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           Münchner
         Erklärung
          (pdf) Menschenwürde
         im Mittelpunkt - Partei ergreifen Die
         maßgeblichen Parteien in der Bundesrepublik
         Deutschland sind nicht mehr in der Lage, die
         schöpferischen Kräfte der Menschen zu bündeln
         und Perspektiven für eine sozial verantwortete Zukunft
         zu entwickeln, geschweige denn in politisches Handeln
         umzusetzen. Den
         christlichen Parteien" ist jede christliche Substanz
         abhanden gekommen. Maßgeblichen Sozialdemokraten fehlt
         ein sozial begründetes Politikverständnis, das
         über den Peparaturbetrieb an den begrenzten
         Verhältnissen der Gegenwart hinausreicht. Die
         Grünen haben zu Recht das Verhältnis des Menschen
         zu seiner äußeren Natur aufgegriffen,
         vernachlässigen dabei aber die sozialen Bedingungen.
         Der Freiheitsbegriff ist mit den Liberalen zur Marktfreiheit
         verkümmert. Der PDS ist es als Nachfolgerin der
         historisch gescheiterten SED nicht gelungen, ein
         Zukunftsmodell glaubhaft zu entwickeln. Dabei
         wird immer offensichtlicher, dass der schöpferische
         Charakter des Menschen, seine Würde und sein Lebensmut
         durch die Rahmenbedingungen nicht mehr zur Entfaltung kommen
         kann. Angst und Unsicherheit in der Arbeit und in der
         Gesellschaft deformieren und verkümmern alle, die
         direkt oder indirekt von unsicheren
         Arbeitsverhältnissen, von ständiger Mehrarbeit,
         von mangelnder Aus- und Fortbildung und reduzierter
         Kaufkraft betroffen sind. Ganz zu schweigen von Menschen
         ohne Arbeit und Einkommen. Die Existenzangst steht in
         krassem Widerspruch zu den Möglichkeiten einer reichen
         und produktiven Gesellschaft. Deutschland
         durchlebt eine tiefe Krise der Eliten in Politik und
         Wirtschaft. Längst hat kurzfristiges Macht- und
         Gewinnkalkül längerfristige Perspektiven erstickt.
         Statt mit den Menschen Wirtschaft und Gesellschaft zu
         gestalten, wird je nach Ideologie eine kaum mehr
         unterscheidbare Politik für" die Menschen
         gemacht. Statt die demokratischen Räume zu nutzen und
         zu erweitern, verkommt Demokratie durch den Verweis auf
         scheinbare Sachzwänge zur leeren Hülse ohne
         Bindekraft. Statt Menschen in die entscheidenden
         Gestaltungsprozesse der Unternehmen einzubeziehen und zu
         beteiligen, werden sie vor vollendete Tatsachen gestellt. So
         erklärt sich das Potential an Bürgern, das der
         Politik den Rücken kehrt oder im Betrieb längst
         innerlich gekündigt hat. Dies wird durch eine nicht
         nachvollziehbare Selbstbedienungsmentalität der
         Unternehmensvorstände und ihrer Berater
         verstärkt. Gemessen
         an den Werten der bürgerlichen Gesellschaft, der
         Menschenwürde, der Freiheit, Gleichheit und
         Solidarität ist ein tiefgreifender Reformbedarf
         entstanden. Gewerkschaften, Kirchen und soziale
         Institutionen formulieren in einzelnen Bereichen darauf
         gerichtete Ziele. Es fehlt jedoch in der Bundesrepublik
         Deutschland an der politischen Kraft, die eine solche
         grundlegende Erneuerung der Gesellschaft zusammenführt
         und parlamentarisch organisiert. Menschenwürde
         kann nur verwirklicht werden, wenn Mindeststandards
         geklärt sind. Dabei spielen Tarifverträge eine
         wichtige Rolle. Arbeitszeit, Arbeitsentgelt und
         Arbeitsbedingungen brauchen Standards, die europäisch
         und international zur Geltung kommen müssen. Die
         Teilhabe am Bildungs- und Arbeitsprozess ist eine
         unabdingbare Voraussetzung für eine freie
         Persönlichkeitsentfaltung, wie sie dem Grundsatz der
         Bundesrepublik Deutschland und der Erklärung der
         Menschenrechte zugrunde liegt. Daher
         begrüßen wir die Initiative
         für Arbeit und soziale
         Gerechtigkeit"
         und gleichgerichtete Bewegungen, wenn sie das Ziel einer
         grundlegenden Reform der Gesellschaft in demokratischer
         Weise befördern. Es
         ist an der Zeit, Partei zu ergreifen: Im Betrieb, in den
         Schulen und Hochschulen, in Gewerkschaften, sozialen
         Verbänden und Kirchen und in den
         Parlamenten. Fritz
         Schmalzbauer  zurück
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         Emanzipation
         Humanum,
         Version 4. 2004 , Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt,
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         und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere
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