Während
die US-Doktrin der "Nationalen Sicherheit" seit Jahrzehnten
die Welt verunsichert, schickt sich deren Nachfolgedoktrin
vom "Krieg gegen den Terror" jetzt an, jeglichen jemals
errungenen sozialen Fortschritt zu zerstören. Der US
Neototalitarismus bedroht die Freiheit und den
Frieden.
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US-Justizminister
John Ashcroft ließ kurz nach Amtsantritt der
Statue der Justitia in seinem Ministerium einen
Brokatumhang verpassen, da er sich von deren
nackten Brüsten irritiert
fühlte.
Am
5.2. 03 wurde anläßlich der
Pressekonferenz von Chef-Waffeninspektor Hans Blix
und US-Außenminister Colin Powell im Vorraum
zum Sitzungssaal des UN-Sicherheitsrats der
Weltöffentlichkeit der Blick auf Picassos
bildhaften Aufschrei gegen Krieg verhängt.
Offensichtlich ist das schlechte Gewissen der
Akteure auf der Bühne der Kriegsvorbereitungen
präsent genug, um ihnen ihre eigene
Widersprüchlichkeit und Verlogenheit deutlich
werden zu lassen.
Die
Symbolik beider Verhüllungen spricht für
sich. Wie lange noch können wir es uns
erlauben, die Welt von Psychopathen regieren zu
lassen?
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Merkel
wegen Friedensverrats - §80, 80aStGB -
angezeigt!
AnStiftung
Bürgerprojekte gegen das Vergessen, Stuttgart, 05.04.03
- AnStiftung@t-online.de
Peter
Grohmann Olgastraße 1A D 70182 Stuttgart 0711 24 8475
-93 Fax -95 - Bitte weiterverbreiten!
Merkel
wegen Friedensverrat (§ 80,80a StGB)
angezeigt
Richard
von Weizsäcker hat Ende März noch einmal
bekräftigt, dass er die allgemeine Auffassung teilt,
beim Krieg gegen den Irak handle es sich um einen
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Aber:
Friedensverrat begeht nicht nur, wer einen Angriffskrieg
vorbereitet (§ 80 StGB), sondern auch,
"öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten
von Schriften ...zum Angriffskrieg aufstachelt (§ 80a
StGB). Weil wir nicht hinnehmen werden, dass sich die
Bundesrepublik Deutschland direkt oder indirekt an einem
Angriffskrieg beteiligt, werden wir auch den Friedensverrat
nicht hinnehmen:
An
die Staatsanwaltschaft Berlin, Turmstraße 91, 10559
Berlin, fax 030 90 14 33 10
Strafanzeige
gegen Frau Angela Merkel, Vorsitzende der Bundestagsfraktion
der CDU/CSU. Hiermit stelle ich Strafanzeige gegen die
Vorsitzende der Bundestagsfraktion der CDU/CSU. Die
Vorsitzende der Bundestagsfraktion der CDU/CSU hat bei ihrer
Rede im Deutschen Bundestag am 18. März 2003 dazu
aufgefordert, das Ultimatum der Regierung der Vereinigten
Staaten von Amerika gegenüber dem Irak zu
unterstützen und zwar "mit allen Konsequenzen, die das
impliziert." Da die Konsequenz des Ultimatums einen
Angriffskrieg gegen den Irak impliziert, erfüllt die
öffentlich geäußerte Aufforderung von Frau
Merkel den Tatbestand der Aufstachelung zum Angriffskrieg
und verstößt damit gegen § 80 StGB.
Stuttgart, 5.4.03. Mit freundlichen Grüßen: Peter
Grohmann
Pressenotiz.
Merkel angezeigt
Peter
Grohmann, Sprecher des Bürgerprojekts AnStiftung, hat
bei der Berliner Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen die
CDU-Vorsitzende Angela Merkel erstattet. Merkel hatte u.a.
