EVOLUTION
DES
BEWUSSTSEINS
Sein
- Bewusstsein - Vision - Veränderung - qualitativ
verändertes Sein
von
Wolfgang Fischer
(
spanisch
) ( englisch
) ( französisch
) ( pdf.format
)
A
- philosophisch, politische Betrachtung
Die
geistig-kulturell bestimmenden Inhalte des Seins halten das
Bewusstsein gefangen und mit (System)Blindheit geschlagen,
wenn sie dogmatisch werden und erstarren, um sich zu
verewigen. Indem sie ihrer eigenen Veränderung mit
allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu entgehen
suchen, verbreiten sie Angst und Mutlosigkeit. Ein
verängstigtes Bewusstsein fürchtet jede
Veränderung, auch die zum rettenden
Besseren.
Veränderung
setzt ein Bewusstsein voraus, das von der
Veränderbarkeit eines Zustands ausgeht. Ein solches
Bewusstsein ist lebendig und flexibel und kann sich
alternative Zustände vorstellen. Ein offenes
Bewusstsein ist lernbereit, fähig und willens, Wege zur
Veränderung zu finden.
Die
Vision von einem gegenüber dem gegenwärtigen Sein
veränderbaren Sein bestimmt die Motivation zur
Veränderung.
Veränderung
geschieht immer gegen den Widerstand derer, die von dem
gegenwärtigen Zustand profitieren und daher an ihm
festzuhalten suchen.
Visionen
als geistig-kulturelle Zielvorstellungen, die die
Verwirklichung eines weltweit solidarischen Miteinanders der
Menschen und deren respektvollen Umgang mit der Natur im
Auge haben, gewährleisten Motivationen eines Handelns
in Richtung einer globalen Gesellschaft ohne Terror, Krieg
und ökologische Degeneration.
Solche
Visionen werden von den machthabenden Nutznießern, den
medialen, militärischen, administrativen,
finanzbezogenen, fundamentalistischen und akademischen
Komplexen (mmafiacs) aus aktiven Unterstützern,
Mitläufern und Schmarotzern gefürchtet.
Daher
versuchen diese zunächst, solche Visionen
lächerlich zu machen. Ein gemeinschaftliches Eintreten
für solche Visionen wird darüber hinaus durch die
machtpolitische Kunst der Angstmache und des Fabrizierens
von Terrorszenarien behindert. Einschränkungen der
Demonstrations- und anderer Bürgerrechte schaffen die
Schein-Legitimation für den Einsatz der Staatsgewalt
gegen die Bürger auch dann, wenn sie nichts anderes als
Frieden wollen. Persönlichkeiten, die sich
öffentlich für ihre Vision von Gerechtigkeit,
Solidarität und ökologischer Verträglichkeit
einsetzen, werden schließlich kriminalisiert. Wenn sie
zu erfolgreich im Verbreiten ihrer Visionen und somit
bedrohlich werden, schreckt das globale Kartell selbst vor
Mord und Krieg nicht zurück.
Friedenstifter
werden von den machthabenden Sklaventreibern,
Kommerzialisiern und Verwirrung-Stiftern der Volksverhetzung
oder gar der Gefährdung des Weltfriedens
beschuldigt.
Die
Wahrheit steht Kopf.
B
- Konsequenzen
Eine
Gesellschaft, die wesentliche Belange ihrer Existenz
tabuisiert, ist zum Scheitern verurteilt. Solange
machtpolitisch aufgezwungene Augenbinden getragen werden,
rennen sich alle Beteiligten unausweichlich ihre Köpfe
ein: Terror/Krieg nach innen und außen,
Finanzknappheit, schmerzhafte Folgen des Sozialabbaus,
allgemeine Orientierungslosigkeit.
Allein
das Ablegen der Augenbinden aus einem emanzipatorischen
Willen heraus kann den Blick darauf lenken, dass
beispielsweise den gewaltigen Schulden ebenso gewaltige
Vermögen gegenüberstehen, dass unser Wirtschafts-
und Rechtssystem eine dauerhafte Verschiebung von
Vermögenswerten von den Armen zu den Reichen
garantiert, dass diejenigen, die die Fäden in der Hand
haben, die Zukunft vernichten anstatt sie zu sichern. Da
auch der Raum für die sich unabhängig
wähnenden Global Player immer weiter verwüstet
wird, liegt es an jedem einzelnen, betroffenen Menschen, die
Fäden in die eigenen Hände zu nehmen. Nur so kann
diesem Treiben der Verantwortungslosigkeit und Gier ein Ende
bereitet werden.
Allein,
dies ist nicht so einfach getan wie geschrieben.
Parlamentarisch geht nichts mehr, die Demokratie hat sich
selbst entmachtet. Die Parlamente gehen fremd, dort paaren
sich ungeniert der Wahn der Geld- und Machtgier mit dem
Stumpfsinn der Selbstverliebtheit. Die transnationalen
Konzerne sind eigennützige Kuppler der Parteien,
Experten und Berater, die mit Hilfe der Profitdroge in
psychiatrisch relevante Dimensionen abdriften,
außerhalb jeglicher Kontrolle durch den gedachten
Souverän, das Volk - dem die Rechnung stets von Neuem
präsentiert wird.
