Suche auf den GAIA - Seiten

  powered by FreeFind
Suchbegriff hier eingeben

Site Map    Was ist neu?    Suche

Während die US-Doktrin der "Nationalen Sicherheit" seit Jahrzehnten die Welt verunsichert, schickt sich deren Nachfolgedoktrin vom "Krieg gegen den Terror" jetzt an, jeglichen jemals errungenen sozialen Fortschritt zu zerstören. Der US Neototalitarismus bedroht die Freiheit und den Frieden.

US-Justizminister John Ashcroft ließ kurz nach Amtsantritt der Statue der Justitia in seinem Ministerium einen Brokatumhang verpassen, da er sich von deren nackten Brüsten irritiert fühlte.

Am 5.2. 03 wurde anläßlich der Pressekonferenz von Chef-Waffeninspektor Hans Blix und US-Außenminister Colin Powell im Vorraum zum Sitzungssaal des UN-Sicherheitsrats der Weltöffentlichkeit der Blick auf Picassos bildhaften Aufschrei gegen Krieg verhängt. Offensichtlich ist das schlechte Gewissen der Akteure auf der Bühne der Kriegsvorbereitungen präsent genug, um ihnen ihre eigene Widersprüchlichkeit und Verlogenheit deutlich werden zu lassen.

Die Symbolik beider Verhüllungen spricht für sich. Wie lange noch können wir es uns erlauben, die Welt von Psychopathen regieren zu lassen?

Saddam Hussein muss den Irak innerhalb von 48 Stunden verlassen

Rede von 'Präsident' George Walker Bush

(pdf-version)

WASHINGTON - (AD) - Nachfolgend veröffentlichen wir die Ansprache an die Nation von Präsident George W. Bush, die er am 17. März 2003 im Weißen Haus hielt.

Liebe Mitbürger, die Ereignisse im Irak nähern sich der Stunde der Entscheidung. Seit über zehn Jahren haben sich die Vereinigten Staaten und andere Nationen geduldig und redlich bemüht, das irakische Regime ohne Krieg zu entwaffnen. Das Regime verpflichtete sich 1991, die Bedingung zur Beendigung des Golfkriegs zu akzeptieren und alle seine Massenvernichtungswaffen offen zu legen und zu zerstören.

Seit dieser Zeit hat sich die Welt 12 Jahre lang in Diplomatie geübt. Im UN-Sicherheitsrat wurden mehr als ein Dutzend Resolutionen verabschiedet. Wir haben hunderte von Waffeninspekteuren geschickt, um die Abrüstung des Irak zu überwachen. Unser guter Glaube wurde nicht erwidert.

Für das irakische Regime war Diplomatie eine Masche, um Zeit und Vorteil zu gewinnen. Es hat alle Sicherheitsratsresolutionen, die vollständige Abrüstung forderten, gleichermaßen missachtet. Im Lauf der Jahre wurden UN-Waffeninspekteure von irakischen Regierungsvertretern bedroht, abgehört und systematisch hinters Licht geführt. Friedliche Bemühungen, das irakische Regime zu entwaffnen, sind immer wieder gescheitert - weil wir es nicht mit friedfertigen Menschen zu tun haben.

Nachrichtendienstliche Erkenntnisse dieser und anderer Regierungen lassen keinen Zweifel daran, dass das irakische Regime weiterhin einige der tödlichsten Waffen, die je ersonnen wurden, besitzt und versteckt. Dieses Regime hat bereits Massenvernichtungswaffen gegen Nachbarländer des Irak und gegen das irakische Volk eingesetzt.

Das Regime hat im Nahen Osten in der Vergangenheit immer wieder rücksichtslose Aggression an den Tag gelegt. Es hegt tief empfundenen Hass gegen Amerika und unsere Freunde. Es hat Terroristen unterstützt, ausgebildet und ihnen Unterschlupf gewährt, darunter auch aktive Mitglieder von Al Qaida.

Die Gefahr ist eindeutig: Durch den Einsatz chemischer, biologischer oder eines Tages auch nuklearer Waffen, in deren Besitz sie mithilfe des Irak gelangten, könnten Terroristen ihre erklärten Ziele erreichen und tausende oder hundertausende unschuldiger Menschen in unserem oder jedem anderen Land töten.

