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Münchner Friedensbündnis, Isabellastr. 6, 80798 München

Presse-Mitteilung

zur Berufungsverhandlung in Sachen „Naziverhüllung" beim Landgericht I München am Dienstag, den 25.11.03 um 9 Uhr im Sitzungssaal A-208, Strafjustizzentrum München, Nymphenburger Str. 16.

Antifaschist wurde 14 Tage vor Bekanntwerden der Sprengstoff-Funde der „Wiesegruppe" massiv verurteilt. Will „die" Justiz ihr Urteil in der Berufung nun aufrecht erhalten?

Der 60-jährige Günter Wimmer hatte am 16.11.02 ein gewaltiges Paket zum Stachus zur „Naziverhüllung" geschleppt: Ein mehr als 50 x 1 m großes, weißes, unbeschriftetes Stoffband mit eingearbeiteten Bambus-Tragestöcken. Damit zeigten dann er und einige hundert weitere Gegendemonstranten genau jener Gruppe um Martin Wiese, die am 9. September 03 wegen der Attentatsvorbereitungen für den 9.11.03 am Jakobsplatz festgenommen wurde, dass ihre Nazi-Propaganda nicht erwünscht ist.

Dafür musste sich Wimmer am 26.8.03 wegen angeblich „grober" Störung des Versammlungsrechts der Neonazis verantworten. Alle Versuche, in der Gerichtsverhandlung die Gefährlichkeit gerade der Gruppe um Wiese und der Naziideologie insgesamt sowie die Notwendigkeit, sich dagegen zu stellen, zu verdeutlichen, waren in den Wind gesprochen. Die Richterin hielt eine Strafe von 2000 Euro für angemessen.

Für Aufrufe, sich den Nazis entgegenzustellen, erhielten Wimmers Freunde Christiaan B. und Martin Löwenberg am 22.9., also nach den Sprengstoff-Funden, ebenfalls Strafen - freilich nicht mehr so saftige. Ein Verfahren gegen den Grünen-Stadtrat und -Fraktionsvorsitzenden Sigi Benker ging danach schon mit der geringst möglichen Verurteilung („Auf Vorbehalt") aus. Zwei weitere Verfahren gegen jüngere Leute, die das o.g. Stoffband gegen die Nazis gehalten hatten, wurden bereits auf Antrag des Staatsanwalts beendet. „Man" war nicht mehr unbedingt scharf darauf, zu Verurteilungen zu kommen.

Die Beweislage bei Wimmer ist allerdings anders. Das Heranschleppen des Pakets und das Aufspannen der Sichtsperre war - klar - gefilmt worden. Nunmehr ergibt sich aber eine Chance, dass die Richter der zweiten Instanz zu einer anderen Entscheidung kommen: Gewaltfrei, deeskalierend, dabei eindeutig den Neonazis entgegentretend deutlich zu machen „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen"; das ist keine Straftat, sondern staatsbürgerliche Pflicht.

Sie sind herzlich eingeladen, bei der Verhandlung mitzuerleben, wie es weiter geht.
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Münchner Friedensbündnis Isabellastr. 6, 80798 München, Tel./AB/Fax 089/2715917

Pressemitteilung 5.12.03

Nazi-Verhüllung: Statt Verurteilung zu 2000 EUR gestern in 2. Instanz Verfahrenseinstellung

Gut 300 Antifaschisten hatten sich vor einem Jahr knapp 30 Gegnern der Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" nicht nur "entgegengestellt". Sie versuchten gewaltfrei, die anderen mit einem 90 m langen und 1 m hohen, ab Brusthöhe gehaltenen weißen Stoffband zu verhüllen, sie zumindest optisch "aus der Öffentlichkeit herauszunehmen". Nun stand erneut Günter Wimmer vor Gericht, der das Riesen-Tuch hingeschleppt und für möglichst wirksame Platzierung gesorgt hatte.

Nach einer eingehenden Berufungsverhandlung am 25.11., bei der sich die Zeugenaussagen jedoch als wenig ergiebig herausstellten, vertagte das Gericht, um die Rechtsfragen noch eingehender zu prüfen. Zudem sollte der polizeiliche Einsatzleiter als Zeuge geladen aussagen. Dazu kam es am 4.12. erst gar nicht, denn das Verfahren wurde unter der Auflage eingestellt, 400 EUR an Amnesty International zu überweisen. Der Angeklagte und sein Verteidiger Hartmut Wächtler gaben zu Protokoll, dass mit der Annahme dieser Verfahrensbehandlung keinerlei Schuldeingeständnis verbunden ist. Der Vorsitzende Richter erklärte, das Ziel einer nicht verbotenen Versammlung, potentielle Interessenten mit ihren Botschaften zu erreichen, mit einem langen Tuch in Sichthöhe zu verhindern, sei eine "grobe" Störung des Versammlungsrechts und damit strafbar. Der Angeklagte habe aber keinerlei Ausflüchte versucht, die Aktion sei originell gewesen, es bedürfe keiner Verurteilung.

Beim ersten Berufungstermin war inhaltlich "gerungen" worden. Auf die Frage des Richters, ob der Angeklagte denn bei einer seiner Veranstaltungen von Gegnern "der Öffentlichkeit entzogen" werden wolle, hatte dieser geantwortet: "Nein, aber wenn ich für etwas werben würde, was eigentlich verboten ist, und selbst wenn die Polizei nichts dagegen tut, dürfte ich mich nicht wundern, wenn aufrechte Bürger mich mein Unwesen nicht weiter treiben lassen würden. Faschismus ist keine Meinung wie viele andere, sondern ein Verbrechen". "Heiß" war die Sache schon von daher, als jene zeitweise verhüllte "Mahnwache" genau von jenem Martin Wiese angemeldet war, der wegen geplanter Sprengstoffanschläge anläßlich der Grundsteinlegung der Synagoge am Jakobsplatz in Untersuchungshaft sitzt - was zeigt, dass die Warnungen der Nazi-Gegner sehr realistisch waren. Ebenfalls aus genau dieser Gruppe heraus war immerhin schon der Überfall in der Zenettistraße auf einen Griechen erfolgt, der nur überlebte, weil sich zwei Türken ihrerseits unter Lebensgefahr dazwischen warfen. Und wieder diese "Kameradschaft Süd" hatte am 14.10.02 bei einer Kundgebung gegen die damalige Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht mit ihrem Haupttransparent gezeigt, dass sie eben nicht nur die in etlichen Einheiten der Wehrmacht verübten Verbrechen leugnen, sondern offen für den Nationalsozialismus werben: Mit ihrem Fronttransparent und den dort jeweils durchgestrichenen Wörtern "Nationalismus" und "Sozialismus" und dem als Erlösung angebotenen Wort "Nationalsozialismus" zeigten sie sich nicht nur unmissverständlich als Nazis, sondern machten sie verbotene Propaganda. Dass entgegen § 86 Abs. 4 Strafgesetzbuch und sogar Art. 139 Grundgesetz sowie Art. 184 Bayerische Verfassung die Ordnungsbehörden einschließlich Staatsanwaltschaft dies als "nicht justizrelevant" erklärt hatten, erzürnte Wimmer besonders. Er erklärte, er bedauere, dass dies alles in diesem Verfahren nicht weiter "ausgefochten" werden konnte. Er sei aber kein "Prozesshansl", werde jedoch weiter politisch dafür zu arbeiten versuchen, dass der Schwur der 1945 in Buchenwald befreiten KZ-Häftlinge "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg" nicht vergessen wird.


