - Aktiviere die Lustareale! (S.62)
Materie ist Geist - Anatomie, Physiologie und Lust (S.88)
Geist ist Materie - Psychologie, Psychiatrie und Lust (S.106)

Teil II:
Die Suche nach Lust (S.135)
Suche nach Sinnesreizen - Untermenschliches Verhalten (S.137)
Suche nach multimodaler Lust - Tourismus, Tabak, Drogen, Alkohol, Sexualität und Angst (S.184)
Denken - Wurzel menschlichen Verhaltens (S.206)
Menschliche Institutionen - Kirche, Recht und Familie (S.243)
Das Schicksal des Menschen (S.266)

Literaturverzeichnis (S.292)

Personen- und Sachregister (S.294)

online unter: http://janov-maaz-miller.de/C/Campbell-Herbert/index.htm, antiquarisch bei: http://www.sfb.at/index.php


Die falsche Verheissung, Der globale Kapitalismus und seine Folgen, von John Gray, Alexander Fest Verlag 1999

False Dawn. The Delusions of Global Capitalism, Granta Books, London, 1998

John Gray, geboren 1948, Professor für European Thought an der London School of Economics, ist ein erstaunlicher Mann. Anfang der achtziger Jahre noch "Cheftheoretiker" von Premierministerin Thatcher, gilt er heute, knapp zwei Jahrzehnte später, als einer der schärfsten Kritiker der neuen Rechten und ihrer neoliberalen Nachfolger. Gegen sie, gegen die um sich greifende Marktgläubigkeit und gegen den Absolutheitsanspruch kapitalistischen Wirtschaftens hat er sein Buch geschrieben.

Nach dem Kollaps der kommunistischen Regime schien der Triumph des Kapitalismus unanfechtbar. Die globale Ausweitung des freien Marktes galt als wirksames Allheilmittel, als Möglichkeit in aller Welt marode Wirtschaftssystem wieder in Schwung zu bringen und ganze Gesellschaften in die Freiheit zu führen.

Grays Buch, in Großbritannien ein großer Erfolg, zeigt, wie trügerisch diese Annahme war. Die Globalisierung ist kein ehernes Gesetz historischer Entwicklung, sondern ein politisches Projekt, hinter dem handfeste Interessen stehen. Und wie der Hochkapitalismus des 19. Jahrhunderts, erreicht auch der globale Kapitalismus seine ungeheure Produktivität nur durch die Zerstörung alter Industrien, Berufszweige und Lebensformen - das allerdings unumkehrbar und weltweit.

Im Gegensatz zu Organisationen wie dem Internationalen Währungsfond, der OECD und einer amorphen Masse von Währungsspekulanten hält Gray die Konsequenzen eines freien Marktes für niederschmetternd: die Erosion demokratischer Strukturen, Sozialabbau und Massenarbeitslosigkeit seien die Begleiterscheinungen weltweiten kapitalistischen Wirtschaftens - ob in europäischen Gesellschaften, Rußland oder China, Mexico oder Indonesien. Was also tun? Wie sieht die Zukunft der Weltwirtschaft aus? Gibt es einen dritten Weg zwischen ungebremstem Marktliberalismus und reguliertem Kapitalismus?

Jenseits altvertrauter Links-Rechts-Schemata versucht John Gray auf all dies eine Antwort zu finden.

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Inhalt

1. Von der großen Transformation zum freien Weltmarkt 7
2. Experimente mit freien Märkten 35
3. Was Globalisierung nicht ist 79
4. Wie der freie Weltmarkt die schlimmsten Formen des Kapitalismus begünstigt: Ein neues Greshamsches Gesetz? 111
5. Die Vereinigten Staaten und die Utopie des Weltkapitalismus 139
6. Anarchokapitalismus im postkommunistischen Rußland 183
7. Zwielicht im Westen und der Aufstieg des Kapitalismus in Asien 229
8. Das Ende des Laissez-faire 265
9. Nachwort 285

Dank 318
Anmerkungen 319

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Das Gespenst des Kommunismus scheint gebannt - wie aber steht es um den Kapitalismus? John Gray warnt vor den zerstörerischen Konsequenzen des globalen freien Marktes: vor der Aushöhlung demokratischer Gemeinwesen, Sozialabbau, Massenarbeitslosigkeit und ethnischen Kriegen um abnehmende Ressourcen. An der Zeit ist deshalb eine radikale Kritik, die die Verheißungen des Kapitalismus als falsche Verheißungen entlarvt.

