Während
die US-Doktrin der "Nationalen Sicherheit" seit Jahrzehnten
die Welt verunsichert, schickt sich deren Nachfolgedoktrin
vom "Krieg gegen den Terror" jetzt an, jeglichen jemals
errungenen sozialen Fortschritt zu zerstören. Der US
Neototalitarismus bedroht die Freiheit und den
Frieden.
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US-Justizminister
John Ashcroft ließ kurz nach Amtsantritt der
Statue der Justitia in seinem Ministerium einen
Brokatumhang verpassen, da er sich von deren
nackten Brüsten irritiert
fühlte.
Am
5.2. 03 wurde anläßlich der
Pressekonferenz von Chef-Waffeninspektor Hans Blix
und US-Außenminister Colin Powell im Vorraum
zum Sitzungssaal des UN-Sicherheitsrats der
Weltöffentlichkeit der Blick auf Picassos
bildhaften Aufschrei gegen Krieg verhängt.
Offensichtlich ist das schlechte Gewissen der
Akteure auf der Bühne der Kriegsvorbereitungen
präsent genug, um ihnen ihre eigene
Widersprüchlichkeit und Verlogenheit deutlich
werden zu lassen.
Die
Symbolik beider Verhüllungen spricht für
sich. Wie lange noch können wir es uns
erlauben, die Welt von Psychopathen regieren zu
lassen?
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Saddam
Hussein muss den Irak innerhalb von 48 Stunden
verlassen
Rede
von 'Präsident' George Walker
Bush
(pdf-version)
WASHINGTON
- (AD) - Nachfolgend veröffentlichen wir die
Ansprache an die Nation von Präsident George W.
Bush, die er am 17. März 2003 im Weißen Haus
hielt.
Liebe
Mitbürger, die Ereignisse im Irak nähern sich der
Stunde der Entscheidung. Seit über zehn Jahren haben
sich die Vereinigten Staaten und andere Nationen geduldig
und redlich bemüht, das irakische Regime ohne Krieg zu
entwaffnen. Das Regime verpflichtete sich 1991, die
Bedingung zur Beendigung des Golfkriegs zu akzeptieren und
alle seine Massenvernichtungswaffen offen zu legen und zu
zerstören.
Seit
dieser Zeit hat sich die Welt 12 Jahre lang in Diplomatie
geübt. Im UN-Sicherheitsrat wurden mehr als ein Dutzend
Resolutionen verabschiedet. Wir haben hunderte von
Waffeninspekteuren geschickt, um die Abrüstung des Irak
zu überwachen. Unser guter Glaube wurde nicht erwidert.
Für
das irakische Regime war Diplomatie eine Masche, um Zeit und
Vorteil zu gewinnen. Es hat alle
Sicherheitsratsresolutionen, die vollständige
Abrüstung forderten, gleichermaßen missachtet. Im
Lauf der Jahre wurden UN-Waffeninspekteure von irakischen
Regierungsvertretern bedroht, abgehört und systematisch
hinters Licht geführt. Friedliche Bemühungen, das
irakische Regime zu entwaffnen, sind immer wieder
gescheitert - weil wir es nicht mit friedfertigen Menschen
zu tun haben.
Nachrichtendienstliche
Erkenntnisse dieser und anderer Regierungen lassen keinen
Zweifel daran, dass das irakische Regime weiterhin einige
der tödlichsten Waffen, die je ersonnen wurden, besitzt
und versteckt. Dieses Regime hat bereits
Massenvernichtungswaffen gegen Nachbarländer des Irak
und gegen das irakische Volk eingesetzt.
Das
Regime hat im Nahen Osten in der Vergangenheit immer wieder
rücksichtslose Aggression an den Tag gelegt. Es hegt
tief empfundenen Hass gegen Amerika und unsere Freunde. Es
hat Terroristen unterstützt, ausgebildet und ihnen
Unterschlupf gewährt, darunter auch aktive Mitglieder
von Al Qaida.
Die
Gefahr ist eindeutig: Durch den Einsatz chemischer,
biologischer oder eines Tages auch nuklearer Waffen, in
deren Besitz sie mithilfe des Irak gelangten, könnten
Terroristen ihre erklärten Ziele erreichen und tausende
oder hundertausende unschuldiger Menschen in unserem oder
jedem anderen Land töten.
Die
Vereinigten Staaten und andere Nationen haben nichts getan,
was diese Bedrohung rechtfertigen würde oder ihr
Vorschub geleistet hätte. Aber wir werden alles tun, um
sie abzuwehren. Anstatt in eine Tragödie
hineinzuschlittern, machen wir Sicherheit zu unserem
erklärten Ziel. Bevor der Tag des Schreckens kommen
kann, bevor es zum Handeln zu spät ist, wird diese
Gefahr beseitigt werden.