in ihrer Rede am 18. März 2003 vor dem Deutschen
Bundestag dazu aufgerufen, das Ultimatum der Bush-Regierung
gegen den Irak zu unterstützen und zwar "mit allen
Konsequenzen, die das impliziert." "Dieser Aufruf bedeutet
in unseren Augen eine klare Aufstachelung zum Angriffskrieg,
der nach § 80 des Strafgesetzes mit Strafe bedroht
ist," erklärte Grohmann. Wer von einer solchen Straftat
Kenntnis erlange, sei nach dem Gesetz verpflichtet, diese
anzuzeigen, da die Konsequenz des Ultimatums eindeutig der
kriegerische Überfall auf den Irak sei. "Wir
können es doch als Bürger der Bundesrepublik nicht
einfach hinnehmen, wenn führende Mitglieder aus Staat
oder Gesellschaft zum Bruch des Völkerrechts und des
Grundgesetzes aufrufen." Grohmann fordert auf, der
Strafanzeige beizutreten. Der früheren
Bundes-präsidenten Richard von Weizsäcker
könne ja als Zeugen gehört werden. Von
Weizsäcker hatte am 28. März 2003 "einen Bruch des
Völkerrechts" konstatiert und den Irakkrieg als illegal
bezeichnet.
Wenn
Sie sich der Anzeige anschließen wollen, informieren
Sie mich bitte. Peter Grohmann AnStiftung@t-online.de
25.
März 2003, Karlheinz Böhm zum
Irak-Krieg:
Liebe
Freunde,
dieses
kleine Wörtchen Wut", das ich seit 22 Jahren
für meine Motivation mit der Arbeit für MfM
umsetze, hat eine neue Dimension bekommen. Für einen
Menschen wie mich, der 1945 mit 17 Jahren das Ende des
Grauens des zweiten Weltkrieges erlebte, der 49 Millionen
unschuldiger Menschen das Leben gekostet hat, ist es kaum
nachvollziehbar, dass es der Rüstungsindustrie und der
Öl-Lobby &endash; der im Augenblick größten
Weltmacht - durch einen einzelnen Menschen gelungen ist,
einen Weltkrieg vom Zaun zu brechen, dessen Folgen heute
noch niemand voraussehen kann. Dass allein der Aufmarsch
amerikanischer und britischer Truppen in dieser Region der
Erde 14 Milliarden US-Dollar gekostet hat und laut
amerikanischer Regierung der begonnene Krieg etwa sechs
Milliarden US-Dollar pro Monat kosten wird, ist angesichts
der bestehenden Armut eines großes Teiles der
Weltbevölkerung nicht zu vertreten. Es ist im tiefen
Sinn des Wortes ein Verbrechen an der Menschheit und sollte
und darf nicht geduldet werden.
Lassen
Sie uns gemeinsam so wie so viele andere Menschen auf
unserem Planeten Erde denken und handeln als Menschen
für Menschen,
Ihr
Karlheinz Böhm
Zum Irakkrieg und Palästina am
14.5.02 (Montagsdemo, München) Rede von Sophia
Deeg
Wir
treffen uns heute zur 4. oder 5. Montagsdemo in
München. Viele von uns treffen sich zur
so-und-so-vielten Demo oder Kundgebung seit Beginn des
Krieges vor gut drei Wochen und seit sich vor Monaten
bereits die Vorbereitungen zu diesem Krieg abzuzeichnen
begannen.
Vielleicht
fühlen sich manche von uns inzwischen etwas müde,
auch entmutigt und verwirrt. Mir geht es jedenfalls so, wenn
ich an die Berichterstattung in den Mainstreammedien denke
und mir vorstelle, wie sehr sie wahrscheinlich die
Wahrnehmungen und Einschätzungen der meisten Menschen
beeinflussen.
Es
werden uns Menschen, einzelne zumeist, oder kleine Gruppen
von Irakern gezeigt, die Herrn Bush hochleben lassen und die
amerikanischen und britischen Truppen freudig
begrüßen. Es wird uns wieder und wieder der vom
Sockel stürzende Tyrann vorgeführt. "Die
Friedensbewegung", höre ich in einem Kommentar, "hat
nicht verstanden, dass es um ein menschenverachtendes
Terrorregime ging, das jetzt gottlob gestürzt ist. Der
Sieg der Alliierten macht den Weg frei für den Aufbau
einer demokratischen Ordnung." Unsere Medien schlagen sich,
abgesehen von Ausnahmen, hurtig und opportunistisch auf die
Seite der siegreichen Gewalt, auf die Seite der Besatzer,
auf die Seite der arroganten Heilsbringer aus dem
vermeintlich überlegenen Westen. Auch unsere
vordergründig kriegsskeptischen Regierungen sehen es
als legitim an, wenn "wir", der in Sachen Demokratie
überlegene Westen, im zurückgebliebenen Nahen
Osten für Ordnung sorgen. So schreibt der Herausgeber
der Zeit ganz selbstverständlich, der Sicherheitsrat
der UN sei deshalb ein problematisches Gremium, weil dort
auch diejenigen Staaten und Unrechtsregimes mitzureden
hätten, die nur von ihren Interessen geleitet seien.