Die Vereinigten Staaten und andere Nationen haben nichts getan, was diese Bedrohung rechtfertigen würde oder ihr Vorschub geleistet hätte. Aber wir werden alles tun, um sie abzuwehren. Anstatt in eine Tragödie hineinzuschlittern, machen wir Sicherheit zu unserem erklärten Ziel. Bevor der Tag des Schreckens kommen kann, bevor es zum Handeln zu spät ist, wird diese Gefahr beseitigt werden.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben die souveräne Autorität, zur Sicherung ihrer eigenen nationalen Sicherheit Gewalt einzusetzen. Auf Grund des von mir geleisteten Schwurs - ein Schwur, den ich halten werde - stehe ich als Oberbefehlshaber in dieser Pflicht.

In Anbetracht der Bedrohung für unser Land hat der amerikanische Kongress im vergangenen Jahr überwältigend für die Unterstützung eines Einsatzes von Gewalt gegen den Irak gestimmt. Die Vereinigten Staaten haben versucht, gemeinsam mit den Vereinten Nationen gegen diese Bedrohung vorzugehen, da wir eine friedliche Lösung dieser Angelegenheit wollten. Wir glauben an die Mission der Vereinten Nationen. Ein Grund, warum die Vereinten Nationen nach dem 2. Weltkrieg ins Leben gerufen wurden, war das aktive und frühzeitige Vorgehen gegen Diktatoren, bevor sie Unschuldige angreifen und den Frieden zerstören können.

Im Fall Irak handelte der Sicherheitsrat in den frühen neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Im Rahmen von Resolution 678 und 687 - beide gelten noch - wurden die Vereinigten Staaten und ihre Bündnispartner zum Einsatz von Gewalt ermächtigt, damit dem Irak seine Massenvernichtungswaffen genommen werden können. Dies ist nicht eine Frage der Ermächtigung, es ist eine Frage des Willens.

Im vergangenen September trat ich vor die UN-Generalversammlung und drängte die Nationen der Welt, zusammenzustehen und dieser Gefahr ein Ende zu bereiten. Am 8. November verabschiedete der Sicherheitsrat einstimmig Resolution 1441, in der festgehalten wurde, dass der Irak seine Verpflichtungen erheblich verletzt, und in der dem Irak ernsthafte Konsequenzen angedroht wurden, sollte er nicht umfassend und umgehend abrüsten.

Heute kann keine Nation wirklich behaupten, der Irak hätte abgerüstet. Solange Saddam Hussein an der Macht ist, wird er auch nicht abrüsten. Die vergangenen viereinhalb Monate haben die Vereinigten Staaten und ihre Bündnispartner im Rahmen des Sicherheitsrats darauf hingearbeitet, die seit langem bestehenden Forderungen des Sicherheitsrats durchzusetzen. Einige ständige Mitglieder des Sicherheitsrats haben dennoch öffentlich angekündigt, gegen jede Resolution zur zwangsweisen Entwaffnung des Irak ihr Veto einzulegen. Diese Regierungen beurteilen die Gefahr genau wie wir, teilen aber nicht unsere Entschlossenheit, sie zu beseitigen. Viele Nationen haben jedoch die Entschlossenheit und Kraft, gegen diese Bedrohung des Friedens vorzugehen, und eine umfassende Koalition schließt sich jetzt zusammen, die gerechten Forderungen der Welt durchzusetzen. Der UN-Sicherheitsrat ist seinen Verpflichtungen nicht gerecht geworden, so werden wir denn den unseren gerecht werden.

In der jüngsten Vergangenheit haben einige Regierungen im Nahen Osten ihren Teil beigetragen. Sie haben öffentlich und privat verlauten lassen, der Diktator solle den Irak verlassen, damit die Entwaffnung friedlich vonstatten gehen kann. Bis jetzt hat er das abgelehnt. Die Jahrzehnte der Täuschung und Grausamkeit gehen jetzt zu Ende. Saddam Hussein und seine Söhne müssen den Irak innerhalb von 48 Stunden verlassen. Sollten sie sich weigern, wird dies einen militärischen Konflikt nach sich ziehen, dessen Beginn wir bestimmen werden. Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten alle Ausländer - unter anderem Journalisten und Inspekteure - den Irak unverzüglich verlassen.