Die
Vereinigten Staaten von Amerika haben die souveräne
Autorität, zur Sicherung ihrer eigenen nationalen
Sicherheit Gewalt einzusetzen. Auf Grund des von mir
geleisteten Schwurs - ein Schwur, den ich halten werde -
stehe ich als Oberbefehlshaber in dieser Pflicht.
In
Anbetracht der Bedrohung für unser Land hat der
amerikanische Kongress im vergangenen Jahr
überwältigend für die Unterstützung
eines Einsatzes von Gewalt gegen den Irak gestimmt. Die
Vereinigten Staaten haben versucht, gemeinsam mit den
Vereinten Nationen gegen diese Bedrohung vorzugehen, da wir
eine friedliche Lösung dieser Angelegenheit wollten.
Wir glauben an die Mission der Vereinten Nationen. Ein
Grund, warum die Vereinten Nationen nach dem 2. Weltkrieg
ins Leben gerufen wurden, war das aktive und
frühzeitige Vorgehen gegen Diktatoren, bevor sie
Unschuldige angreifen und den Frieden zerstören
können.
Im
Fall Irak handelte der Sicherheitsrat in den frühen
neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Im Rahmen von
Resolution 678 und 687 - beide gelten noch - wurden die
Vereinigten Staaten und ihre Bündnispartner zum Einsatz
von Gewalt ermächtigt, damit dem Irak seine
Massenvernichtungswaffen genommen werden können. Dies
ist nicht eine Frage der Ermächtigung, es ist eine
Frage des Willens.
Im
vergangenen September trat ich vor die UN-Generalversammlung
und drängte die Nationen der Welt, zusammenzustehen und
dieser Gefahr ein Ende zu bereiten. Am 8. November
verabschiedete der Sicherheitsrat einstimmig Resolution
1441, in der festgehalten wurde, dass der Irak seine
Verpflichtungen erheblich verletzt, und in der dem Irak
ernsthafte Konsequenzen angedroht wurden, sollte er nicht
umfassend und umgehend abrüsten.
Heute
kann keine Nation wirklich behaupten, der Irak hätte
abgerüstet. Solange Saddam Hussein an der Macht ist,
wird er auch nicht abrüsten. Die vergangenen
viereinhalb Monate haben die Vereinigten Staaten und ihre
Bündnispartner im Rahmen des Sicherheitsrats darauf
hingearbeitet, die seit langem bestehenden Forderungen des
Sicherheitsrats durchzusetzen. Einige ständige
Mitglieder des Sicherheitsrats haben dennoch öffentlich
angekündigt, gegen jede Resolution zur zwangsweisen
Entwaffnung des Irak ihr Veto einzulegen. Diese Regierungen
beurteilen die Gefahr genau wie wir, teilen aber nicht
unsere Entschlossenheit, sie zu beseitigen. Viele Nationen
haben jedoch die Entschlossenheit und Kraft, gegen diese
Bedrohung des Friedens vorzugehen, und eine umfassende
Koalition schließt sich jetzt zusammen, die gerechten
Forderungen der Welt durchzusetzen. Der UN-Sicherheitsrat
ist seinen Verpflichtungen nicht gerecht geworden, so werden
wir denn den unseren gerecht werden.
In
der jüngsten Vergangenheit haben einige Regierungen im
Nahen Osten ihren Teil beigetragen. Sie haben
öffentlich und privat verlauten lassen, der Diktator
solle den Irak verlassen, damit die Entwaffnung friedlich
vonstatten gehen kann. Bis jetzt hat er das abgelehnt. Die
Jahrzehnte der Täuschung und Grausamkeit gehen jetzt zu
Ende. Saddam Hussein und seine Söhne müssen den
Irak innerhalb von 48 Stunden verlassen. Sollten sie sich
weigern, wird dies einen militärischen Konflikt nach
sich ziehen, dessen Beginn wir bestimmen werden. Zu ihrer
eigenen Sicherheit sollten alle Ausländer - unter
anderem Journalisten und Inspekteure - den Irak
unverzüglich verlassen.