Judith & Reiner Bernstein

Ein Zeichen der Hoffnung für Palästinenser und Israelis

Nach zweijähriger Vorarbeit wollen am 1. Dezember 2003 eine israelische und eine palästinensische Delegation unter Führung des früheren Justizministers Yossi Beilin und des ehemaligen Mitglieds der palästinensischen Autonomiebehörde Yasser Abed Rabbo ein Dokument unterschreiben, das als „Geneva Initiative" bezeichnet worden ist.

Diese Vereinbarung hat die endgültige Regelung des bitteren israelisch-palästinensischen Konflikts zum Ziel, indem

- beide Seiten das Ende der jahrzehntelangen Konfrontation bestätigen sowie einen Übergang von der Logik des Krieges in die Logik des Friedens, der Sicherheit, der Stabilität und der Zusammenarbeit einleiten,

- beide Seiten die Anerkennung des Rechts des jüdischen Volkes und des palästinensischen Volkes auf eigene Staatlichkeit beurkunden sowie

- beide Seiten ihre Verpflichtung auf die Normen des internationalen Rechts und die Charta der Vereinten Nationen unterstreichen,

- die Kontrolle und Koordination bei der Durchführung der Vereinbarung einer international besetzten „Implementation and Verification Group" übertragen wird und eine multinationale Streitmacht die beiderseitige Sicherheit garantieren soll.

Dazu ist es nach Auffassung der Autoren notwendig, dass sich Israel auf die Grenzen von 1967 zurückzieht unter Wahrung des Rechts auf beiderseitig vereinbarte Modifikationen, dass die jüdischen Siedler nach Israel zurückgeführt werden, dass ein ständiger Korridor zwischen der Westbank und dem Gazastreifen geöffnet wird, dass Jerusalem zur gemeinsamen Hauptstadt des israelischen und des palästinensischen Staates erklärt wird und dass für die palästinensischen Flüchtlinge von 1947/48 eine für beide Seiten akzeptable Regelung gefunden wird.

Mit der „Genfer Initiative" liegt der internationalen Öffentlichkeit zum ersten Mal der Entwurf eines Vertrages vor, der von namhaften Israelis und Palästinensern ausgearbeitet worden ist. Nach unserer Auffassung verdienen die Bemühungen beider Delegationen unsere volle Unterstützung, für Einzelfragen bleiben Verhandlungsspielräume offen. Wir fordern von den Adressaten der Vereinbarung, der Regierung des Staates Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde, die Aufnahme direkter Verhandlungen auf dieser Grundlage. Gleichzeitig erwarten wir besonders von den USA, den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und von Russland dringend, dass sie die Genfer Initiative unterstützen und nachdrücklich ihren Einfluss auf die Konfliktparteien zur Geltung bringen.

Die Genfer Initiative bietet eine in die Zukunft weisende Grundlage für die Regelung des israelisch-palästinensischen Konflikts. Deshalb muss das Jahr 2004 zum Jahr des tragfähigen Kompromisses und der friedlichen Koexistenz werden. Wir rufen alle Menschen in unseren Ländern auf, mit ihren Mitteln diesem Ziel zum Erfolg zu verhelfen!

Dieser Text soll Ende November 2003 als Anzeige mit einer Unterschriftenliste veröffentlicht werden. Dazu bitten wir Interessenten, die sich dem Aufruf anschließen wollen, um Einzahlung von mindestens 100 Euro an das Sonderkonto Judith Bernstein # 20 1316303 (Stichwort „Genfer Accord") bei der Sparda-Bank München, BLZ 700 90 500, bis zum 20.11.2003

Originalwortlaut der Initiative

Reiner.Bernstein@web.de


Der Krieg der USA um globale Hegemonie

Von Michel Chossudovsky

( pdf.Druckversion )

Am 10. Dezember 2003, dem internationalen Tag der Menschenrechte, erhielt der kanadische Wirtschaftswissenschaftler Michel Chossudovsky den Menschenrechtspreis der "Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde" in Berlin. Wir dokumentieren im Folgenden den Vortrag des Preisträgers in voller Länge. (Quelle: http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/Welcome.html )

Einleitung

Liebe Freunde,

es ist mir eine große Ehre, heute, am 10. Dezember 2003, dem Tag der Menschenrechte, den Menschenrechtspreis der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde entgegennehmen zu dürfen.

Vor dreißig Jahren, am 11. September 1973, stürzte das chilenische Militär unter der Leitung von General Augusto Pinochet die demokratisch gewählte Volksfront-Regierung Salvador Allendes. Ich habe die tragischen Ereignisse des 11. September 1973 vor Ort miterlebt. Ich lehrte damals Wirtschaftswissenschaften an der katholischen Universität Chiles in Santiago. Mehrere meiner Studenten wurden von der Militärjunta verhaftet. Nur wenige Wochen nach dem Putsch ordnete die Junta Pinochets über Nacht eine drastische Erhöhung der Brotpreise von 11 auf 40 Escudos an: eine Verteuerung um 264 Prozent. Auf Anraten der "Chicago Boys", den Jüngern Milton Friedmans, wurden die Löhne eingefroren, um "das Inflationsrisiko zu bekämpfen".

Diese Ereignisse hatten einen nachhaltigen Effekt auf meine Arbeit als junger Wirtschaftwissenschaftler. Durch die unverantwortlichen Eingriffe in das Preis- und Lohnsystem war ein normales Leben für die Menschen unmöglich geworden. Eine ganze Gesellschaft wurde in die Armut gestürzt; das Wirtschaftssystem des Landes war vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten.

In meinen früheren Arbeiten über die chilenische Militärjunta habe ich die Ideologie des "freien Marktes" als Mittel der "ökonomischen Unterdrückung" untersucht. Ich begann zu verstehen, inwieweit die angesprochenen Eingriffe in das Wirtschaftssystem, die mit einem "freien Markt" rein gar nichts zu tun hatten, die Einschränkung grundlegender Menschenrechte bedeutete.

Gleichsam begann ich, den Zusammenhang zwischen dem von der CIA finanzierten Putsch und den "Reformen zur Etablierung eines freien Marktes" zu verstehen, die unmittelbar nach dem Militärputsch vom 11. September durchgesetzt wurden.

Schließlich bekam ich den weiteren Zusammenhang in den Blick, d.h., wie diese verheerenden ökonomischen Eingriffe mit der Militarisierung des lateinamerikanischen Kontinents zusammenhingen, welchen Beitrag zur Gestaltung einer neuen Weltordnung sie darstellten.

Dieser Zusammenhang zeigte sich in vielen der Entwicklungsländer, in denen ich im Laufe der Zeit Feldforschung betrieb. Die Wirtschaftssysteme der einzelnen Länder waren durch diskrete Geheindienstoperationen oder offen militärische Interventionen und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) diktierten "Reformen zur Etablierung eines freien Marktes" destabilisiert worden.

Der geistige Vater der Wirtschaftsreformen in Chile war der Begründer der "Chicagoer Institutes für Wirtschaftswissenschaften", der Lehrer der "Chicago Boys": Milton Friedman. Der politische Kopf hinter dem Militärputsch, der den ökonomischen Repressalien vorausging, war Henry Kissinger.

Es ist der blanke Hohn, daß diese beiden für ihre Verdienste um die Menschenrechte ausgezeichnet wurden: Kissinger wurde

1973, im Jahr des Militärputsches in Chile, für seine "Verdienste um den Frieden" der Friedensnobelpreis verliehen; Milton Friedman bekam 1976 für seine Verdienste um die "freie Marktwirtschaft" den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Und das zu einem Zeitpunkt, wo die von der Wirtschaftspolitik der Chicago Boys verschuldete Rezession in Chile ihren Höhepunkt erreicht hatte.