Viele Iraker können mich heute Abend in einer übersetzten Radioübertragung hören, und ich habe ihnen etwas zu sagen. Sollten wir einen militärischen Feldzug beginnen müssen, richtet sich dieser gegen die gesetzlosen Männer, die Ihr Land regieren, und nicht gegen Sie. Während unsere Koalition diese Männer entmachten wird, werden wir Ihnen die benötigten Lebensmittel und Medikamente zukommen lassen. Wir werden den terroristischen Machtapparat zerstören und Ihnen helfen, einen neuen, wohlhabenden und freien Irak aufzubauen. In einem freien Irak wird es keine Angriffskriege gegen ihre Nachbarländer geben, keine Giftfabriken, keine Hinrichtung von Dissidenten, keine Folterkammern und Vergewaltigungen. Der Tyrann wird bald nicht mehr da sein. Der Tag Ihrer Befreiung ist nahe.

Für Saddam Hussein ist es zu spät, an der Macht zu bleiben. Für das irakische Militär ist es noch nicht zu spät, ehrenhaft zu handeln und das Land zu schützen, indem den Koalitionsstreitkräften friedlicher Zugang gewährt wird, damit Massenvernichtungswaffen zerstört werden können. Unsere Streitkräfte werden den irakischen Militäreinheiten klare Anweisungen geben, wie sie es verhindern können, angegriffen und vernichtet zu werden. Ich fordere nachdrücklich jedes Mitglied des irakischen Militärs und der irakischen Nachrichtendienste auf, sollte ein Krieg kommen, nicht für ein sterbendes Regime zu kämpfen, das das eigene Leben nicht wert ist.

Alle irakischen Militärangehörigen und Zivilisten sollten dieser Warnung sorgfältig zuhören. In jedem Konflikt wird Ihr Schicksal von Ihrem Verhalten abhängen. Zerstören Sie keine Ölquellen, die Quellen des Wohlstands, der dem irakischen Volk gehört. Folgen Sie keinem Befehl zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen irgendjemandem, unter anderem gegen das irakische Volk. Kriegsverbrechen werden verfolgt werden. Kriegsverbrecher werden verfolgt werden. "Ich habe nur Befehlen gehorcht", wird nicht als Verteidigung gelten.

Sollte Saddam Hussein es auf eine Konfrontation ankommen lassen, kann das amerikanische Volk wissen, dass jede Maßnahme zur Vermeidung eines Krieges ergriffen worden ist und alles getan wird, ihn zu gewinnen. Die Amerikaner wissen um die Kosten eines Konflikts, denn wir haben ihn in der Vergangenheit bezahlt. Im Krieg gibt es keine Gewissheit, nur die, dass er Opfer bedeuten wird.

Zur Schadensbegrenzung und Verkürzung des Krieges ist es jedoch notwendig, die volle Kraft und Macht unseres Militärs einzusetzen. Dazu sind wir bereit. Sollte Saddam Hussein versuchen, an der Macht zu bleiben, wird er bis zum Schluss ein Todfeind bleiben. Aus Verzweiflung könnten er und Terrorgruppen versuchen, gegen das amerikanische Volk und unsere Freunde Terrorakte zu verüben. Diese Anschläge sind nicht unvermeidlich. Sie sind jedoch möglich. Es ist diese Tatsache, die unterstreicht, warum wir nicht unter der Bedrohung durch Erpressung leben können. Die terroristische Bedrohung Amerikas und der Welt wird in jenem Augenblick abnehmen, in dem Saddam Hussein entwaffnet ist.

Unsere Regierung ist im Hinblick auf diese Gefahren besonders wachsam. Während wir uns auf einen sicheren Sieg im Irak vorbereiten, ergreifen wir weitere Maßnahmen, um unsere Heimat zu schützen. In jüngster Zeit haben amerikanische Behörden bestimmte Personen mit Verbindungen zu irakischen Nachrichtendiensten des Landes verwiesen. Unter anderem habe ich zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen auf unseren Flughäfen und verstärkte Kontrollen der Küstenwachen in großen Seehäfen angeordnet. Das Ministerium für innere Sicherheit arbeitet eng mit den Gouverneuren zusammen, damit bewaffnete Sicherheitskräfte an kritischen Einrichtungen in ganz Amerika verstärkt zum Einsatz kommen.

Sollte unser Land von Feinden angegriffen werden, würden sie versuchen, unsere Aufmerksamkeit durch Panik abzulenken und unsere Moral durch Angst zu schwächen. Damit würden sie scheitern. Keine ihrer Taten kann uns von unserem Kurs abbringen oder die Entschlossenheit dieses Landes erschüttern. Wir sind ein friedfertiges Volk - wir sind jedoch kein schwaches Volk, und wir werden uns durch Gangster und Mörder nicht einschüchtern lassen. Sollten unsere Feinde es wagen, uns anzugreifen, wird dies für sie und alle, die sie unterstützen, furchtbare Konsequenzen haben.