Viele
Iraker können mich heute Abend in einer
übersetzten Radioübertragung hören, und ich
habe ihnen etwas zu sagen. Sollten wir einen
militärischen Feldzug beginnen müssen, richtet
sich dieser gegen die gesetzlosen Männer, die Ihr Land
regieren, und nicht gegen Sie. Während unsere Koalition
diese Männer entmachten wird, werden wir Ihnen die
benötigten Lebensmittel und Medikamente zukommen
lassen. Wir werden den terroristischen Machtapparat
zerstören und Ihnen helfen, einen neuen, wohlhabenden
und freien Irak aufzubauen. In einem freien Irak wird es
keine Angriffskriege gegen ihre Nachbarländer geben,
keine Giftfabriken, keine Hinrichtung von Dissidenten, keine
Folterkammern und Vergewaltigungen. Der Tyrann wird bald
nicht mehr da sein. Der Tag Ihrer Befreiung ist nahe.
Für
Saddam Hussein ist es zu spät, an der Macht zu bleiben.
Für das irakische Militär ist es noch nicht zu
spät, ehrenhaft zu handeln und das Land zu
schützen, indem den Koalitionsstreitkräften
friedlicher Zugang gewährt wird, damit
Massenvernichtungswaffen zerstört werden können.
Unsere Streitkräfte werden den irakischen
Militäreinheiten klare Anweisungen geben, wie sie es
verhindern können, angegriffen und vernichtet zu
werden. Ich fordere nachdrücklich jedes Mitglied des
irakischen Militärs und der irakischen
Nachrichtendienste auf, sollte ein Krieg kommen, nicht
für ein sterbendes Regime zu kämpfen, das das
eigene Leben nicht wert ist.
Alle
irakischen Militärangehörigen und Zivilisten
sollten dieser Warnung sorgfältig zuhören. In
jedem Konflikt wird Ihr Schicksal von Ihrem Verhalten
abhängen. Zerstören Sie keine Ölquellen, die
Quellen des Wohlstands, der dem irakischen Volk gehört.
Folgen Sie keinem Befehl zum Einsatz von
Massenvernichtungswaffen gegen irgendjemandem, unter anderem
gegen das irakische Volk. Kriegsverbrechen werden verfolgt
werden. Kriegsverbrecher werden verfolgt werden. "Ich habe
nur Befehlen gehorcht", wird nicht als Verteidigung gelten.
Sollte
Saddam Hussein es auf eine Konfrontation ankommen lassen,
kann das amerikanische Volk wissen, dass jede Maßnahme
zur Vermeidung eines Krieges ergriffen worden ist und alles
getan wird, ihn zu gewinnen. Die Amerikaner wissen um die
Kosten eines Konflikts, denn wir haben ihn in der
Vergangenheit bezahlt. Im Krieg gibt es keine Gewissheit,
nur die, dass er Opfer bedeuten wird.
Zur
Schadensbegrenzung und Verkürzung des Krieges ist es
jedoch notwendig, die volle Kraft und Macht unseres
Militärs einzusetzen. Dazu sind wir bereit. Sollte
Saddam Hussein versuchen, an der Macht zu bleiben, wird er
bis zum Schluss ein Todfeind bleiben. Aus Verzweiflung
könnten er und Terrorgruppen versuchen, gegen das
amerikanische Volk und unsere Freunde Terrorakte zu
verüben. Diese Anschläge sind nicht unvermeidlich.
Sie sind jedoch möglich. Es ist diese Tatsache, die
unterstreicht, warum wir nicht unter der Bedrohung durch
Erpressung leben können. Die terroristische Bedrohung
Amerikas und der Welt wird in jenem Augenblick abnehmen, in
dem Saddam Hussein entwaffnet ist.
Unsere
Regierung ist im Hinblick auf diese Gefahren besonders
wachsam. Während wir uns auf einen sicheren Sieg im
Irak vorbereiten, ergreifen wir weitere Maßnahmen, um
unsere Heimat zu schützen. In jüngster Zeit haben
amerikanische Behörden bestimmte Personen mit
Verbindungen zu irakischen Nachrichtendiensten des Landes
verwiesen. Unter anderem habe ich zusätzliche
Sicherheitsmaßnahmen auf unseren Flughäfen und
verstärkte Kontrollen der Küstenwachen in
großen Seehäfen angeordnet. Das Ministerium
für innere Sicherheit arbeitet eng mit den Gouverneuren
zusammen, damit bewaffnete Sicherheitskräfte an
kritischen Einrichtungen in ganz Amerika verstärkt zum
Einsatz kommen.
Sollte
unser Land von Feinden angegriffen werden, würden sie
versuchen, unsere Aufmerksamkeit durch Panik abzulenken und
unsere Moral durch Angst zu schwächen. Damit
würden sie scheitern. Keine ihrer Taten kann uns von
unserem Kurs abbringen oder die Entschlossenheit dieses
Landes erschüttern. Wir sind ein friedfertiges Volk -
wir sind jedoch kein schwaches Volk, und wir werden uns
durch Gangster und Mörder nicht einschüchtern
lassen. Sollten unsere Feinde es wagen, uns anzugreifen,
wird dies für sie und alle, die sie unterstützen,
furchtbare Konsequenzen haben.