In der neuen Weltordnung haben Kriegsverbrecher nicht nur honore Posten inne, sie werden sogar für ihre Kriegsverbrechen ausgezeichnet. In dieser verkehrten Welt werden diejenigen, die für den Militärputsch in Chile verantwortlich zeichnen, für ihre "Verdienste um die Menschrechte" gepriesen.

Vor diesem Hintergrund bin ich froh, mit dem "echten Menschenrechtspreis" der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde ausgezeichnet zu werden - einer Gesellschaft, die sich nicht nur für die Verhinderung von Kriegen, sondern auch für die Verfolgung von Kriegsverbrechern einsetzt, einschließlich solcher, die mit Friedens- und Menschenrechtspreisen ausgezeichnet worden sind.

Ein Abgeordneter des norwegischen Parlaments hat den Präsidenten der Vereinigten Staaten und den Premierminister Großbritanniens für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Er lobte sie dafür, "den Krieg im Irak gewonnen zu haben".

Ich möchte dem Vorstand der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde für die Ehre danken, die er mir zuteil werden ließ. Verpflichtet fühle ich mich auch Professor Wolfgang Richter und Admiral Elmar Schmähling, mit denen ich im Zusammenhang mit dem Tribunal für die NATO-Kriegsverbrechen in Jugoslawien zuerst in Belgrad und später in New York zusammentraf.

Ich möchte mit der Bekräftigung schließen, daß wir weiterhin unermüdlich dafür arbeiten und kämpfen werden, das wahre Gesicht dieser neuen Weltordnung zu entlarven und die Verheerungen von Krieg und Globalisierung rückgängig zu machen.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Militärstützpunkte geschlossen und die Produktion immer neuer Waffensysteme gestoppt werden. Darüber hinaus müssen wir die "Reformen zur Etablierung eines freien Marktes" rückgängig machen, den sich immer weiter ausbreitenden Polizeistaat sowie die Institutionen des global gewordenen Kapitalismus zerschlagen und die Kriegsverbrecher hinter Gitter bringen.

HAUPTVORTRAG

Wir befinden uns am Wendepunkt der ernsthaftesten Krise in der jüngeren Geschichte.

Die Bush-Administration hat sich auf ein militärisches Abenteuer eingelassen, das die Zukunft der Menschheit bedroht.

Die Kriege in Afghanistan und Irak sind Teil einer umfassenderen militärischen Agenda, die mit dem Ende des Kalten Krieges auf den Plan trat. Die gegenwärtig stattfindenden Kriege stellen die Fortsetzung des Golfkrieges von 1991 und der NATO-Aggression gegen Jugoslawien dar.

Die Zeit nach dem Ende des Kalten Krieges ist darüber hinaus durch zahlreiche US-amerikanische Geheimdienstoperationen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion gekennzeichnet, welche dem Ziel dienten, Bürgerkriege in mehreren früheren Sowjetrepubliken zu provozieren bzw. eskalieren zu lassen, wie dies in Tschetschenien (innerhalb der russischen Föderation), Georgien und Aserbaidschan geschehen ist. In letztgenannten Ländern wurden diese geheimen Operationen mit dem Ziel der strategischen Kontrolle über Korridore für Öl- und Gasleitungen durchgeführt.

US-amerikanische Militär- und Geheimdienstoperationen wurden seit dem Ende des Kalten Krieges in Osteuropa, der früheren Sowjetunion und auf dem Balkan in enger Abstimmung mit den vom IWF diktierten "Reformen zu Etablierung eines freien Marktes" durchgeführt, welche die Destabilisierung der nationalen Wirtschaftssysteme und die Verarmung von Millionen von Menschen zur Folge haben.

Die von der Weltbank finanzierten Privatisierungsprogramme in diesen Ländern ermöglichten es dem westlichen Kapital, die Kontrolle über einen Großteil der Ökonomien der Länder des ehemaligen Ostblocks zu gewinnen. Dieser Entwicklung liegen auch Fusionen und Übernahmen strategisch wichtiger Teile der Ölindustrie der ehemaligen Sowjetunion durch große westliche Konzerne zugrunde, die durch Manipulation und korrupte Geschäftspraktiken zustande kamen.

In dem von den USA geführten Krieg geht es mit anderen Worten quasi um die Rekolonialisierung eines Gebietes, das sich vom Balkan bis nach Zentralasien erstreckt.

Die Entwicklung der US-amerikanischen Kriegsmaschinerie dient dazu, das ökonomische Einflußgebiet der USA zu vergrößern. Die Vereinigten Staaten haben nicht nur eine dauerhafte Militärpräsenz im Irak und in Afghanistan durchgesetzt, sie verfügen auch über Militärstützpunkte in mehreren ehemaligen Sowjetrepubliken entlang der chinesischen Westgrenze.

Krieg und Globalisierung gehen Hand in Hand. Die Militarisierung flankiert, unterstützt und sichert die Eroberung neuer ökonomischer Grenzen und der weltweiten Durchsetzung des Systems des freien Marktes.

Die nächste Phase des Krieges

Die Bush-Administration hat bereits Syrien als die nächste Etappe auf der "Straßenkarte zum Krieg" benannt. Die Bombardierung von vermeintlichen Terroristenlagern durch die israelische Luftwaffe im vergangenen Oktober sollte als Rechtfertigung für künftige militärische Präventivschläge und Interventionen dienen. Ariel Sharon führte die Angriffe mit der Zustimmung Donald Rumsfelds aus (vgl. hierzu Gordon Thomas, Global Outlook Nummer 6, 2003).

Die geplante Ausweitung des Krieges auf Syrien hat ernstzunehmende Konsequenzen. Sie bedeutet, daß Israel zu einem Hauptakteur in dem Krieg der USA und zu einem `offiziellen´ Mitglied der angloamerikanischen Koalition aufsteigt.

Das Pentagon plant die Kontrolle des syrischen Territoriums, um auf diese Weise eine Verbindung zwischen Israel und dem besetzten Irak herzustellen, was militärisch wie auch ökonomisch von großer strategischer Bedeutung ist. Dieser Schritt würde die Kontrolle der irakischen Grenze ermöglichen. So könnte die Zahl der Freiwilligen eingedämmt werden, die in den Irak einreisen, um sich der irakischen Widerstandsbewegung anzuschließen.

Diese Erweiterung des Kriegsschauplatzes deckt sich mit Ariel Sharons Plan, ein "Großisrael" "auf den Trümmern des palästinensischen Nationalismus" zu errichten. Während Israel darum bemüht ist, seine territoriale Einflußzone in Richtung Euphrat auszuweiten und Siedlungen auf syrischem Territorium zu errichten, werden die Palästinenser in Gaza und der Westbank hinter einer "Apartheidsmauer" eingesperrt.

Unterdessen hat der US-Kongreß die Wirtschaftssanktionen gegen Lybien und Iran verschärft. Darüber hinaus deutet Washington die Notwendigkeit eines "Regimewechsels" in Saudi-Arabien an. Der politische Druck in der Türkei nimmt zu.

Der Krieg könnte sich also auf ein weit größeres Gebiet ausdehnen, das sich vom östlichen Mittelmeer bis zum indischen Subkontinent und der Westgrenze Chinas erstreckt.

Der präventive Einsatz von Atomwaffen

Washington hat eine Politik des präventiven nuklearen Erstschlages beschlossen, die nun auch die Zustimmung des Kongresses erhalten hat. Die Zeiten, in denen der Einsatz von Atomwaffen nur als allerletztes Mittel in Frage kam, scheinen vorüber.