Wir handeln jetzt, da die Risiken der Tatenlosigkeit bei weitem größer sind. In einem Jahr oder in fünf Jahren würde die Macht des Irak, alle freien Nationen Schaden zufügen zu können, um ein Vielfaches höher sein. Mit diesen Fähigkeiten könnten Saddam Hussein und seine terroristischen Verbündeten den Zeitpunkt für einen tödlichen Konflikt dann wählen, wenn sie am stärksten wären. Wir ziehen es vor, dieser Bedrohung jetzt, da sie auftritt, zu begegnen, bevor sie plötzlich an unserem Himmel und in unseren Städten auftaucht.

Die Sache des Friedens fordert von allen freien Nationen, neue und unleugbare Realitäten anzuerkennen. Im 20. Jahrhundert zogen es einige vor, mörderische Diktatoren zu beschwichtigen, deren Bedrohungspotenzial so zu Völkermord und in Weltkriege führen konnte. In diesem Jahrhundert, in dem böse Menschen chemischen, biologischen und nuklearen Terror planen, könnte Beschwichtigungspolitik eine noch nie auf dieser Erde da gewesene Zerstörung nach sich ziehen.

Terroristen und terroristische Staaten kündigen diese Bedrohungen nicht in formellen Verlautbarungen mit Vorlauf an. Auf solche Feinde zu reagieren, nachdem sie zugeschlagen haben, ist nicht Selbstverteidigung, sondern Selbstmord. Die Sicherheit der Welt erfordert jetzt die Entwaffnung Saddam Husseins.

Setzen wir die gerechten Forderungen der Welt durch, halten wir die tiefgreifendsten Verpflichtungen unseres Landes hoch. Wir glauben, dass das irakische Volk im Gegensatz zu Saddam Hussein Freiheit verdient und dazu fähig ist. Wenn der Diktator verschwunden sein wird, könnte es im Nahen Osten beispielhaft für eine vitale und friedliche und selbstverwaltete Nation sein.

Die Vereinigten Staaten werden gemeinsam mit anderen Ländern an der Förderung von Freiheit und Frieden in dieser Region arbeiten. Unser Ziel wird nicht über Nacht erreicht werden, aber mit der Zeit. Die Macht und Anziehungskraft der Freiheit wird von jedem und in jedem Land empfunden. Die größte Macht der Freiheit ist es, Hass und Gewalt zu überwinden und die kreativen Gaben von Männern und Frauen für das Streben nach Frieden einzusetzen.

Das ist die Zukunft unserer Wahl. Freie Nationen haben die Pflicht, ihre Völker zu verteidigen, indem sie sich gemeinsam gegen Gewalttätige wenden. Wie bereits früher stehen die Vereinigten Staaten und ihre Bündnispartner auch heute Abend zu dieser Verantwortung.

Gute Nacht, und möge Gott Amerika auch weiterhin segnen.


Donnerstag, 20. März 2003 - Im Wortlaut: Bush kündigt Krieg an

Am Mittwochabend (4 Uhr15 MESZ) hat US-Präsident George W. Bush dem amerikanischen Volk in einer nur vier Minuten langen Rede den Beginn des Krieges gegen den Irak angekündigt. Die Rede hat folgenden Wortlaut:

„Liebe Landsleute, zu dieser Stunde befinden sich amerikanische und verbündete Streitkräfte in der Anfangsphase der militärischen Operationen zur Entwaffnung des Iraks, um seine Bevölkerung zu befreien und die Welt vor einer ernsten Gefahr zu schützen. Auf meinen Befehl hin haben die Streitkräfte der Koalition begonnen, ausgewählte Ziele von militärischem Wert anzugreifen, um Saddam Husseins Fähigkeit zu unterminieren, Krieg zu führen. Dies sind die ersten Stufen eines breit angelegten und koordinierten Feldzugs.

Mehr als 35 Länder gewähren entscheidende Unterstützung, von der Benutzung von Marine- und Luftwaffenstützpunkten bis zu Informationen und Logistik zum Einsatz von Kampfeinheiten. Jedes Land in dieser Koalition hat entschieden, die Pflicht und die Ehre zu übernehmen, sich an unserer gemeinsamen Verteidigung zu beteiligen.