Wir
handeln jetzt, da die Risiken der Tatenlosigkeit bei weitem
größer sind. In einem Jahr oder in fünf
Jahren würde die Macht des Irak, alle freien Nationen
Schaden zufügen zu können, um ein Vielfaches
höher sein. Mit diesen Fähigkeiten könnten
Saddam Hussein und seine terroristischen Verbündeten
den Zeitpunkt für einen tödlichen Konflikt dann
wählen, wenn sie am stärksten wären. Wir
ziehen es vor, dieser Bedrohung jetzt, da sie auftritt, zu
begegnen, bevor sie plötzlich an unserem Himmel und in
unseren Städten auftaucht.
Die
Sache des Friedens fordert von allen freien Nationen, neue
und unleugbare Realitäten anzuerkennen. Im 20.
Jahrhundert zogen es einige vor, mörderische Diktatoren
zu beschwichtigen, deren Bedrohungspotenzial so zu
Völkermord und in Weltkriege führen konnte. In
diesem Jahrhundert, in dem böse Menschen chemischen,
biologischen und nuklearen Terror planen, könnte
Beschwichtigungspolitik eine noch nie auf dieser Erde da
gewesene Zerstörung nach sich ziehen.
Terroristen
und terroristische Staaten kündigen diese Bedrohungen
nicht in formellen Verlautbarungen mit Vorlauf an. Auf
solche Feinde zu reagieren, nachdem sie zugeschlagen haben,
ist nicht Selbstverteidigung, sondern Selbstmord. Die
Sicherheit der Welt erfordert jetzt die Entwaffnung Saddam
Husseins.
Setzen
wir die gerechten Forderungen der Welt durch, halten wir die
tiefgreifendsten Verpflichtungen unseres Landes hoch. Wir
glauben, dass das irakische Volk im Gegensatz zu Saddam
Hussein Freiheit verdient und dazu fähig ist. Wenn der
Diktator verschwunden sein wird, könnte es im Nahen
Osten beispielhaft für eine vitale und friedliche und
selbstverwaltete Nation sein.
Die
Vereinigten Staaten werden gemeinsam mit anderen
Ländern an der Förderung von Freiheit und Frieden
in dieser Region arbeiten. Unser Ziel wird nicht über
Nacht erreicht werden, aber mit der Zeit. Die Macht und
Anziehungskraft der Freiheit wird von jedem und in jedem
Land empfunden. Die größte Macht der Freiheit ist
es, Hass und Gewalt zu überwinden und die kreativen
Gaben von Männern und Frauen für das Streben nach
Frieden einzusetzen.
Das
ist die Zukunft unserer Wahl. Freie Nationen haben die
Pflicht, ihre Völker zu verteidigen, indem sie sich
gemeinsam gegen Gewalttätige wenden. Wie bereits
früher stehen die Vereinigten Staaten und ihre
Bündnispartner auch heute Abend zu dieser
Verantwortung.
Gute
Nacht, und möge Gott Amerika auch weiterhin segnen.
Donnerstag, 20. März 2003 - Im Wortlaut: Bush
kündigt Krieg an
Am
Mittwochabend (4 Uhr15 MESZ) hat US-Präsident George W.
Bush dem amerikanischen Volk in einer nur vier Minuten
langen Rede den Beginn des Krieges gegen den Irak
angekündigt. Die Rede hat folgenden Wortlaut:
Liebe
Landsleute, zu dieser Stunde befinden sich amerikanische und
verbündete Streitkräfte in der Anfangsphase der
militärischen Operationen zur Entwaffnung des Iraks, um
seine Bevölkerung zu befreien und die Welt vor einer
ernsten Gefahr zu schützen. Auf meinen Befehl hin haben
die Streitkräfte der Koalition begonnen,
ausgewählte Ziele von militärischem Wert
anzugreifen, um Saddam Husseins Fähigkeit zu
unterminieren, Krieg zu führen. Dies sind die ersten
Stufen eines breit angelegten und koordinierten Feldzugs.
Mehr
als 35 Länder gewähren entscheidende
Unterstützung, von der Benutzung von Marine- und
Luftwaffenstützpunkten bis zu Informationen und
Logistik zum Einsatz von Kampfeinheiten. Jedes Land in
dieser Koalition hat entschieden, die Pflicht und die Ehre
zu übernehmen, sich an unserer gemeinsamen Verteidigung
zu beteiligen.