"Jeder, der sich um die Zukunft der Weltwirtschaft sorgt, sollte dieses Buch lesen." George Soros

" 'Die falsche Verheißung' strömt geradezu über von Einfällen, Beobachtungen, Gedanken - schwer, es aus der Hand zu legen. Und was die Wirtschaftsliberalen angeht: Sie täten gut daran, ihre Überzeugungen auf den Prüfstand dieses Buches zu stellen." Economist

"Eine bemerkenswerte Streitschrift und clevere Provokation." Frankfurter Rundschau


From: contraste@link-n.cl.sub.de (Contraste e.V.) - Aus CONTRASTE Nr. 186:

Ist die Marktwirtschaft am Ende?

In seinem "Schwarzbuch Kapitalismus" unternimmt Robert Kurz eine Analyse der drei grossen industriellen Revolutionen. Die Tatsache, dass "der Kapitalismus einige wenige reich, die Masse aber bettelarm macht", bezeichnet der Autor als eine historische Grunderfahrung.

Kurz beginnt bei der kapitalistischen Frühgeschichte im 16. Jahrhundert, behandelt die Geschichte der ersten und zweiten industriellen Revolution und beschreibt heutige Zustaende von Wirtschaft und Gesellschaft. Er zieht eine provokante Bilanz der Marktwirtschaft.

Ist die Marktwirtschaft am Ende? Diese Frage stellt sich für Kurz nicht mehr. Für ihn ist die "historische Schmerzgrenze" laengst erreicht. Um in Alternativen denken zu können, sagt er mit Blick auf die Linken, bedarf es der Aufarbeitung der Geschichte dieses Systems von Krisen und Konjunkturen. Indem er sich dieser Aufgabe stellt, nimmt er Gelegenheit, seine Botschaften mitzuteilen. Hier kann nur auf einige eingegangen werden.

Kapital ohne Arbeit

In der dritten industriellen Revolution kommt die bisher verborgene innere Identitaet von Kapital und Arbeit offen zum Ausdruck. Der Wirtschaft wird mehr und mehr bei katastrophalen krisenhaften Entwicklungen die einstige Grundlage entzogen: die Produktivitaet der Arbeit als Motor der Ökonomie. Das Kapital verselbststaendigt sich, macht die Menschen für die Arbeit überflüssig, und auch das Geld wird arbeitslos. Die Gewinne der Konzerne erreichen auf Grund von Rationalisierungen, sinkenden Löhnen und spekulativen Geldanlagen astronomische Höhen. Was tun mit den Geldmassen, fragt Kurz, wenn die Profitraten nicht zuletzt auch dank der generösen staatlichen Subventionen staendig steigen? Die Gelder werden verliehen, an Staaten, Unternehmen, private Konsumenten mit den Risiken massloser Verschuldung und des Zusammenbruchs der Kreditnehmer. Damit eröffnet sich eine neue Dimension einer brüchigen Finanzwirtschaft.

Das Ende der Nationalökonomie

Die Nation ist ein Kind kapitalistischer Entwicklung. Es stirbt, erdrückt von den Armen der eigenen Mutter, die "Globalisierung" heisst. Die ausser Kontrolle geratene Ökonomie kennt keine Grenzen und zerstört ihr Bezugssystem, ohne das sie nicht mehr lebensfähig ist.