Allen Männern und Frauen der US-Streitkräfte im Nahen Osten sage ich, der Frieden einer besorgten Welt und die Hoffnungen eines unterdrückten Volkes hängen jetzt von Ihnen ab. Dieses Vertrauen ist wohl begründet. Die Feinde, die Ihnen gegenüberstehen, werden Ihre Fähigkeit und Tapferkeit kennen lernen. Die Menschen, die Sie befreien werden, werden Zeugen des ehrenhaften und ehrenwerten Geistes des US-Militärs werden.

In diesem Konflikt steht Amerika einem Feind gegenüber, der Konventionen des Krieges oder moralische Regeln missachtet. Saddam Hussein hat irakische Truppen und Ausrüstung in zivile Gebiete gebracht, um unschuldige Männer, Frauen und Kinder als Schutzschild für sein Militär zu benutzen, eine letzte Grausamkeit an seinem Volk.

Die Amerikaner und die ganze Welt sollen wissen, dass die verbündeten Streitkräfte alles tun werden, um unschuldige Zivilisten zu verschonen. Ein Krieg im harten Terrain eines Landes von der Größe Kaliforniens könnte länger und schwieriger sein, als einige voraussagen, und es wird unsere anhaltende Verpflichtung erfordern, um den Irak zu einem geeinten, stabilen und freien Land zu machen. Wir kommen in den Irak mit Respekt für seine Bevölkerung, für seine große Zivilisation und für die Religionen, die sie ausübt. Wir haben keine Ambitionen im Irak, außer die Bedrohung zu beseitigen und die Kontrolle der Bevölkerung über ihr eigenes Land wieder herzustellen.

Ich weiß, dass die Familien unserer Soldaten für ihre sichere Heimkehr beten, und dass Millionen von Amerikanern für die Sicherheit ihrer Lieben und den Schutz der Unschuldigen beten. Für ihr Opfer haben sie die Dankbarkeit und den Respekt des amerikanischen Volkes und die Gewissheit, dass niemand von der Gnade eines rechtlosen Regimes abhängig sein wird, das den Frieden mit Waffen des Massenmords bedroht.

Wir werden uns dieser Bedrohung jetzt mit unserer Armee, Luftwaffe, Marine, Küstenwache und Marineinfanterie stellen, so dass wir es nicht später mit einer Armee von Feuerwehrleuten und Polizei und Ärzten in den Straßen unserer Städte tun müssen. Nun, da der Konflikt da ist, ist der einzige Weg, seine Dauer zu begrenzen, entschlossen zuzuschlagen. Und ich versichere Ihnen, dies wird kein halbherziger Feldzug, und wir werden als Ergebnis nur den Sieg akzeptieren.

Meine Mitbürger, die Gefahren für unser Land und die Welt werden überwunden. Wir werden diese gefährlichen Zeiten hinter uns lassen und mit der Arbeit des Friedens fortfahren. Wir werden den Frieden verteidigen. Wir werden Anderen den Frieden bringen. Und wir werden siegen. Möge Gott unser Land schützen und alle, die es verteidigen.


SCHULSTREIK

Für Frieden und Gerechtigkeit - Kein Krieg im Irak oder sonstwo

Hiermit rufen wir alle Münchner SchülerInnen und LehrerInnen zum Streik am Tag X auf ,um zu demonstrieren, dass wir keinen Krieg wollen !!! An einem Tag, an dem in einem anderen Land ein Krieg beginnt, können wir nicht einfach normal unserem Alltag nachgehen. Gerade wir , die Jugend, haben die besondere Pflicht NEIN ! zu sagen, NEIN zu Unrecht und Mord ! Wir wollen nicht in einer Welt leben, in der Kriege ein legitimes Mittel sind, um wirtschaftliche Interessen durchzuboxen. Vielmehr haben wir die Pflicht uns klar zu äußern : Wir wollen Frieden für alle Menschen, eine gemeinsame Zukunft in einer gerechten Welt, fernab von Kriegen aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen, von Diskriminierung und Armut. Wir sind gegen einen Irakkrieg, ob mit oder ohne UN-Mandat, gegen deutsche Hilfsdienste (Awacs-Aufklärungsflugzeuge in der Türkei, Spürpanzer in Kuweit, Überflugsrechte, etc. ), aber natürlich auch gegen eine weitere Unterdrückung der irakischen Bevölkerung durch den Diktator Saddam Hussein und ein Handelsembargo !

Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Krieg !

Also, bleibt nicht länger still !! Zusammen lässt sich so einiges erreichen !! Eine andere Welt ist möglich !