Allen
Männern und Frauen der US-Streitkräfte im Nahen
Osten sage ich, der Frieden einer besorgten Welt und die
Hoffnungen eines unterdrückten Volkes hängen jetzt
von Ihnen ab. Dieses Vertrauen ist wohl begründet. Die
Feinde, die Ihnen gegenüberstehen, werden Ihre
Fähigkeit und Tapferkeit kennen lernen. Die Menschen,
die Sie befreien werden, werden Zeugen des ehrenhaften und
ehrenwerten Geistes des US-Militärs werden.
In
diesem Konflikt steht Amerika einem Feind gegenüber,
der Konventionen des Krieges oder moralische Regeln
missachtet. Saddam Hussein hat irakische Truppen und
Ausrüstung in zivile Gebiete gebracht, um unschuldige
Männer, Frauen und Kinder als Schutzschild für
sein Militär zu benutzen, eine letzte Grausamkeit an
seinem Volk.
Die
Amerikaner und die ganze Welt sollen wissen, dass die
verbündeten Streitkräfte alles tun werden, um
unschuldige Zivilisten zu verschonen. Ein Krieg im harten
Terrain eines Landes von der Größe Kaliforniens
könnte länger und schwieriger sein, als einige
voraussagen, und es wird unsere anhaltende Verpflichtung
erfordern, um den Irak zu einem geeinten, stabilen und
freien Land zu machen. Wir kommen in den Irak mit Respekt
für seine Bevölkerung, für seine große
Zivilisation und für die Religionen, die sie
ausübt. Wir haben keine Ambitionen im Irak, außer
die Bedrohung zu beseitigen und die Kontrolle der
Bevölkerung über ihr eigenes Land wieder
herzustellen.
Ich
weiß, dass die Familien unserer Soldaten für ihre
sichere Heimkehr beten, und dass Millionen von Amerikanern
für die Sicherheit ihrer Lieben und den Schutz der
Unschuldigen beten. Für ihr Opfer haben sie die
Dankbarkeit und den Respekt des amerikanischen Volkes und
die Gewissheit, dass niemand von der Gnade eines rechtlosen
Regimes abhängig sein wird, das den Frieden mit Waffen
des Massenmords bedroht.
Wir
werden uns dieser Bedrohung jetzt mit unserer Armee,
Luftwaffe, Marine, Küstenwache und Marineinfanterie
stellen, so dass wir es nicht später mit einer Armee
von Feuerwehrleuten und Polizei und Ärzten in den
Straßen unserer Städte tun müssen. Nun, da
der Konflikt da ist, ist der einzige Weg, seine Dauer zu
begrenzen, entschlossen zuzuschlagen. Und ich versichere
Ihnen, dies wird kein halbherziger Feldzug, und wir werden
als Ergebnis nur den Sieg akzeptieren.
Meine
Mitbürger, die Gefahren für unser Land und die
Welt werden überwunden. Wir werden diese
gefährlichen Zeiten hinter uns lassen und mit der
Arbeit des Friedens fortfahren. Wir werden den Frieden
verteidigen. Wir werden Anderen den Frieden bringen. Und wir
werden siegen. Möge Gott unser Land schützen und
alle, die es verteidigen.
SCHULSTREIK
Für
Frieden und Gerechtigkeit - Kein Krieg im Irak oder
sonstwo
Hiermit
rufen wir alle Münchner SchülerInnen und
LehrerInnen zum Streik am Tag X auf ,um zu demonstrieren,
dass wir keinen Krieg wollen !!! An einem Tag, an dem in
einem anderen Land ein Krieg beginnt, können wir nicht
einfach normal unserem Alltag nachgehen. Gerade wir , die
Jugend, haben die besondere Pflicht NEIN ! zu sagen, NEIN zu
Unrecht und Mord ! Wir wollen nicht in einer Welt leben, in
der Kriege ein legitimes Mittel sind, um wirtschaftliche
Interessen durchzuboxen. Vielmehr haben wir die Pflicht uns
klar zu äußern : Wir wollen Frieden für alle
Menschen, eine gemeinsame Zukunft in einer gerechten Welt,
fernab von Kriegen aus wirtschaftlichen und machtpolitischen
Interessen, von Diskriminierung und Armut. Wir sind gegen
einen Irakkrieg, ob mit oder ohne UN-Mandat, gegen deutsche
Hilfsdienste (Awacs-Aufklärungsflugzeuge in der
Türkei, Spürpanzer in Kuweit,
Überflugsrechte, etc. ), aber natürlich auch gegen
eine weitere Unterdrückung der irakischen
Bevölkerung durch den Diktator Saddam Hussein und ein
Handelsembargo !
Es
gibt keine Rechtfertigung für diesen Krieg
!