Die Behauptung, dass sich nach der Auflösung des "realen Sozialismus" der Sieg des Kapitalismus nicht mehr aufhalten liesse, hat sich als Schimäre erwiesen. Massenarbeitslosigkeit wird zu einem immer drängenderen Problem. Der erhoffte Ausweg in die Dienstleistungsgesellschaft erweist sich als Illusion. Die optimistischen Prognosen von Politikern nach dem Fall der Mauer haben sich nicht erfüllt.

Mit jedem neuen Währungszusammenbruch rückt das Ende der Geldwirtschaft näher, das auch die transnationalen Räume des Kapitals erfasst. Seine beispiellose Konzentration kündigt einen gnadenlosen Kampf auf dem Weltmarkt an. Die Konkurrenten können sich nur noch gegenseitig vernichten und sind damit am Ende ihres Wirtschaftssystem angelangt.

Musse statt Arbeitshetze

Man hört die Botschaft und fragt nach den Alternativen. Kurz tut das auch. Er sieht drei Aufgaben, die zu lösen sind.

* Erstens: die Ressourcen an Naturstoffen und Betriebsmitteln und die menschlichen Fähigkeiten so einzusetzen, dass alle Menschen ein genussvolles Leben, frei von Armut und Hunger, führen können;

* Zweitens: sinnlose Projekte und Zerstörungen zu stoppen;

* Drittens: den durch die Produktivkräfte der Mikroelektronik hergestellten gesellschaftlichen Zeitfonds zur Musse für alle zu nutzen statt zu Zwecken, die zu Arbeitshetze und Massenarbeitslosigkeit führen.

Es sind Aufgaben von geradezu ergreifender Schlichtheit, sagt Kurz. Dem kann man wirklich nur zustimmen. Und es drängt sich die nächste Frage auf: Wie ist das zu realisieren? Es bedarf eines Aufstands gegen die kapitalistische Krisenverwaltung, antwortet Kurz, der Besetzung der Produktionsbetriebe, Verwaltungsinstitutionen und sozialen Einrichtungen durch eine Massenbewegung, welche die gesamte Reproduktion in eigene Regie nimmt und die herrschenden Institutionen abschafft.

Wege für eine gesellschaftliche Heilung, die so neu nicht sind. Doch die Nebenwirkungen der Heilmittel sind noch nicht vergessen.

In seiner Auseinandersetzung mit Theoretikern und anderen Autoren, die eine lang Liste ausmachen, gibt Kurz oft überzogener Polemik den Vorzug. Wo er punktuell überzeugende Antworten hat, werden sie mitunter durch weniger plausible Verallgemeinerungen abgewertet. Provokante Urteile bergen leicht die Gefahr, das Bild der herrschenden Ökonomie zu karikieren. Der Leser jedoch, der den Text von vordergründigen Überhöhungen freilegt, findet eine beachtliche Fülle von Denkanstössen und überraschenden Wertungen, die nicht ohne Faszination sind.

Heinz Bartel

Aus: WAS NUN?, Januar 2000

Robert Kurz: Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft. 820 Seiten, gebunden, 68 DM, Eichborn Verlag, Frankfurt/Main 1999. ISBN 3-8218-0491-2-0


Das Evangelium der Naturwissenschaften, Paul-Peter Manzel

Manzel zeigt die phsikalischen Grundgesetze auf, er läßt den Leser das Entstehen des Universums vom Urknall her nachvollziehen. Er macht deutlich, daß sich das Universum bei anderen Naturkonstanten völlig anders entwickelt hätte. Allein die Tatsache, daß die Naturkonstanten exakt so sind wie sie sind, garantiert die relative Stabilität des Universums wie auch der Sonne, garantiert weiter die Möglichkeit der Lebensentstehung (anthropisches Prinzip). Hinter allem steht teleologisch der Sinn wachsender Komplexität bis hin zur evolutionären Erscheinung der Intelligenz, die sich das alles exakt so und nicht anders ausgedacht hat (der Mensch/die Menschheit entwickelt sich weiter zu Gott). Biologie und Technik (Techneae) sind parallele Evolutionsentwicklungen, die gegenseitig aufeinander Einfluß haben. Die Technik muß ebenso dem Ganzen zu Diensten sein, wie alles andere auch, was Bestand haben will und nicht ausselektioniert werden will. Was der Kohlenstoff für die Entwicklung der Biologie war wird das Silizium für die Entwicklung weiterer Informationsverteilung sein. etc.etc. Das Buch ist eine Freude zu lesen, leicht im Stil doch schwer vom Inhalt! Aber toll!