Wenn ihr Zeit und Lust habt bei der Vorbereitung des Streiks mitzuhelfen oder dieses Flugblatt an eurer Schule verteilen wollt, dann kommt am Donnerstag, den 20.03.03 um 18 Uhr ins Sunny Red (unterm Orangehouse ) im Feierwerkgelände Hansastr.39. Wenn der Tag X schon gewesen sein sollte, dann planen wir dort unser weiteres Vorgehen am Montag.

SCHULSTREIK AM TAG X Trefft euch zum Unterrichtsbeginn vor eurer Schule, geht von da aus geschlossen zum Geschwister-Scholl-Platz (9 Uhr) und holt auf dem Weg dorthin noch weitere SchülerInnen aus anderen Schulen ab ! Bringt am Besten noch Sachen zum Krach machen mit, damit wir auch gehört werden !


FORDERUNGEN AN DIE BUNDESREGIERUNG

(pdf.format)

Deutschland muss sich gegen die US-Aggression wenden

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat das Mandat für den US-Krieg gegen den Irak verweigert. Der Angriff der USA ist damit ein verbotener Angriffskrieg, ein Verbrechen im Sinn des Völkerrechts. Die Bundesregierung darf einen solchen Krieg in keiner Weise unterstützen, weder durch die Gewährung von Überflugsrechten noch durch die Gestattung, auf deutschen Boden befindliche Militärbasen zu benutzen. Das Grundgesetz verbietet jede Beteiligung an einem Angriffskrieg (Artikel 26). Der Bündnisfall ist nicht gegeben. Es handelt sich nicht um einen Angriff auf Nato-Bündnispartner, sondern ganz im Gegenteil um Aggression dieser Nato-Staaten.

Deshalb fordern wir von der deutschen Regierung:

1) Deutschland widerruft sofort die Gewährung von Überflugsrechten für US-Kriegsverbände!
2) Den USA wird die Nutzung von auf deutschem Boden befindlichen Militärbasen sofort verboten!
3) Deutschland ruft die Soldaten aus den Awacs-Fliegern zurück, die im Nordirak Zielmarkierungen für die US-Bomber und -Raketen liefern!
4) Deutschland ruft sofort seine Marineeinheiten zurück, die am Horn von Afrika Geleitschutz für US-Kriegsverbände fahren!
5) Die deutsche Regierung protestiert offiziell gegen das Kriegsverbrechen der USA und ihren völkerrechtswidrigen Anspruch, nach eigenem Gutdünken Angriffskriege durchzuführen!
6) Deutschland beantragt gemäß UN Resolution 377 „Für den Frieden vereinen" sofort eine Sondersitzung der Vereinten Nationen, auf der die Aggression der USA verurteilt wird und die USA zur sofortigen Einstellung ihrer Kriegshandlungen aufgefordert wird!
7) Deutschland beantragt beim Internationalen Strafgerichtshof im Haag ein Verfahren gegen den Kriegsverbrecher George W. Bush und seine Komplizen!

Wir stellen fest:

• Deutsche Soldatinnen und Soldaten, die sich Befehlen widersetzen, die sie zur Beteiligung am Angriffskrieg der USA verpflichten wollen, handeln in Übereinstimmung mit Verfassung und Völkerrecht.
• Vorgesetzte, die solche Befehle erteilen und durchsetzen wollen, leisten Beihilfe zu einem Verbrechen.
• Soldatinnen und Soldaten, die solchen Pressionen durch Desertion entkommen wollen, handeln nach Urteilen deutscher Gerichte in Übereinstimmung mit Recht und Gesetz.

Die USA wollen als neue Völkerrechtsregel etablieren, dass ihnen als Welthegemon die Führung von Präventivkriegen gestattet sei. Das allgemeine Gewaltverbot und das Prinzip der souveränen Gleichheit aller Staaten werden damit außer Kraft gesetzt. Die Folge wäre ein Kreislauf von Krieg, Militärherrschaft, Terror und Abschaffung der Demokratie aus Gründen der effektiven Terrorbekämpfung.

Wer eine solche „Weltordnung" nicht will, muss sich gegen die US-Aggression wenden - aber nicht nur in Deklamationen, sondern vor allem in Taten, wie wir sie von der deutschen Regierung fordern.

Datum, Unterschrift

• Für eine Stärkung der Vereinten Nationen!
• Für eine sozial-ökologisch gerechte Weltwirtschaftsordnung!
• Für Konfliktlösung mit friedlichen Mitteln!
• Für Solidarität und Frieden!