Also,
bleibt nicht länger still !! Zusammen lässt sich
so einiges erreichen !! Eine andere Welt ist möglich !
Wenn
ihr Zeit und Lust habt bei der Vorbereitung des Streiks
mitzuhelfen oder dieses Flugblatt an eurer Schule verteilen
wollt, dann kommt am Donnerstag, den 20.03.03 um 18 Uhr ins
Sunny Red (unterm Orangehouse ) im Feierwerkgelände
Hansastr.39. Wenn der Tag X schon gewesen sein sollte, dann
planen wir dort unser weiteres Vorgehen am Montag.
SCHULSTREIK
AM TAG X Trefft euch zum Unterrichtsbeginn vor eurer Schule,
geht von da aus geschlossen zum Geschwister-Scholl-Platz (9
Uhr) und holt auf dem Weg dorthin noch weitere
SchülerInnen aus anderen Schulen ab ! Bringt am Besten
noch Sachen zum Krach machen mit, damit wir auch gehört
werden !
FORDERUNGEN
AN DIE BUNDESREGIERUNG
(pdf.format)
Deutschland
muss sich gegen die US-Aggression wenden
Der
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat das Mandat
für den US-Krieg gegen den Irak verweigert. Der Angriff
der USA ist damit ein verbotener Angriffskrieg, ein
Verbrechen im Sinn des Völkerrechts. Die
Bundesregierung darf einen solchen Krieg in keiner Weise
unterstützen, weder durch die Gewährung von
Überflugsrechten noch durch die Gestattung, auf
deutschen Boden befindliche Militärbasen zu benutzen.
Das Grundgesetz verbietet jede Beteiligung an einem
Angriffskrieg (Artikel 26). Der Bündnisfall ist nicht
gegeben. Es handelt sich nicht um einen Angriff auf
Nato-Bündnispartner, sondern ganz im Gegenteil um
Aggression dieser Nato-Staaten.
Deshalb
fordern wir von der deutschen Regierung:
1)
Deutschland widerruft sofort die Gewährung von
Überflugsrechten für US-Kriegsverbände!
2) Den USA wird die Nutzung von auf deutschem Boden
befindlichen Militärbasen sofort verboten!
3) Deutschland ruft die Soldaten aus den Awacs-Fliegern
zurück, die im Nordirak Zielmarkierungen für die
US-Bomber und -Raketen liefern!
4) Deutschland ruft sofort seine Marineeinheiten
zurück, die am Horn von Afrika Geleitschutz für
US-Kriegsverbände fahren!
5) Die deutsche Regierung protestiert offiziell gegen das
Kriegsverbrechen der USA und ihren völkerrechtswidrigen
Anspruch, nach eigenem Gutdünken Angriffskriege
durchzuführen!
6) Deutschland beantragt gemäß UN Resolution 377
Für den Frieden vereinen" sofort eine
Sondersitzung der Vereinten Nationen, auf der die Aggression
der USA verurteilt wird und die USA zur sofortigen
Einstellung ihrer Kriegshandlungen aufgefordert wird!
7) Deutschland beantragt beim Internationalen
Strafgerichtshof im Haag ein Verfahren gegen den
Kriegsverbrecher George W. Bush und seine Komplizen!
Wir
stellen fest:
Deutsche Soldatinnen und Soldaten, die sich Befehlen
widersetzen, die sie zur Beteiligung am Angriffskrieg der
USA verpflichten wollen, handeln in Übereinstimmung mit
Verfassung und Völkerrecht.
Vorgesetzte, die solche Befehle erteilen und
durchsetzen wollen, leisten Beihilfe zu einem
Verbrechen.
Soldatinnen und Soldaten, die solchen Pressionen
durch Desertion entkommen wollen, handeln nach Urteilen
deutscher Gerichte in Übereinstimmung mit Recht und
Gesetz.
Die
USA wollen als neue Völkerrechtsregel etablieren, dass
ihnen als Welthegemon die Führung von
Präventivkriegen gestattet sei. Das allgemeine
Gewaltverbot und das Prinzip der souveränen Gleichheit
aller Staaten werden damit außer Kraft gesetzt. Die
Folge wäre ein Kreislauf von Krieg,
Militärherrschaft, Terror und Abschaffung der
Demokratie aus Gründen der effektiven
Terrorbekämpfung.
Wer
eine solche Weltordnung" nicht will, muss sich gegen
die US-Aggression wenden - aber nicht nur in Deklamationen,
sondern vor allem in Taten, wie wir sie von der deutschen
Regierung fordern.
Datum,
Unterschrift
Für eine Stärkung der Vereinten
Nationen!
Für eine sozial-ökologisch gerechte
Weltwirtschaftsordnung!