Die USA, Großbritannien und Israel haben ihre Atomwaffenpolitik miteinander abgestimmt. Israels atomare Sprengköpfe sind auf Hauptstädte im mittleren Osten gerichtet. Die Regierungen aller drei Länder haben schon vor dem Krieg gegen den Irak recht offen zugegeben, daß sie darauf vorbereitet sind Atomwaffen einzusetzen, sollten sie sich einem Angriff mit Massenvernichtungswaffen ausgesetzt sehen. Israel ist die fünftgrößte Atommacht der Welt. Sein Atomwaffenarsenal ist besser ausgestattet als das Großbritanniens.

Nur wenige Wochen nach der Einnahme Bagdads durch US-Marines, gab der Militärausschuss des US-Senats dem Pentagon grünes Licht für die Entwicklung einer neuen taktischen Atombombe, die auf konventionellen Kriegsschauplätzen eingesetzt werden soll. Sie soll eine Zerstörungskraft besitzen, welche die der auf Hiroshima abgeworfenen Bombe um (bis auf) das Sechsfache übersteigt.

Dem Senatsbeschluß Folge leistend, traf sich das Pentagon heimlich mit Führungspersonen der Atomindustrie und dem militärisch-industriellen Komplex im zentralen Befehlshauptquartier auf dem "Offutt"- Luftwaffenstützpunkt in Nebraska. Das Treffen fand am sechsten August statt - dem Tag, an dem 58 Jahre zuvor die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde.

Die neue Atompolitik schließt ganz explizit die Atom- und Waffenindustrie in die Kriegsplanung mit ein, was der "Privatisierung" des Atomkriegs gleichkommt. Die Firmen verdienen nicht nur Milliarden mit der Atomwaffenproduktion, sie haben auch direktes Mitspracherecht bei der Frage nach der Anwendung dieser Waffen.

Unterdessen hat das Pentagon eine große Werbe- und Public-Relations-Kampagne gestartet, um in der Bevölkerung um Zustimmung für den Einsatz von Atomwaffen für die "Verteidigung des Vaterlandes" zu werben.

Mit ausdrücklicher Billigung des Kongresses, werden die "Miniatur-Atombomben" ("mini-nukes") als "für Zivilisten ungefährlich" deklariert.

Diese neue Generation von Atomwaffen ist in der nächsten Phase des Krieges für den Einsatz auf "konventionellen Kriegsschauplätzen"(d.h. im Mittleren Osten und Zentralasien) zusammen mit konventionellen Waffen vorgesehen.

Im Dezember 2003 hat der Kongreß allein für das Jahr 2004 die Bereitstellung von 6,3 Milliarden Dollar für die Entwicklung dieser neuen Generation von "defensiven" Nuklearwaffen bewilligt.

Der gesamte Verteidigungsetat der Vereinigten Staaten hat mit 400 Milliarden Dollar ungefähr den gleichen Umfang wie das gesamte Bruttoinlandsprodukt der Russischen Föderation.

Während es keinen sicheren Beweis für den Einsatz von "Mini-Atombomben" im Irak und in Afghanistan gibt, haben Tests des kanadischen "Uranium Medical Research Center" (UMRC) ergeben, daß die in Afghanistan festgestellte radioaktive Verstrahlung nicht auf die mit abgereichertem Uran ummantelten Geschosse ("depleted uranium ammunition", DU), sondern auf eine andere Form radioaktiver Verseuchung zurückzuführen ist:

"Irgendeine Art radioaktiver Waffe wurde eingesetzt (…) Die Ergebnisse waren verblüffend: die Proben ergaben Konzentrationen giftiger radioaktiver Uran-Isotope, die 100 bis 400 mal höher waren als die, welche bei den Golfkriegsveteranen 1999 festgestellt worden waren." (www.umrc.de)

Die Kriegsplanung

Der Krieg gegen den Irak befand sich spätestens seit Mitte der 90er Jahre im Stadium der Planung.

Ein Dokument der Clinton-Administration über Fragen der Nationalen Sicherheit aus dem Jahr 1995 nennt als Kriegsziel ganz offen "den ununterbrochenen und sicheren Zugang der USA zu Öl".

Im September 2000, ein paar Monate bevor George Bush ins Weiße Haus einzog, veröffentlichte das "Projekt für ein neues amerikanisches Jahrhundert"("Project for a New American Century", PNAC) seinen Entwurf zur Erlangung weltweiter Hegemonie unter dem Titel: "Amerikas Verteidigung neu aufbauen".

Das PNAC ist eine neokonservative Denkfabrik, die in enger Verbindung zu den Geheimdiensten, der Republikanischen Partei und dem einflußreichen "Amt für internationale Beziehungen" ("Council on Foreign Relations", CFR) steht, das bei der Formulierung der US-amerikanischen Außenpolitik hinter den Kulissen agiert.

Das erklärte Ziel des PNAC besteht darin: "auf verschiedenen Kriegsschauplätzen gleichzeitig zu kämpfen und zu siegen".

Dieses Statement macht deutlich, daß die USA vorhaben, gleichzeitig an verschiedenen Orten auf dem Globus Kriege zu führen. Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Vizepräsident Dick Cheney hatten den Entwurf des PNAC schon vor den Präsidentschaftswahlen in Auftrag gegeben.

Das PNAC entwirft einen Eroberungsplan. Es fordert "die Einrichtung amerikanischer Stützpunkte ("forward bases") in ganz Zentralasien und dem Mittleren Osten" mit dem Ziel der Absicherung der weltweiten ökonomischen Vormachtstellung und der Unterdrückung eines jeden möglichen Rivalen und jeglicher in Erscheinung tretender Alternative zu der US-amerikanischen Vision der freien Marktwirtschaft.(vgl. Chris Ford: Bush's Crusade for Empire, Global Outlook, Nummer 6, 2003)

Der PNAC-Entwurf stellt auch für die Kriegspropaganda ein ausgearbeitetes System bereit. Ein Jahr vor dem elften September sprach das PNAC von der Notwendigkeit "eines katastrophalen und klärenden Ereignisses, einem neuen Pearl Harbour", welches die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten für die Unterstützung eines Kriegsplanes mobilisieren könnte (vgl. http://www.globalresearch.ca/articles/NAC304A.html).

Die Ideologen des PNAC scheinen mit zynischer Präzision die Instrumentalisierung des elften September als "Vorwand für einen Krieg" vorweggenommen zu haben.

Die Rede des PNAC von einem "katastrophalen und klärenden Ereignis" erinnert an eine ähnliche Bemerkung David Rockefellers vor dem Wirtschaftsausschuß der Vereinten Nation ("UN Business Council") aus dem Jahr 1994: "Wir stehen am Beginn eines weltweiten Umbruchs. Alles was wir brauchen ist die eine richtig große Krise und die Nationen werden die Neue Weltordnung akzeptieren."

Ähnlich Zbigniew Brezinski in seinem Buch "The Grand Chessboard": " … es scheint schwieriger, (in den USA) eine Übereinstimmung Außenpolitik erreichen zu können, es sei denn für den Fall einer riesigen und weitreichend wahrgenommenen direkten Bedrohung."

Z. Brzezinski, der Sicherheitsberater Jimmy Carters, war eine der Schlüsselfiguren beim Aufbau des Al Quaida-Netzwerks, das die CIA anläßlich des Krieges zwischen der Sowjetunion und Afghanistan (1979-1989) mit aufbaute.