Text kopieren und als Brief oder mail versenden: an Bundeskanzler Gerhard Schröder: Willy-Brandt-Str. 1, 10557 Berlin oder internetpost@bundeskanzler.de - und an Außenminister Fischer: poststelle@auswaertiges-amt.de


Auszug aus der Rede von Tenzin Gyatso, dem 14. Dalai Lama aus Tibet anläßlich der Verleihung des Friedensnobelpreises 1989

Ich bin davon überzeugt, dass alles Leid seinen Ursprung in der Unwissenheit hat. Menschen bringen Schmerz über andere, indem sie eigennützig nach Glück oder Befriedigung suchen. Allerdings, wahres Glück basiert allein auf einem Gespür für Frieden und Genügsamkeit, welches wiederum durch ein Kultivieren des Altruismus, der Liebe und des Mitgefühls und durch Überwinden von Unwissenheit, Eigensucht und Gier gewonnen werden kann.

Die uns heute bedrohenden Probleme, gewaltsame Konflikte, Naturzerstörung, Armut, Hunger usw., sind allesamt menschgemachte Probleme, die allein durch menschliche Anstrengung, durch Verständnis und durch das Entwickeln eines geschwisterlichen Gefühls gelöst werden können. Wir müssen eine universale Verantwortlichkeit für uns gegenseitig entwickeln und auch für den Planeten, den wir miteinander bewohnen.

Ohne den inneren Frieden ist es unmöglich, Frieden in der Welt zu finden.

Gegen Ende einer Vortragsveranstaltung stellte jemand aus dem Publikum dem Dalai Lama folgende Frage:

"Warum haben sie die Chinesen nicht bekämpft?"

Der Dalai Lama blickte nach unten, wippte ein wenig mit den Beinen, richtete seinen Blick wieder aufwärts, schaute ins Publikum und sagte: "Nun, Krieg ist keine Option, wie sie wissen." Dann, nach einigen Augenblicken fuhr er mit ernstem Gesicht fort: "Natürlich kann der Verstand ein gewaltsames Wehren begründen... aber das Herz, das Herz würde das niemals verstehen können. Sie würden dann gespalten sein, das Herz und der Verstand, und dann hätten sie den Krieg in sich selbst.

Martin Luther King jr., Auszug aus seiner Rede anläßlich der Verleihung des Friedensnobelpreises 1968

Häufig wurde die Freiheit von Nationen durch Krieg gewonnen. Aber, trotz zeitweiliger Siege bringt Gewalt niemals dauerhaften Frieden. Niemals werden durch Gewalt soziale Probleme gelöst; im Gegenteil, es werden neue und noch kompliziertere geschaffen. Wir können keine friedvolle Welt schaffen, indem wir den Weg der Verneinung gehen. Es reicht nicht aus, zu sagen, wir dürfen keine Kriege führen! Es ist unabdinglich, den Frieden zu lieben und für den Frieden Opfer zu bringen.

Es darf uns nicht nur um ein bloßes Abschaffen von Krieg gehen; sondern wir müssen uns aktiv und positiv um den Frieden bemühen. Dazu gibt es eine faszinierende Geschichte aus der griechischen Literatur über Odysseus und die Meerjungfrauen.

Die Meerjungfrauen konnten dermaßen bezaubernd singen, dass die Seeleute nicht widerstehen konnten, ihre Insel anzusteuern. Viele Schiffe wurden in die Klippen gelockt, und Männer vergaßen ihr Zuhause, ihre Pflicht und ihre Ehre als sie sich in die Fluten stürzten, nur um von Armen umschlungen zu werden, die sie in die Tiefe und in den Tod zogen. Odysseus, der fest entschlossen war, sich nicht von den Sirenen verlocken zu lassen, entschied sich zunächst dafür, sich fest an den Masten seines Bootes anzubinden. Seine Mannschaften verstopften ihre Ohren mit Wachs. Doch dann entschied er sich mit seiner Mannschaft für einen besseren Weg, ihre Leben zu retten: sie nahmen den wunderbaren Sänger Orpheus mit an Bord, dessen Melodien noch anziehender als die Gesänge der Sirenen. Während Orpheus sang, wer kümmerte sich dann noch um den Gesang der Sirenen?