Lebenskünstler leben länger, Gesundheit durch Eigensinn von Till Bastian, verlegt bei Kindler, 2000

Dr.med. Till Bastian, geboren 1949 in München, studierte Humanmedizin in Mainz. Bis 1982 war er als niedergelassener Arzt in eigener Praxis tätig, seitdem arbeitet er als freier Schriftsteller und Publizist. Er ist Redakteur der Fachzeitschrift "Umwelt, Medizin, Gesellschaft". Zuletrzt erschien von ihmbei Kindler: Krankheit auf Rezept? Die populären Irrtümer der Medizin.

Widmung: Dieses Buch widme ich meinem Arztkollegen Dr.med. Johannes Zwick aus Bad Füssing, der sich stets für eine psychosomatisch fundierte Medizin stark gemacht hat und den der bayerische Staat in eine Art von "Sippenhaft" hat nehmen wollen, um von den unglaublichen Verfehlungen seiner eigenen Amtsträger abzulenken.

Klappentext: Warum sind einige Menschen gesünder als andere? Manche scheinen gerade immun gegen Erkältungen zu sein, während ringsrum alle mit dem Schnupfen ringen. Andere rauchen wie ein Schlot, bekommen aber dennoch keinen Krebs. Wodurch unterscheiden sie sich?

Die herkömmliche Medizin hilft bei der Beantwortung dieser Fragen nicht weiter. Sie ist zu sehr auf Krankheiten und ihre Entstehung, also auf die "Pathogenese" fixiert. Weitgehend unerforscht ist dagegen die Entstehung von Gesundheit, die "Salutogenese". Wenn das Ziel ist, gar nicht erst krank zu werden, statt Krankheiten später aufwendig zu bekämpfen, dann eröffnet die Salutogenese einen vielversprechenden Weg, sich gesund zu erhalten. Auf diesem Weg geht Till Bastian einen entscheidenden Schritt voran: Er spürt den individuellen Faktoren nach, die ganz wesentlich über Gesundheit und Krankheit entscheiden. Diese Faktoren sind:

• Die Persönlichkeit: Studien zeigen, daß Excentriker gesünder sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Wer seinen eigenen Sinn im Leben findet, ist weniger anfällig für Krankheiten.

• Die Streßanfälligkeit: Negativer Streß kann das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen. Wer Streß abfedern oder positiv umsetzen kann, hat mehr Widerstandskraft.

• Die Lebensweise: Das Streben nach Erfolg um jeden Preis geht auf Kosten der Gesundheit. Wer in seinem eigenen Rhythmus lebt, tut sich selbst etwas Gutes.

• Das Geschlecht: Frauen leben länger als Männer. Männer können von ihnen lernen, achtsamer mit ihrem Körper umzugehen und Unwohlsein nicht als "Schwäche" zu verachten.

Eigensinn ist also ein wesentlicher Gesundheitsfaktor. Wer seinen eigenen Weg geht, statt mit dem Strom zu schwimmen, leidet weniger unter Streß und hat mehr Freude am Leben. Von diesem befund ausgehend, entwickelt der Arzt Till Bastian ein neues Paradigma für die Medizin: Dem Patienten, nicht der Krankheit, muß ihre ganze Aufmerksamkeit gelten. Und er stellt drei Künste vor, sich gesund zu erhalten: Die Kunst der Langsamkeit. Die Kunst des Eigensinns. Die Kunst der Abhängigkeit. Praktische Übungen zu jeder dieser drei Künste eröffnen den selbstbestimmten Weg zur Gesundheit.