Das "katastrophale und klärende Ereignis" von dem beim PNAC die Rede ist, stellt einen integralen Bestandteil der US-amerikanischen Militärplanung dar. General Franks, der den Angriff gegen den Irak leitete, stellte erst vor kurzem (Oktober 2003) die Bedeutung eines "zivile Opfer in großer Menge fordernden Anschlages" heraus, um Zustimmung für die Errichtung einer Militärherrschaft in den USA zu erhalten. (Vgl.: General Tommy Franks fordert die Außerkraftsetzung der US-amerikanischen Verfassung, November 2003, http://www.globalresearch.ca/articles/EDW311A.html)

Franks beschreibt ausführlich das Szenario, welches zur Einführung der Militärdiktatur führen soll: "ein zivile Opfer in großer Menge fordernder terroristischer Anschlag wird irgendwo in der Westlichen Welt eintreten - es könnte in den USA sein. Dies wird die Bevölkerung dazu veranlassen, unsere eigene Verfassung in Frage zu stellen und der Militarisierung unserer Gesellschaft zuzustimmen, um ein weiteres solches Ereignis zu verhindern."(ebda.)

Diese Äußerung eines Mannes, der aktiv an militärischen und geheimdienstlichen Planungen auf höchster Ebene beteiligt war, läßt vermuten, dass es sich bei der "Militarisierung unseres Landes" um eine sich bereits vollziehende operationale Voraussetzung handelt. Sie ist Teil des weiterreichenden "Washington consensus". Sie charakterisiert die "roadmap" der Bush-Administration in Sachen Krieg und "Heimatverteidigung". Es erübrigt sich darauf hinzuweisen, daß sie auch integraler Bestandteil der neoliberalen Agenda ist.

Der "massenhaft zivile Opfer fordernde terroristische Anschlag" wird von General Franks als entscheidender politischer Wendepunkt dargestellt. Die hieraus resultierende Krise und gesellschaftliche Unruhe sollen die politischen, gesellschaftlichen und institutionellen Strukturen der USA nachhaltig verändern.

General Franks Äußerung spiegelt den innerhalb des US-Militärs herrschenden Konsens darüber wider, wie die Dinge sich entwickeln sollten. Der "Krieg gegen den Terrorismus" biete die Rechtfertigung dafür, die rechtsstaatlichen Prinzipien außer Kraft zu setzen, um auf lange Sicht "die bürgerlichen Freiheiten zu schützen".

Franks' Ausführungen legen einen Automatismus nahe, nach dem ein von Al Quaida organisierter terroristischer Anschlag in den USA einen Staatsstreich der militärischen Hardliner nach sich ziehen wird. Das "mit Pearl Harbour vergleichbare Ereignis" würde als Vorwand benutzt werden, den Ausnahmezustand auszurufen und zur Einsetzung einer Militärregierung führen.

In vielerlei Hinsicht hat sich diese Militarisierung zivilstaatlicher Institutionen unter dem Deckmantel der bürgerlichen Demokratie bereits vollzogen.

Kriegspropaganda

Unter dem Eindruck der Angriffe auf das World Trade Center schuf Verteidigungsminister Donald Rumsfeld das "Amt für strategische Einflußnahme" ("Office for Strategic Influence, OSI) oder auch "Ministerium für Desinformation", wie Kritiker es zu nennen pflegen:

"Das Verteidigungsministerium sagte, sie müssten das machen und sie erfanden tatsächlich irgendwelche Geschichten, in der Hoffnung, so die öffentliche Meinung in der ganzen Welt beeinflussen zu können. (Interview mit Steve Adubato, Fox News, 26. Dezember 2002)

Urplötzlich wurde das OSI auf politischen Druck hin wieder aufgelöst, nachdem in den Medien davon die Rede gewesen war, seine Aufgabe bestehe darin, "im Dienste amerikanischer Interessen bewußt Lügen zu verbreiten". (Air Force Magazine, Januar 2003) "Rumsfeld machte einen Rückzieher und bezeichnete die Berichte als peinlich."(Adubato, siehe oben) Aber trotz dieser offensichtlichen Kurskorrektur ändert sich an der Desinformationskampagne des Pentagon nichts, sie läuft nach wie vor nach altem Muster: "Der Verteidigungsminister ist in dieser Hinsicht nicht besonders aufrichtig. Gezielte Fehlinformationen in Zusammenhang mit militärstrategischen Verlautbarungen sind Teil eines jeden Krieges."(ebda.)

Rumsfeld bestätigte später in einem Interview, daß, obschon das OSI dem Namen nach nicht länger existiere, die Aufgaben, welche ihm zugedacht waren, nach wie vor erfüllt würden." (zitiert nach den "Geheimen Nachrichten" des "Zusammenschlusses amerikanischer Wissenschaftler" (FAS), http://www.fas.org/sgp/news/secrecy/2002/11/112702.html, Das Interview mit Rumsfeld kann unter http://www.fas.org/sgp/news/2002/11/dod111802.html) nachgelesen werden.)

Nach wie vor arbeitet eine ganze Anzahl von Abteilungen und Gruppen an der Fortführung der Kampagne. Sie sind entweder der Regierung oder den Geheimdiensten unterstellt und stehen natürlich alle in enger Verbindung mit dem Pentagon. Die Dinge werden auf den Kopf gestellt. Kriegerische Handlungen werden zu "humanitären Interventionen" mit dem Ziel eines "Regimewechsels" und der "Einführung der Demokratie" umgelogen. Militärische Besatzung und die Ermordung von Zivilisten werden einem als "friedenssichernde Maßnahmen" verkauft. Die Abschaffung bürgerlicher Rechte und Freiheiten in Zusammenhang mit den sogenannten "Anti-Terror-Gesetzen" wird als Mittel zur Bewahrung der inneren Sicherheit und der Verteidigung zivilgesellschaftlicher Errungenschaften dargestellt.

Die entscheidende Rolle Al Quaidas für die Kriegsplanung Der Nationalen Sicherheitsstrategie (NSS) zufolge stellen die Doktrin des "präventiven Verteidigungskrieges" und der "Krieg gegen den Terrorismus" bzw. gegen das Terrornetzwerk Al Quaida die beiden Hauptpfeiler der Propagandakampagne des Pentagon dar.

Das Ziel besteht in der Vermittlung "präventiver Militärschläge" - d.h. Krieg als Mittel der Selbstverteidigung - gegen zwei Arten von Feinden, "Schurkenstaaten" und "islamistische Terroristen": "Der weltweite Krieg gegen den Terrorismus ist ein globales Unternehmen von unabsehbarer Dauer. (…) Die Vereinigten Staaten werden gegen derlei Bedrohungen vorgehen, noch bevor sie sich vollständig ausgebildet haben. (…) Schurkenstaaten und Terroristen werden nicht versuchen, uns mit herkömmlichen Mitteln anzugreifen, da sie wissen, dass derlei Versuche scheitern würden. Stattdessen setzten sie auf terroristische Anschläge und die Anwendung von Massenvernichtungswaffen (…) Die Ziele dieser Angriffe sind sowohl unsere Streitkräfte wie auch unsere Zivilbevölkerung, was eine der wichtigsten Grundsätze der Gesetze der Kriegsführung verletzt. Wie der elfte September 2001 gezeigt hat, geht es diesen Terroristen darum, möglichst viele Zivilisten zu treffen und diese Verluste unter der Zivilbevölkerung wären noch um ein vielfaches höher, kämen Terroristen in den Besitz von Massenvernichtungswaffen und sähen sich in die Lage versetzt, diese zur Anwendung bringen.