Letztlich aber besäßen nur diejenigen Mächte
die Kompetenz und moralische Reife, über Krieg und
Frieden und über die Ordnung auf der Welt zu
entscheiden, die nicht bloß Interessen hätten,
sondern auch Verantwortung trügen. Und wo sind diese
verantwortungsvollen Mächte laut Herrn Joffe zu finden?
"Hauptsächlich in dem Teil der Welt, den wir den Westen
nennnen", beantwortet der Zeit-Herausgeber die Frage. In
solchem unverfroren arroganten Gerede, wie es für
unsere führenden Meinungs- und Politikmacher typisch
ist, scheint die Weltordnung auf, die derzeit im Nahen Osten
mittels Krieg, Staatsterror und Besatzung durchgesetzt wird.
Diese neue Weltordnung ist die globale Diktatur, die von der
wirtschaftlich und militärisch entwickelten über
die in dieser Hinsicht weniger entwickelte Welt
verhängt wird.
Die
große Mehrheit der Menschen im Irak, im gesamten Nahen
und Mittleren Osten weiß das sehr wohl, und für
sie war der Tag, an dem Bagdad fiel, ein trauriger Tag,
nicht weil sie so dumm und barbarisch wären, dass sie
einem widerwärtigen Tyrannen wie Saddam Hussein
anhängen würden, sondern weil mit dem Sieg der
Alliierten weder die Bombardements, das Abschlachten von
Zivilisten, das ganze Elend des Krieges zu Ende ist, noch
aber eine Zukunft in Selbstbestimmung, Freiheit und
Demokratie sich abzeichnet. Allzu sehr, zum Verwechseln
ähneln nämlich die Bilder, die uns aus dem
besetzten Irak erreichen, den Bildern, die uns so
schrecklich vertraut sind vom besetzten Palästina:
Zivilisten müssen sich auf den Boden werfen, Frauen und
Kinder werden mit vorgehaltener Knarre bedroht, Menschen
jeden Alters werden demütigenden Kontrollen und
Körpervisitationen unterzogen. In ihre Wohnungen wird
eingebrochen, ihre Habseligkeiten werden zerstört, sie
werden an die Wand gestellt, zusammengetrieben, getreten,
geschlagen und bei einer falschen Bewegung abgeknallt. Jeder
von uns, der die Verhältnisse in Palästina kennt,
erkennt sie jetzt im Irak wieder.
Die
Bilder, so irreführend sie sein können, so
vielsagend sind sie zuweilen auch.
Als
der Tyrann vom Sockel gestoßen wurde, waren da nicht
mehr als ein paar Hundert Jubelnde, keine Menschenmenge.
Andere Gaffer schlenderten mäßig interessiert an
der Szene vorbei. Der ahnungslose Befreier, ein
amerikanischer GI, der als erster den Sockel bestieg,
behängte die eroberte Trophäe mit den Stars and
Stripes - wie verräterisch! Wie aufschlussreich
über das tiefe Missverstehen zwischen Befreiern und
Befreiten!
Ähnlich
aufschlussreich auch eine andere Jubelszene: In der Nacht
der Eroberung fahren die Panzer der Befreier im Triumph
durch Bagdad und werden auch tatsächlich von einigen
winkenden Autofahrern freundlich begrüßt und
begleitet. Ein Wagen nähert sich bedenklich einem
Panzer. Bedenklich ist diese Nähe, denn weder
können die Befreiten den Befreiern trauen noch
umgekehrt die Befreier den Befreiten. Kaum können sich
Zwei fremder und gefährlicher sein als ein
Vergewaltiger und sein Opfer, wenn, wie zum Hohn, die
Vergewaltigung auch noch als Beglückung zelebriert
wird. Und kaum kann eine Fremdheit und ein Missverstehen
abgrundtiefer sein als das zwischen diesen beiden.