Für Konfliktlösung mit friedlichen
Mitteln!
Für Solidarität und Frieden!
Text
kopieren und als Brief oder mail versenden: an Bundeskanzler
Gerhard Schröder: Willy-Brandt-Str. 1, 10557 Berlin
oder internetpost@bundeskanzler.de
- und an Außenminister Fischer: poststelle@auswaertiges-amt.de
Auszug
aus der Rede von Tenzin Gyatso, dem 14. Dalai Lama aus Tibet
anläßlich der Verleihung des Friedensnobelpreises
1989
Ich
bin davon überzeugt, dass alles Leid seinen Ursprung in
der Unwissenheit hat. Menschen bringen Schmerz über
andere, indem sie eigennützig nach Glück oder
Befriedigung suchen. Allerdings, wahres Glück basiert
allein auf einem Gespür für Frieden und
Genügsamkeit, welches wiederum durch ein Kultivieren
des Altruismus, der Liebe und des Mitgefühls und durch
Überwinden von Unwissenheit, Eigensucht und Gier
gewonnen werden kann.
Die
uns heute bedrohenden Probleme, gewaltsame Konflikte,
Naturzerstörung, Armut, Hunger usw., sind allesamt
menschgemachte Probleme, die allein durch menschliche
Anstrengung, durch Verständnis und durch das Entwickeln
eines geschwisterlichen Gefühls gelöst werden
können. Wir müssen eine universale
Verantwortlichkeit für uns gegenseitig entwickeln und
auch für den Planeten, den wir miteinander bewohnen.
Ohne
den inneren Frieden ist es unmöglich, Frieden in der
Welt zu finden.
Gegen
Ende einer Vortragsveranstaltung stellte jemand aus dem
Publikum dem Dalai Lama folgende Frage:
"Warum
haben sie die Chinesen nicht
bekämpft?"
Der
Dalai Lama blickte nach unten, wippte ein wenig mit den
Beinen, richtete seinen Blick wieder aufwärts,
schaute ins Publikum und sagte: "Nun, Krieg ist keine
Option, wie sie wissen." Dann, nach einigen Augenblicken
fuhr er mit ernstem Gesicht fort: "Natürlich kann
der Verstand ein gewaltsames Wehren begründen...
aber das Herz, das Herz würde das niemals verstehen
können. Sie würden dann gespalten sein, das
Herz und der Verstand, und dann hätten sie den Krieg
in sich selbst.
Martin
Luther King jr., Auszug aus seiner Rede anläßlich
der Verleihung des Friedensnobelpreises 1968
Häufig
wurde die Freiheit von Nationen durch Krieg gewonnen. Aber,
trotz zeitweiliger Siege bringt Gewalt niemals dauerhaften
Frieden. Niemals werden durch Gewalt soziale Probleme
gelöst; im Gegenteil, es werden neue und noch
kompliziertere geschaffen. Wir können keine friedvolle
Welt schaffen, indem wir den Weg der Verneinung gehen. Es
reicht nicht aus, zu sagen, wir dürfen keine Kriege
führen! Es ist unabdinglich, den Frieden zu lieben und
für den Frieden Opfer zu bringen.
Es
darf uns nicht nur um ein bloßes Abschaffen von Krieg
gehen; sondern wir müssen uns aktiv und positiv um den
Frieden bemühen. Dazu gibt es eine faszinierende
Geschichte aus der griechischen Literatur über Odysseus
und die Meerjungfrauen.
Die
Meerjungfrauen konnten dermaßen bezaubernd singen,
dass die Seeleute nicht widerstehen konnten, ihre Insel
anzusteuern. Viele Schiffe wurden in die Klippen gelockt,
und Männer vergaßen ihr Zuhause, ihre Pflicht und
ihre Ehre als sie sich in die Fluten stürzten, nur um
von Armen umschlungen zu werden, die sie in die Tiefe und in
den Tod zogen. Odysseus, der fest entschlossen war, sich
nicht von den Sirenen verlocken zu lassen, entschied sich
zunächst dafür, sich fest an den Masten seines
Bootes anzubinden. Seine Mannschaften verstopften ihre Ohren
mit Wachs. Doch dann entschied er sich mit seiner Mannschaft
für einen besseren Weg, ihre Leben zu retten: sie
nahmen den wunderbaren Sänger Orpheus mit an Bord,
dessen Melodien noch anziehender als die Gesänge der
Sirenen. Während Orpheus sang, wer kümmerte sich
dann noch um den Gesang der Sirenen?