Schon seit langem behalten sich die USA die Möglichkeit präventiver Maßnahmen vor, um Bedrohungen der nationalen Sicherheit zu begegnen. Je größer die Bedrohung, desto gefährlicher ist es, sich passiv und abwartend zu verhalten und desto zwingender ist es, vorbeugende Maßnahmen zu unserer Verteidigung zu ergreifen (…). Um derartigen Aggressionen unsere Gegner zuvor zu kommen und sie zu verhindern, werden die Vereinigten Staaten, falls notwendig, präventive Maßnahmen ergreifen." (Nationale Sicherheitsstrategie, Weißes Haus )

Um vorbeugende Militärschläge rechtfertigen zu können, muß die Nationale Sicherheitsdoktrin eine terroristische Bedrohung, einen "äußeren Feind" heraufbeschwören und gleichsam die Behauptung aufstellen, die terroristische Bedrohung gehe von den sogenannten Schurkenstaaten aus, die Terroristen finanziell und logistisch unterstützten.

Das bedeutet aber auch, daß die möglichen "massenhaft zivile Opfer fordernden Anschläge", die mit Al Quaida (dem äußeren Feind) argumentieren, Teil des Nationalen Sicherheitskonzepts sind.

In den Monaten vor der Invasion im Irak wurden verdeckte Operationen durchgeführt, um falsche Informationen sowohl über die Existenz von Massenvernichtungswaffen als auch über Al Quaida in Umlauf zu bringen.

Nach Kriegsbeginn trat die Rede von einer Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen in den Hintergrund. Dagegen wurden die Warnungen vor Anschlägen durch Al Quaida in den USA in jede öffentliche Stellungnahme mit aufgenommen und in allen Nachrichtensendungen wiederholt.

Neben dieser Beschwörung der Gefahr terroristischer Anschläge werden die Auftritte und Verlautbarungen Osama Bin Ladens als Rechtfertigung für die nächste Phase des Krieges ausgegeben. Diese hängt in sehr direkter Weise ab

1.von der Effektivität der Propaganda von Pentagon und CIA, die durch Einspeisung in die Nachrichtenkette in Umlauf gebracht wird.

2.dem tatsächlichen Eintreten "massenhaft zivile Opfer fordernder Anschläge" wie vom PNAC beschrieben. Das bedeutet, dass tatsächliche "massenhaft Opfer fordernde Anschläge" Bestandteil der militärischen Planung sind.

Tatsächliche Terroranschläge

Mit anderen Worten: Um "effektiv" zu sein, kann die Angst- und Desinformationskampagne nicht allein auf "Warnungen" vor zukünftigen Anschlägen setzen, sie braucht auch "wirkliche" Terroristen oder terroristische Anschläge, um den Kriegsplänen Washingtons Glaubwürdigkeit zu verleihen. Mit diesen Terroranschlägen werden sowohl "Notstandsverordnungen" im Inneren als auch militärische Vergeltungsmaßnahmen nach außen gerechtfertigt. Sie werden gegenwärtig gebraucht, um die Vorstellung eines "äußeren Feindes", der die amerikanische Heimat bedroht, wirkungsmächtig werden zu lassen.

Überlegungen darüber, wie Ereignisse herbeigeführt werden könnten, die sich als Vorwand für einen Krieg eignen, gehören seit jeher zu den Aufgaben des Pentagon. Sie sind ein fester Bestandteil der US-amerikanischen Militärgeschichte. (Vgl. Richard Sanders: Kriegsvorwände, Wie man einen Krieg beginnt, Global Outlook, in zwei Teilen veröffentlicht, Themen 2 und 3, 2002-2003).

1962 haben die Verbindungsstabschefs ("Joint Chiefs of Staff") einen geheimen Plan namens "Operation Northwoods" zur Herbeiführung ziviler Opfer ausgearbeitet, um einen Vorwand für die Invasion auf Kuba zu erhalten: "Wir könnten ein US-Schiff in Guantanamo Bay in die Luft jagen und Kuba beschuldigen." "Wir könnten eine kommunistische kubanische Terrorkampagne in Miami oder in anderen Städten Floridas oder sogar in Washington inszenieren" "die Listen mit den Namen der Opfer würden eine Welle nationaler Betroffenheit und Empörung auslösen, die sehr hilfreich wäre." (siehe das freigegebene Top Secret-Dokument von 1962 mit dem Titel: "Rechfertigung für eine militärische Intervention der USA auf Kuba", vgl. Operation Northwoods auf http://www.globalresearch.ca/articles/NOR111A.html).

Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, daß das Pentagon oder die CIA direkt an Terroranschlägen in jüngster Zeit beteiligt waren, einschließlich derjenigen in Indonesien (2002), Indien (2001), der Türkei (2003) und Saudi-Arabien (2003).

Berichten zufolge wurden diese Anschläge von Organisationen (oder Zellen dieser Organisationen) unternommen, die weitgehend unabhängig und autonom arbeiten. Solche weitgehend unabhängig agierenden Gruppen eignen sich hervorragend dafür, durch verdeckte Operationen von den Geheimdiensten für ihre Zwecke eingespannt zu werden. Die Terroristen wissen dabei oft gar nicht um ihre geheimen Sponsoren und die Rolle, die sie für diese spielen, da beide nicht in direktem Kontakt miteinander stehen. Die entscheidende Frage lautet: Wer steht hinter ihnen? Wer sind die Mittelsmänner, die sie direkt finanzieren? Wie sieht das Verbindungs- und Kommunikationssystem aus?

Die mutmaßlich für den Bobenanschlag auf Bali im Jahr 2002 verantwortliche Terrororganisation Jemaah Islamiah beispielsweise hat Verbindungen zum indonesischen Militärgeheimdienst (BIN), der wiederum Verbindungen zur CIA und dem australischen Nachrichtendienst unterhält.

Die Terroranschläge auf das indische Parlament vom Dezember 2001 - die beinahe einen Krieg zwischen Indien und Pakistan provoziert hätten - wurden angeblich von zwei in Pakistan ansässigen Terrorgruppen, Lashkar-e-Taiba ("Armee der Reinen") und Jaish-e-Muhammed ("Armee Mohameds") ausgeführt, die laut Angaben des Amtes für internationale Verbindungen (CFR) Verbindungen zum pakistanischen ISI haben. (Council on Foreign Relations, http://www.terrorismanswers.com/groups/harakat2.html, Wahington 2002).

Was das CFR nicht erwähnt sind die Verbindungen zwischen ISI und CIA sowie den Umstand, daß ISI auch weiterhin sowohl Lashkar, Jaish und die militanten Jammu und Kashmir Hizbul Mujahideen (JKHM) unterstützt, als auch gleichzeitig mit der CIA zusammenarbeitet. (Für nähere Einzelheiten siehe Michel Chossudovsky, Fabricating an Enemy, März 2003, http://www.globalresearch.ca/articles/CHO301B.html )

Ein geheimes Gutachten aus dem Jahre 2002 zur Instruktion des Pentagon "fordert die Einrichtung einer sogenannten "Gruppe für vorbeugende Maßnahmen"(P2OG) für die Durchführung geheimer Operationen die darauf abzielen sollen, Reaktionen von Seiten der Terroristen und Staaten, die im Besitz von Massenvernichtungswaffen sind, zu provozieren. Beispielsweise sollen Terrorzellen zu Aktionen anzustacheln, um sie dadurch dem Zugriff durch US-Streitkräfte auszusetzen."(William Arkin: Der geheime Krieg, The Los Angeles Times, 27 Oktober 2002)

Die P2OG Initiative ist nichts Neues. Im Grunde stellt sie nur eine Ergänzung bereits existierender verdeckter Operationen dar. Die Unterstützung von Terrorgruppen durch die CIA seit Beginn des Kalten Krieges ist ausführlich dokumentiert. Das "Anstacheln der Terrorzellen" durch Geheimdienstoperationen erfordert häufig die Unterwanderung und Ausbildung der mit Al Quaida in Verbindung stehenden Gruppen.