Anstatt, dass nun Odysseus und seine Männer ihre Energien dazu aufbrachten, den Sirenen zu widerstehen, konzentrierten sie sich auf den mitgebrachten Gesang, der sie sicher nach Hause begleitete. Die Analogie dieser Geschichte aus der Rede von Martin Luther King jr. weist uns darauf hin, dass das Singen des wohltuenden Friedensliedes (das heißt in anderen Worten, konzentrieren wir unsere Kräfte auf den Frieden) uns zum Frieden führen wird. Das heißt auch, dass diese Lied stärker ist, als das Lied vom Krieg.

Falls der innere Frieden tatsächlich der Schlüssel zum Weltfrieden ist, wie wollen wir dann den inneren Frieden in einer Zeit finden, da die Welt verrückt geworden zu sein scheint. Ganz so schwierig wie es scheint, ist es dennoch nicht, den inneren Frieden zu finden. Zunächst einmal müssen die Dinge erkannt werden, die einen friedlich stimmen. Und dann müssen wir uns bewußt anstrengen, genau diese Dinge persönlich auch zu tun.

Das Finden des inneren Friedens erfordert ein Erkennen all der Dinge, die uns glücklich, ruhig und gelassen fühlen lassen und ein zunehmendes Handeln in diesem Sinne. Eigentlich sind diese Dinge ganz einfach und erfordern weder viel Zeit noch Geld, um sie umzusetzen. Beispielsweise läßt mich morgendliches Spazierengehen im Park am See meinen inneren Frieden spüren. Während ich so laufe und atme, fühle ich mich lebendig und auch verbunden mit mir selbst und zu meiner Umwelt. Ich fühle mich mittig und erfolgreicher, die Dinge des Tages zu regeln. Ich fühle mich erfrischt und gestärkt, besser den Erfordernissen des Tages gewachsen zu sein. Während ich durch die friedvolle Natur spaziere, spüre ich Frieden, werde ich Frieden. Und es ist genau diese Aura des Friedens, die ich dann mit in meinen Tag nehme.

Auszug aus einer kürzlich gehaltenen Rede von Dr. Robert Muller aus San Francisco, der 1989 den UNESCO Erziehung-zum-Frieden Preis, 1993 den Albert Schweitzer Preis erhielt und der gegenwärtig der emeritierte Kanzler der Friedensuniversität in Costa Rica ist.

Glücklicherweise leben wir heute in einer Zeit, da weltweit Millionen von Menschen miteinander im Gespräch über den Frieden sind.

Ich fühle mich sehr geehrt, hier zu sein. Ich fühle mich sehr geehrt, in einer solch wunderbaren Zeit zu leben. Ich bin sehr berührt von allem, was in dieser Welt heute geschieht. Niemals zuvor in der Geschichte gab es einen globalen, sichtbaren, öffentlichen, lebensfähigen, offenen Dialog und Gedankenaustausch über die Legitimität des Krieges. Wir befinden uns nicht im Krieg. Wir, die Weltgemeinschaft, FÜHREN Frieden! Das ist schwierige, harte Arbeit. Es ist eine immerwährende Arbeit, die wir niemals aufgeben. Es ist Arbeit und es ist ein historischer Meilenstein gewaltigen Ausmaßes. Niemals zuvor in der menschlichen Geschichte hat es sowas gegeben und nun geschieht es jeden Tag zu jeder Stunde innerhalb einer weltweiten Diskussion.

Es ist sehr anstrengend, es ist herausfordernd. Wir befinden uns mitten in der wichtigsten und wirksamsten globalen Unterhaltung der Weltgeschichte. In diesem Ausmaße gab es das weder vor dem 1. Weltkrieg noch vor dem 2. Weltkrieg, nicht vor dem Vietnam- oder dem Koreakrieg. Dies ist etwas völlig Neues, ein erstaunliches Zuhören und Sprechen, dies ist Verantwortung.

Es ist ein Wunder. So sieht es aus, wenn Frieden geführt wird. Egal, was passiert, die Geschichte wird zeigen, dass dies eine neue Ära einläutet und dass das 21. Jahrhundert mit einem Dialog begonnen hat, wobei die Weltgemeinschaft sich tief, umfassend und verantwortlich mit der Legitimität einer Nation auseinandersetzt, die unbedingt Krieg führen will.

(pdf-format)

zurück zur Seite Münchner Termine und Aktionen


 

Links
Literatur
Inhaltsübersicht
Kontakt
oben
home
deutsch
english
español
Gästebuch


Emanzipation Humanum, Version 03. 2003 , Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt, Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere Sprachen erwünscht. Kürzungen und Änderungen nach Absprache möglich.

http://emanzipationhumanum.de/deutsch/wider5.html

GOWEBCounter by INLINE