Anstatt,
dass nun Odysseus und seine Männer ihre Energien dazu
aufbrachten, den Sirenen zu widerstehen, konzentrierten sie
sich auf den mitgebrachten Gesang, der sie sicher nach Hause
begleitete. Die Analogie dieser Geschichte aus der Rede von
Martin Luther King jr. weist uns darauf hin, dass das Singen
des wohltuenden Friedensliedes (das heißt in anderen
Worten, konzentrieren wir unsere Kräfte auf den
Frieden) uns zum Frieden führen wird. Das heißt
auch, dass diese Lied stärker ist, als das Lied vom
Krieg.
Falls
der innere Frieden tatsächlich der Schlüssel
zum Weltfrieden ist, wie wollen wir dann den inneren
Frieden in einer Zeit finden, da die Welt verrückt
geworden zu sein scheint. Ganz so schwierig wie es
scheint, ist es dennoch nicht, den inneren Frieden zu
finden. Zunächst einmal müssen die Dinge
erkannt werden, die einen friedlich stimmen. Und dann
müssen wir uns bewußt anstrengen, genau diese
Dinge persönlich auch zu tun.
Das
Finden des inneren Friedens erfordert ein Erkennen all
der Dinge, die uns glücklich, ruhig und gelassen
fühlen lassen und ein zunehmendes Handeln in diesem
Sinne. Eigentlich sind diese Dinge ganz einfach und
erfordern weder viel Zeit noch Geld, um sie umzusetzen.
Beispielsweise läßt mich morgendliches
Spazierengehen im Park am See meinen inneren Frieden
spüren. Während ich so laufe und atme,
fühle ich mich lebendig und auch verbunden mit mir
selbst und zu meiner Umwelt. Ich fühle mich mittig
und erfolgreicher, die Dinge des Tages zu regeln. Ich
fühle mich erfrischt und gestärkt, besser den
Erfordernissen des Tages gewachsen zu sein. Während
ich durch die friedvolle Natur spaziere, spüre ich
Frieden, werde ich Frieden. Und es ist genau diese Aura
des Friedens, die ich dann mit in meinen Tag
nehme.
Auszug
aus einer kürzlich gehaltenen Rede von Dr. Robert
Muller aus San Francisco, der 1989 den UNESCO
Erziehung-zum-Frieden Preis, 1993 den Albert Schweitzer
Preis erhielt und der gegenwärtig der emeritierte
Kanzler der Friedensuniversität in Costa Rica ist.
Glücklicherweise
leben wir heute in einer Zeit, da weltweit Millionen von
Menschen miteinander im Gespräch über den Frieden
sind.
Ich
fühle mich sehr geehrt, hier zu sein. Ich fühle
mich sehr geehrt, in einer solch wunderbaren Zeit zu leben.
Ich bin sehr berührt von allem, was in dieser Welt
heute geschieht. Niemals zuvor in der Geschichte gab es
einen globalen, sichtbaren, öffentlichen,
lebensfähigen, offenen Dialog und Gedankenaustausch
über die Legitimität des Krieges. Wir befinden uns
nicht im Krieg. Wir, die Weltgemeinschaft, FÜHREN
Frieden! Das ist schwierige, harte Arbeit. Es ist eine
immerwährende Arbeit, die wir niemals aufgeben. Es ist
Arbeit und es ist ein historischer Meilenstein gewaltigen
Ausmaßes. Niemals zuvor in der menschlichen Geschichte
hat es sowas gegeben und nun geschieht es jeden Tag zu jeder
Stunde innerhalb einer weltweiten Diskussion.
Es
ist sehr anstrengend, es ist herausfordernd. Wir befinden
uns mitten in der wichtigsten und wirksamsten globalen
Unterhaltung der Weltgeschichte. In diesem Ausmaße gab
es das weder vor dem 1. Weltkrieg noch vor dem 2. Weltkrieg,
nicht vor dem Vietnam- oder dem Koreakrieg. Dies ist etwas
völlig Neues, ein erstaunliches Zuhören und
Sprechen, dies ist Verantwortung.
Es
ist ein Wunder. So sieht es aus, wenn Frieden geführt
wird. Egal, was passiert, die Geschichte wird zeigen, dass
dies eine neue Ära einläutet und dass das 21.
Jahrhundert mit einem Dialog begonnen hat, wobei die
Weltgemeinschaft sich tief, umfassend und verantwortlich mit
der Legitimität einer Nation auseinandersetzt, die
unbedingt Krieg führen will.
(pdf-format)
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zur Seite Münchner Termine und Aktionen
Emanzipation
Humanum,
Version 03. 2003 , Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt,
Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe
und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere
Sprachen erwünscht. Kürzungen und Änderungen
nach Absprache möglich.
http://emanzipationhumanum.de/deutsch/wider5.html
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