In dieser Hinsicht wurde die heimliche Unterstützung verschiedener islamischer Terrororganisationen durch den US-amerikanischen Militär- und Geheimdienstapparat durch ein komplexes Netzwerk von Vermittlern und Stellvertretern geleistet. Im Laufe der 90er Jahre haben Organe der US-Regierung in einer Reihe geheimer Operationen mit Al Quaida zusammengearbeitet, wie aus einem Bericht des Ausschusses der Republikanischen Partei im Kongress der USA aus dem Jahr 1997 hervorgeht. (Siehe US-Kongress, 19. Januar 1997, http://www.globalresearch.ca/articles/DCH109A.html ). Tatsächlich haben US-Waffeninspektoren während des Krieges in Bosnien mit Agenten Al Quaidas zusammengearbeitet, die große Mengen an Waffen für die Armee der Bosnischen Moslems ins Land brachten.

Mit anderen Worten: die Clinton-Regierung deckte Terroristen. Offizielle Verlautbarungen und Berichte von Nachrichtendiensten bestätigen darüber hinaus Verbindungen zwischen Einheiten der amerikanischen Militär- und Nachrichtendienste und Al Quaida-Agenten in Bosnien (Mitte der 90er), Kosovo (1998-99) und Mazedonien (2001). (Siehe Michel Chossudovsky: Krieg und Globalisierung. Die Wahrheit über den elften September, Global Outlook, 2003, Kapitel 3, http://globalresearch.ca/globaloutlook/truth911.html).

Bush-Regierung und NATO hatten Verbindungen zu Al Quaida in Mazedonien. Und nur wenige Wochen vor dem elften September 2001 verübten US-amerikanische Militärberater in privaten Söldneruniformen auf Geheiß des Pentagon zusammen mit Mujahedeen terroristische Angriffe auf die mazedonischen Sicherheitskräfte. Dies ist durch die mazedonische Presse sowie Aussagen mazedonischer Regierungsbeamte dokumentiert. (Vgl. Chossudovsky, siehe oben). Die Regierung der Vereinigten Staaten und das Netzwerk des militanten Islamismus arbeiteten Hand in Hand bei der Unterstützung der Nationalen Befreiungsarmee (NLA), die an den Terroranschlägen in Mazedonien beteiligt war.

Mit anderen Worten: Das US-Militär arbeitete nur wenige Wochen vor dem elften September direkt mit Al Quaida zusammen. Al Quaida und der pakistanische Militärgeheimdienst (Inter-Service-Intelligence, ISI)

Es ist in der Tat aufschlußreich, daß praktisch bei allen Terroranschlägen seit dem elften September den hinter diesen Anschlägen vermuteten Organisationen von Seiten der Presse und den offiziellen Stellen Verbindungen zu Al Quaida nachgesagt worden sind. Dies ist an sich schon eine bedeutsame Information. Natürlich findet die Tatsache, daß es sich bei Al Quaida um ein Ziehkind der CIA handelt, in den Presseberichten keinerlei Erwähnung. Für das Verständnis dieser Anschläge wird ihr keinerlei Bedeutung beigemessen.

Die Verbindungen dieser Terrororganisationen (besonders in Asien) zum pakistanischen Militärgeheimdienst (ISI) werden in einigen Fällen von offiziellen Quellen und Presseberichten bestätigt. Mit Berufung auf das Ministerium für internationale Verbindungen (CFR) wird über einige dieser Gruppen gesagt, sie hätten Verbindungen zum pakistanischen ISI, ohne daß die nähere Gestalt dieser Verbindungen erläutert werden würde. Selbstredend handelt es sich hierbei aber um die entscheidende Information, um die Geldgeber dieser Terroranschläge zu identifizieren. Mit anderen Worten wird gesagt, der ISI unterstütze diese Terrororganisationen, während er gleichzeitig weiterhin eng mit der CIA zusammenarbeitet.

Offizielle Quellen bestätigen die Unterstützung Al Quaidas durch den pakistanischen Militärgeheimdienst, dem Inter-Service-Intelligence (ISI). Das ISI hat viele Terrororganisationen unterstützt. Es gibt genügend Beweise dafür, daß der ISI von der CIA unterstützt wird und enge Verbindungen zwischen den beiden Diensten bestehen. Die Terroristen des elften September handelten nicht nach eigenem Willen. Offizielle Dokumente, darunter Kongressmitschriften, belegen darüber hinaus, dass AL Quaida ein Produkt der CIA ist, namentlich ein "Aktivposten der Nachrichtendienste" ("intelligence asset").

Der elfte September

Während Colin Powell - ohne Beweise zu liefern - in seiner Ansprache vor der UN auf die Verbindungen zwischen Irak und Al Quaida hingewiesen hat, bestätigen offizielle Dokumente , Presse- Geheimdienstberichte, daß mehrere (aufeinanderfolgende) US-Regierungen das militante islamistische Netzwerk unterstützt und begünstigt haben. Diese Verbindung ist eine bewiesene Tatsache, die von zahlreichen Untersuchungen bestätigt und von den Denkfabriken Washingtons eingeräumt worden sind.

Sowohl Collin Powell als auch sein Stellvertreter Richard Armitage, die in den Monaten vor dem Krieg gelegentlich Bagdad und andere Regierungen beschuldigten, Terroristen zu beherbergen, spielten an verschiedenen Punkten in ihrer Karriere eine direkte Rolle bei der Unterstützung von Terrororganisationen.

Beide waren unter der Reagan-Regierung hinter den Kulissen an der Iran-Contra-Affäre beteiligt, bei der es um illegale Waffenlieferungen an den Iran ging, mit deren Erlösen die Contras in Nicaragua und die Afghanischen Mujahedeen finanziert wurden. (Zu näheren Einzelheiten siehe: Michel Chossudovsky: Die Verbindungen zwischen Al Quaida und der Bush-Regierung, http://www.globalresearch.ca/articles/CHO303D.html)

Darüber hinaus spielten beide bei der Vertuschung der Ereignisse des elften September eine Rolle. Die Untersuchungen und Recherchen der letzen zwei Jahre (einschließlich offizieller Dokumente, Zeugenaussagen und Berichten von Nachrichtendiensten) legen nahe, daß es sich beim elften September eher um eine sorgfältig geplante Geheimdienstoperation als um die Tat einer terroristischen Vereinigung handelte. (Siehe: Zentrum für Globalisierungsforschung, 24 Schlüsselparagraphen, September 2003).

Das FBI bestätigte in einem Bericht von Ende September 2001 die Rolle des pakistanischen Militärgeheimdienstes. Dem Bericht zufolge wurde der mutmaßliche Kopf der für die Durchführung des elften September verantwortlichen Gruppe aus pakistanischen Quellen finanziert. Ein nachfolgender Bericht bestätigte, daß der damalige Chef des ISI, General Mahmound Ahmad, Geld an Mohamed Atta überwiesen hatte. (Siehe: Michel Chossudovsky, Krieg und Globalisierung, siehe oben)

Das ISI arbeitet sehr eng mit seinem amerikanischen Gegenstück, der CIA zusammen.