Der
Befreier versuchte aus dem Panzer heraus, Zeichen zu machen,
forderte in seiner fremden Sprache den Befreiten auf,
Abstand zu halten. Der verstand nicht gleich, vielleicht aus
lauter Begeisterung und Überschwang. Er wollte am
liebsten den Befreier umarmen, ihn vielleicht noch zum Tee
einladen...Doch, wer weiß, vielleicht führte er
etwas ganz anderes im Schilde, dieser listige,
undurchschaubare Fremde, womöglich ein
Selbstmordattentäter.
Der
Befreier jedenfalls konnte es nicht wissen, er hatte seine
Angst, seine Zweifel und seine Sicherheitsvorkehrungen im
Kopf. Er musste den Befreiten, kaum dass der in den Genuss
der Freiheit gelangt war, leider erschießen und mit
ihm drei weitere Insassen des Autos, das zu nahe
kam.
Mir
schien diese Situation emblematisch für das, was der
Westen zur Zeit im Nahen Osten anrichtet und wohl immer
schon in unterschiedlichen Formen, ausgestattet mit der
entsprechenden Macht, Ignoranz und Überheblichkeit
angerichtet hat. Schließlich hat der Westen in seiner
Weisheit und moralischen Überlegenheit ja auch die
Tyrannis Saddams angerichtet und ist ebenso verantwortlich
für die Aufrüstung und die Duldung der anderen
arabischen Tyranneien: der saudischen, die tunesischen, der
ägyptischen, um nur einige der befreundeten arabischen
Regimes zu nennen, in denen jeder Protest gegen den Krieg im
Irak und gegen die Besatzung Palästinas brutal
unterdrückt wird wie überhaupt jede politische
Regung der Bevölkerung. Merkwürdigerweise stehen
solche Regimes nicht auf dem westlichen
Beglückungsprogramm in Sachen Demokratie und
Menschenrechte.
Was
Ägypten angeht, haben wir hier in München ja eine
ganz persönliche Erfahrung mit dieser Art Regime. Wie
die meisten von euch wissen, wurde vor kurzem unser Freund,
der ägyptische Parlamentarier Mohamed Farid nach einer
Antikriegsdemo in Kairo von sogenannten
Sicherheitskräften krankenhausreif geschlagen, was
keineswegs etwas Ungewöhnliches ist, sondern die Norm
in einem sogenannten gemäßigten und befreundeten
arabischen Land wie Ägypten.
Die
meisten Menschen im Nahen Osten täuschen sich nicht
darüber, was sie von der herablassenden Hilfe, den
brutalen Eingriffen und der zynischen Unterstützung
ihrer undemokratischen Regimes durch diejenigen haben, die
ihnen angeblich Demokratie und Menschenrechte bringen -
gerade dies aber tatsächlich seit Jahrzehnten
vereiteln.
Und
es spricht sich allmählich herum, dass sie in uns, der
weltweiten Friedensbewegung und der Bewegung gegen die
neoliberale Globalisierung eine Verbündete haben. So
sagte kürzlich ein Vertreter einer linken kurdischen
Partei aus dem Iran, sie, die fortschrittlichen
oppositionellen Kräfte im Iran und im Irak, seien in
der Tat sehr schwach und selbstverständlich
gehören sie nicht zu der Scheinopposition, die von den
USA und Großbritannien derzeit großgezogen wird,
doch, sagte dieser Oppositionelle, die Millionen, die
überall auf der Welt gegen den Krieg auf die
Straße gehen, "das ist die Kraft auf die wir
setzen".
Deshalb
ist es so wichtig, dass wir bei unserem Protest die
größeren Zusammenhänge begreifen und mit
einbeziehen. Der Krieg, gegen den wir uns wehren, ist nicht
nur der aktuelle, quasi manifeste Krieg im Irak, es ist auch
die Besatzung in Palästina, es sind die verdeckten,
äußerst gewalttätigen Interventionen der USA
in Kolumbien und in Venezuela, es sind die stillschweigend
geduldeten Verbrechen an den Tschetschenen, es ist auch die
rapide Verarmung und Marginalisierung von immer mehr
Menschen in den Metropolen der Macht und des
Wohlstands.