Somit hat dieses Buch eine doppelte Stoßrichtung: Zum einen leitet es den dringend notwendigen Paradigmenwechsel in der Medizin ein, zum anderen bietet es den Lesern Hilfe zur Selbsthilfe, solange von der Medizin nur Pillen und Skalpelle zu erwarten sind.


Wie kommt der Hunger in die Welt, Ein Gespräch mit meinem Sohn, Jean Ziegler, C.Bertelsmann, 2000

Der Hunger tötet weltweit ungefähr 100000 Menschen t ä g l i c h . Kaum jemand spricht über diesen Völkermord, von Abhilfe ganz zu schweigen. Vor diesem Hintergrund und angesichts des zügellosen Neoliberalismus der Finanzmärkte entlarvt sich das Reden der Mächtigen von christlichen Werten, von Solidarität und Gerechtigkeit als pure Heuchelei.
Klappentext: Warum sterben jedes Jahr Millionen von Menschen an Hunger, während andere nahrungsmittel vernichten? Kinderfragen, die den Finger in eine schwärende Wunde legen, nimmt Jean Ziegler zum Anlaß für sein neues Buch. Die Erde könnte zwölf Milliarden Menschen ernähren. Wir sind aber nur sechs Milliarden, von denen viele niemals satt werden. Warum? Kinder fragen, wo Erwachsene sich mit dem scheinbar Unvermeidlichen abgefunden haben. Aber kann man angesichts der Massengräber des Hungers zur Tagesordnung übergehen?

Angestoßen von den Fragen seines Sohnes hat Jean Ziegler das Wissen um den Welthunger zusammengetragen. Anhand seiner alarmierenden Erkenntnisse wird überdeutlich: Hunger ist nicht Schicksal, sondern gemacht. Ziegler fordert radikales Umdenken und kritisiert den imer hemmungsloseren globalen Kapitalismus und die immer mörderischere Diktatur des Finanzkapitals. Es kann keine Enklaven des Glücks in einer Welt voller Schmerzen geben. Wie können wir unseren Kindern in die Augen sehen, wenn wir ein Sechstel der Menschheit widerstandslos dem Untergang preisgeben?

Jean Ziegler, bis 1999 Nationalrat im schweizer Parlament, lehrt als Professor an den Universitäten Genf und Sorbonne/Paris und hat sich als Schriftsteller, der unbequeme Wahrheiten ans Licht der Öffentlichkeit bringt, einen Namen gemacht. So haben etwa seine Bücher über den Finanzplatz Schweiz (z.B. "Die Schweiz wäscht weißer", "Die Schweiz, das Gold und die Toten") heftige Diskussionen nicht nur bei den Eidgenossen ausgelöst und satnden monatelang auf den Bestsellerlisten. Sein neues Buch widmet er der größten Ungerechtigkeit, die das Gesicht unseres Planeten entstellt.


Der Terror der Ökonomie, Vivianne Forrester, Zsolnay Verlag Wien, 1997

Auszug (S. 15):

Daraus stellt sich eine wesentliche, nie gestellte Frage: "Muß man zu leben 'verdienen', um das Recht zu leben zu haben?" Eine winzige Minderheit, die im Überfluß mit Macht, Besitz und Privilegien ausgestattet ist, mit einem gewissermaßen selbstverständlichen Reichtum, hat dieses Recht schon von Amts wegen. Der Rest der Menschheit muß sich der Gesellschaft gegenüber als "nützlich" erweisen, sein Leben "verdienen", muß sich zumindest dem gegenüber als "nützlich" erweisen, was die Gesellschaft leitet und beherrscht: der Wirtschaft, die stärker als je zuvor mit dem Geschäftemachen gleich gesetzt wird, also mit Marktwirtschaft. "Nützlich" zu sein bedeutet dabei fast immer "rentabel" zu sein, das heißt nützlich für den Profit. Mit einem Wort: "verwendbar" ("verwertbar" wäre schlechter Geschmack!).
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Emanzipation Humanum, Version 4. 2001 - Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt, Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere Sprachen erwünscht, Kürzungen und Änderungen nach Absprache möglich.

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