Darüberhinaus bestätigen Presseberichte und offizielle Verlautbarungen, daß der Chef des ISI vom vierten bis zum dreizehnten September 2001 offiziell die USA besuchte. Mit anderen Worten hatte der Mann, der angeblich Geld an die Terroristen weiterleitete, engen Kontakt zu einer ganzen Reihe von Vertretern der Bush-Administration, einschließlich Colin Powell, CIA-Chef George Tenet und Vizestaatssekretär Richard Armitage, mit dem er bei seinem Besuch in Washington zusammentraf. (ebda.)

Die Antikriegsbewegung

Eine starke Antikriegsbewegung kann nicht allein auf die Mobilisierung von Antikriegsstimmungen setzen. Sie muß die Kriegsverbrecher schließlich aus ihren Ämtern vertreiben und ihr Recht zu regieren in Frage stellen.

Um die Herrschenden zu Fall bringen zu können, muß ihre Propagandakampagne geschwächt und schließlich zerschlagen werden.

Die Wucht der großen Antikriegsdemonstrationen in den USA, in Europa und auf der ganzen Welt sollte den Grundstein legen für ein dauerhaftes Netzwerk, das sich aus zehntausenden von Antikriegsinitiativen auf lokaler Ebene, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in Kirchengemeinden, Schulen, Universitäten u.s.w. zusammensetzt. Nur durch ein solches Netzwerk wird schließlich die Legitimität derer, die "in unserem Namen regieren" in Frage gestellt werden.

Um die Kriegspläne der Bushadministration zunichte und ihre Kriegspropaganda wirkungslos machen zu können, müssen wir uns mit unseren Verbündeten in den USA, in Europa und auf der ganzen Welt zusammentun; mit den Millionen gewöhnlicher Leute, die über die Gründe und Ursachen dieses Krieges getäuscht worden sind.

Dies bedeutet auch, daß die Lügen über den "Krieg gegen den Terrorismus" und die politische Mitverantwortung der Bush-Regierung für die Ereignisse des elften September restlos aufgedeckt werden müssen.

Der elfte September ist eine Ente. Er ist die größte Lüge in der US-amerikanischen Geschichte.

Es versteht sich von selbst, daß die Herbeiführung von "eine große Menge ziviler Opfer fordernder Anschläge" als Vorwand für einen Krieg, eine kriminelle Handlung darstellt. Mit den Worten von Andreas von Bülow, dem früheren deutschen Forschungsminister und Autor des Buches Die CIA und der elfte September: "Wenn stimmt was ich sage, müßte die gesamte US-Regierung hinter Gittern landen."

George Bush oder Tony Blair zu beseitigen würde indes nicht ausreichen, da es sich bei ihnen nur um Marionetten handelt. Wir müssen ebenso die Rolle der Banken, Unternehmen und sonstiger Institutionen ansprechen, die unzweifelhaft hinter den politischen und militärischen Agenten stehen.

Die amerikanische Politik wird zunehmend mehr vom Establishment der Militär- und Nachrichtendienste bestimmt, als vom State Department, vom Weißen Haus oder vom Kongreß. Unterdessen ziehen die großen texanischen Ölkonzerne, die Rüstungsindustrie, die Wall Street und die großen Medienkonzerne die Fäden im Hintergrund. Wenn die Politiker nicht mehr funktionieren wie sie sollten, können sie von den Medien zu Fall gebracht und durch eine neue Marionettenregierung ersetzt werden.

In den USA stimmen Republikaner und Demokraten in Bezug auf die Ziele des Krieges vollkommen überein. Kriegsverbrecher finden sich in den Reihen beider Parteien. Beide Parteien sind an der Vertuschung der Ereignisse des elften September und dem darauffolgenden Feldzug zur Durchsetzung weltweiter Hegemonie beteiligt. Alle Beweise deuten auf eine "Kriminalisierung des Staates", was die Gerichte und beide im US-Kongreß vertretenen Parteien miteinschließt. Ihr Nutznießer ist allein eine kleine Zahl von Monopolkapitalisten.

"Kriminalisierung des Staates" bedeutet, daß Kriegsverbrecher legalerweise Führungspositionen einnehmen, die es ihnen gestatten, darüber zu entscheiden, wer an ihrer statt als Verbrecher bezeichnet und verfolgt werden soll.

Unter der Agenda des Krieges können hohe Repräsentanten der Bush-Regierung, Angehörige des Militärs, des Kongresses und der Justiz sich nicht nur anmaßen, kriminelle Handlungen zu begehen, sondern darüber hinaus auch noch die, die sich in der Antikriegsbewegung diesen Verbrechen entgegenstellen, als "Staatsfeinde" zu diffamieren. Grundsätzlicher formuliert, vertritt und unterstützt der US-amerikanische Militär- und Sicherheitsapparat die herrschenden wirtschaftlichen und finanziellen Interessen. Der Aufbau und die Exekution militärischer Stärke dienen der Durchsetzung des "freien Handels". Das Pentagon ist der Handlanger der Wall Street; die NATO, Weltbank und IWF stimmen ihre militärischen, finanzpolitischen und sonstigen Operationen gegenseitig ab. Schließlich ist den Sicherheits- und Verteidigungsorganen des westlichen Militärbündnisses und den verschiedenen zivilen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen (IWF, Weltbank, WHO) eine gemeinsame Haltung und ideologische Überzeugung eigen, welche sie für die Durchsetzung der Neuen Weltordnung eintreten läßt.

Um die Verheerungen des Krieges rückgängig zu machen, müssen Militärstützpunkte geschlossen, die Produktion immer neuer Waffensysteme gestoppt und der immer weiter um sich greifende Polizeistaat zerschlagen werden. Wir müssen die Repressalien, die im Namen des freien Marktes errichtet wurden, rückgängig machen, die Institutionen des global gewordenen Kapitalismus zerschlagen und die Macht der Finanzmärkte brechen.

Dieser Kampf braucht eine breite demokratische Basis, die alle Bereiche der Gesellschaft in allen Ländern umfaßt: Arbeiter, Bauern, unabhängige Produzenten, Kleingewerbetreibende, Selbständige, Künstler, Beamten, Kirchenvertreter, Studenten und Intellektuelle. Die Antikriegs- und Anti-Globalisierungsbewegungen müssen zu einer großen weltweiten Bewegung vernetzt werden. Die Menschen aus allen Bereichen müssen zusammengebracht werden, einzelne Interessengruppen müssen sich zusammentun und ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, welche Zerstörungen, Not, Hunger und Elend diese Neue Weltordnung bedeutet. Die Globalisierung dieses Kampfes ist von entscheidender Bedeutung. Sie benötigt ein Maß an Solidarität und Internationalismus, das es bislang in der Geschichte noch nicht gegeben hat. Das weltweit herrschende Wirtschaftssystem basiert auf sozialer Ungleichheit innerhalb der Gesellschaften sowie zwischen den Staaten. Eine gemeinsame Zielsetzung und die weltweite Koordination zwischen den verschiedenen Gruppen und sozialen Bewegungen sind daher von entscheidender Bedeutung. Eine riesige Anstrengung ist erforderlich, die soziale Bewegungen aller Weltteile unter dem gemeinsamen Ziel zusammenbringt, die Armut aus der Welt zu schaffen und dauerhaft für weltweiten Frieden und Stabilität zu sorgen.

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Emanzipation Humanum, Version 11. 2003 , Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt, Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere Sprachen erwünscht. Kürzungen und Änderungen nach Absprache möglich.

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