Deshalb
ist es so wichtig, dass wir nicht nachlassen mit unserer
Kritik und unserem Widerstand.
Dabei
müssen wir damit rechnen, dass der Widerstand
schwieriger und auch gefährlicher wird, je mehr er an
die Substanz geht. Wir haben in Genua erlebt, wie einer von
uns, der gegen die ungerechte Weltordnung der G-8
protestierte, von der Polizei ermordet wurde. Wir erleben
brutale Übergriffe der Polizei bei Anti-Kriegsdemos in
Spanien oder den USA. Wir haben in den vergangenen Tagen und
wenigen Wochen zwei der Internationalen verloren, die sich
vor palästinensische Häuser oder vor Kinder
gestellt haben, um sie vor der mörderischen
Besatzungsarmee zu schützen. Einer von uns ist dort
schwer verletzt worden, andere leicht.
Allein
im vergangenen Monat sind 100 von uns,
Palästinenserinnen und Palästinenser, viele davon
Kinder und Jugendliche, fast alle unbewaffnet, Opfer der
Besatzungsarmee geworden, gegen die sie Widerstand geleistet
haben, indem sie Steine warfen, die Ausgangssperre
missachteten und einfach versuchten, das Leben aufrecht zu
erhalten.
Weder
die Bewohner der Westbank und von Gaza, noch ihre
internationalen Verbündeten vom ISM haben sich
entmutigen lassen. Sie machen weiter.
Deutsch-Arabisches im Bündnis
MÜNCHEN GEGEN KRIEG - Ziad Nouri
Rede
auf der Ostermarsch-Kundgebung gegen den Irak-Krieg am 19.
April 2003 auf dem Orleonsplatz in
München
Liebe
Friedensfreundinnen und Friedensfreunde !
Vor
zwei Tagen, am 17. April "feierten" wir Syrer den 58.
Jahrestag unserer Unabhängigkeit von der
französischen Besatzung. Es war ein seltsamer
"Feiertag"; eine feierliche Stimmung konnte sich angesichts
der Ereignisse im Irak und der am Vortag geballt,
vielstimmig und lautstark vorgetragenen Drohungen der
US-Administration gegen unser Land nicht einstellen.
Hätte man Grund zum Feiern oder müsste man
Kräfte sammeln, um sich als "David" gegen die Drohungen
des vermeintlich allmächtigen Goliath zu rüsten?
Nein!
Allmächtig ist nur der liebe Gott. Das ist die wahre
Bedeutung von ALLAHU AKBAR (Gott ist groß), die im
Gehirn und im Herzen jeden Moslems oder arabisch-sprechenden
Menschen quasi eingemeiselt ist. Und alle, die sich mal
anschickten, diese Botschaft zu ignorieren und an ihrer
eigenen Allmacht zu glauben, scheiterten, früher oder
später, an diesem Glauben, der wie eine
Geisteskrankheit ihre Hirnzellen, ja ihren ganzen
Körper zersetzte.
Liebe
Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!
Vor
fast einem Monat überfielen die Truppen der USA und
Grossbritanien den Irak, den sie vorher durch den Golfkrieg
1991 und ein beispielloses Embargo zu einem der fünf
ärmsten Länder der Erde gemacht haben. Angeblicher
Grund war die Entwaffnung des Iraks von seinen
Massenvernichtungswaffen. Im Irak selbst wurden keine
gefunden. Doch die Alliierten brachten den irakischen
Kindern, statt Bonbons und Medikamente, Streubomben und
radioaktive Uran-Geschosse. Generationen des durch
Repression, mehrere Kriege und ein beispielloses Embargo
gebeutelten irakischen Volkes werden an den Folgen leiden.
Verstümmelungen, Krebs, Leukämie,
Kindersterblichkeit und genetische Schäden über
Generationen.
Die
ersten zehn Tage Besatzungsregime zeigen das
zerstörerische Potential der Alliierten:
-
Schaffung chaotischer Zustände, unter denen die
Bevölkerung verunsichert wird und Plünderungen
aller Art angestiftet und toleriert werden.
-
In diesem Klima stürmen Spezialtrupps die Museen des
Landes und rauben gezielt und sachkundig. Die
Plünderungen, so die Süddeutsche Zeitung von
heute, sind die größte kulturelle Katastrophe,
die seit der Zerstörung Bagdads im Mongolensturm
1258 über das Zweistromland kam.
-
Und die angeblich "Befreiten"? Zerstörte
Infrastruktur, kein sauberes Wasser, keine
Elektrizität, Nahrungsmangel, katastrophale
medizinische Versorgung und Verunsicherung.
Hilfsorganisationen werden von den Besatzern daran
gehindert, in den Irak zu kommen.
-
In dieser Situation wächst der Widerstand des
gebeutelten und geschwächten irakischen Volkes gegen
die Besatzung. Am gestrigen Freitag fanden in Bagdad,
Nagaf, Mosul u. a. Demonsrationen gegen die Besatzer
statt. Die Geistlichen haben von den Kanzeln, den Minbarn
der Moscheen aus zum nationalen Einheit gerufen.
Sunniten, Schiiten, Kurden, Assyrer, Araber und Turkmenen
sollen vereint gegen die Besatzungsmacht stehen. Die
Besatzer haben das Schiessen gelernt. Am Frieden werden
sie scheitern.
Währenddessen
bereiten die Herren Bush und Blair ihre nächste Runde.
Es geht um Syrien. Im Irak wurden keine
Massenvernichtungswaffen gefunden. Also, so will man uns
weissmachen, wurden sie nach Syrien geschmuggelt. 12 Jahre
lang hat kein amerikanisches oder britisches
Beobachtungsflugzeug oder Beobachtungssatellit solche
Transporte gesehen. Aber plötzlich sind diese da.
Syrien, der "Schurkenstaat", würde Chemiewaffen
besitzen. Der Film läuft erneut ab. Nun schauen wir
gespannt, wann die Wende eintritt.
Syrien
mit seinen 20 Millionen Menschen ist ein friedliebendes
Land, das von Israel ständig bedroht ist. Israel hat
mit Abstand die größten Vorräte an
Massenvernichtungswaffen im Nahen Osten.
Ein
Teil des syrischen Territoriums wird seit über 35
Jahren von Israel besetzt. Die USA haben 37 mal im
Sicherheitsrat vom Vetorecht Gebrauch gemacht, um eine
Verurteilung Israels zu verhindern. Während die USA
weltweit das größte Arsenal an
Massenvernichtungswaffen besitzt, ist es Israel im Nahen
Osten. Israel ist weltweit die fünftgrößte
Atommacht. Denkt die US-Administration daran, Israel zu
entwaffnen? Und wenn nicht, glauben die Herren Rumsfeld und
Wolfowitz, daß sie, mit Israel zusammen, ein
Nahost-Imperium auf der Basis von Gewalt und Übermacht,
d.h. andauerndem Terror, halten können?
Syrien
hat dem Sicherheitsrat eine Resolution zur Schaffung einer
massenvernichtungswaffen-freien Zone im Nahen Osten
vorgelegt. Wird die USA nochmal ihr Veto einlegen, um eine
Verurteilung Israels zu verhindern?
Liebe
Friedensfreundinnen und Friedensfreunde
Der
Angriff auf den Irak ist ein Angriff der Habgierigen und
Gesetzlosen auf uns alle. Er ist ein Angriff auf die
Menschlichkeit, auf das Gebot der Liebe und des Friedens.
Das irakische Volk und seine bedrohten Nachbarn brauchen
unsere aller Liebe, Sympathie und Hilfe. Es braucht Freiheit
von der plündernden Besatzung, die nach den
Kulturgütern schon das Öl im Visier hat.
Auch
das amerikanische Volk, das in immer großeren Teilen
die Politik seiner Herrscher entlarvt, wird eines Tages die
Herren Bush und Co. stürzen.
Die
größte Bedrohung für die USA ist Mr. Bush
und sein Terror geworden. Dort soll zu aller erst
abgerüstet und nach Chemiewaffen gesucht werden. Denn:
Ihre Chemie stinkt gewaltig, Mr. Bush!
Wir
rufen vereint und lautstark:
Entwaffnet
die USA und Israel!
Plünderer
raus aus dem Irak!
Hände
weg von Syrien!
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Emanzipation
Humanum,
Version 04. 2003 , Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt,
Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe
und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere
Sprachen erwünscht. Kürzungen und Änderungen
nach Absprache möglich.
http://emanzipationhumanum.de/deutsch/wider6.html
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