Dort,
wo nicht ohnmächtig in Fesseln gehalten, scheint das
Volk zu schlafen, scheint blind gegenüber der Tatsache
des Hinters Licht (ins Dunkel der Not und des Mangels)
Geführt Seins'. Es scheint vielerorts auf der Welt in
Freiheit zum Konsum' eingelullt, auf Unwesentliches
abgelenkt, andernorts verängstigt, passiv, an noch zu
wenigen Orten selbstbewusst. Es mangelt ihm mehrheitlich an
Bewusstsein darüber, dass es betrogen, belogen und
ausgenutzt ist, egal wo auf dieser Erde.
Erst
ein schonungsloses intellektuelles und emotionales Bewerten
des herrschenden Systems der heilig gesprochenen Gier und
Lüge und der Glorifizierung der Destruktion und des
Todes, das uns immer von Neuem in eine wachsende Misere
führen würde, hat ein Bewusstwerden unserer wahren
Verhältnisse zur Folge. Und allein das kann Engagement
und Kräfte für Veränderung zum Besseren auf
allen Ebenen gesellschaftlichen Wirkens freisetzen, auch in
den Herzen und Köpfen von Politikern und
Konzernvorständen.
Die
Empfindung der Dringlichkeit und schieren Größe
der globalen Notlage stellt alle Menschen ohne jede Ausnahme
automatisch vor einen moralischen Imperativ, der dazu
auffordert und legitimiert, dem Allgemeininteresse
widersprechende Gesetze und Sitten zu brechen. Wenn all
diejenigen, die sich betroffen fühlen und daher
motiviert sind, in geeinter und gleichsinniger Anstrengung
Veränderung bewirken wollen - wie beispielsweise das
praktische Umsetzen des Verursacherprinzips -, kann daraus,
wenn dies überall auf dem Globus geschieht, eine
simultane Politik (SP) entstehen, mit deren Hilfe
Entscheidungen von sozial-ökologischer Relevanz
überall auf der Welt getroffen werden. Dadurch werden
synergistisch zwei entscheidende Fehler des derzeitigen
Politsystems überwunden: die vernichtende Konkurrenz
und das Übervorteilen einzelner auf Kosten der
Allgemeinheit und der Umwelt. Keine Nation, kein Konzern,
kein Volk und kein Mensch muß dabei ins Hintertreffen
geraten. Simultane Politik wäre ein Quantensprung
hinsichtlich der Qualität eines gesellschaftlichen
Handelns, das sich an globaler Verantwortung orientiert.
Probleme könnten tatsächlich gelöst, der
Hunger von der Erde vertrieben werden und damit alle
destruktiven Aspekte des gegenwärtig herrschenden
Gesellschaftssystems.
Wir
erleben bereits den Aufbau partizipatorischer Netzwerke der
Selbstverwaltung und -organisation, des Miteinander statt
Gegeneinander, der inhaltlich bunten Lebendigkeit statt
einer formal glänzenden Eintönigkeit. Das
horizontale Vernetzen dieser Hoffnungsträger über
die lokalen Bereiche hinaus gelingt auf unterschiedlichen
Wegen. Über die regionalen und kontinentalen
Sozialforen bis hin zum Welt-Sozial trägt auch ein
vertikaler Austausch an Erfahrungen zum gemeinsamen von- und
miteinander Lernen bei. Gemeinsamkeit im Menschsein bei
kultureller Vielfalt schafft neue ungeahnte
Möglichkeiten und macht Mut zum Setzen qualitativ neuer
Schwerpunkte.
Aufgabe
emanzipatorisch progressiver Bewegungen weltweit ist es, in
stetem kooperativen Ringen um kulturell-geistige Klarheit
das Menschen- und Weltbild dahingehend zu optimieren, dass
Tugenden auf Dauer gefördert werden. Laster und
Übel haben dann keine Chance mehr.
Nur
lernbereites Offensein für neue Erkenntnisse und
Erfahrungen ermöglicht Veränderung, die durch
fortgesetztes Bereichern des Allgemeinwohls den fetten
Nährboden für jede zukünftige Generation
bereitet.
So
kann sich die Evolutionsspirale Sein - Bewusstsein -
Vision - Veränderung hin zu einer komplexeren
Form und zu einem Qualitativ verbesserten Sein
entfalten.
Simultane
Politik: http://www.simpol.org/dossiers/dossier-Al/html-Al/interface-Al.html
Der
Gott der EU-Verfassung -
Neoliberalismus
als
Verfassungsgut.
Das
ist es, was auf uns zukommt, wenn diese EU-Verfassung in
Kraft treten sollte, von Ulrich Duchrow
(6.2004)
Das
Gestalten unserer evolutionären Zukunft
Evolutionsbiologie
und Simultanpolitik
Ein visionärer
Gedankengang zur nächsten Ebene unserer
evolutionären Zukunft
von
John Bunzl - Gründer der Internationalen Organisation
für Simultanpolitik
(
englisch
) ( pdf.format
)
Evolutionsbiologen
hinterfragen immer eingehender die darwinistische Sichtweise
der Evolution, die diese hauptsächlich in den Begriffen
von Wettbewerb und natürlicher Selektion beschreibt.
Sie hinterfragen sie zugunsten einer 'post-darwinistischen'
Position, die korrekterweise die entscheidende Rolle der
Kooperation anerkennt. Da jedoch größere
Übergänge von Wettbewerb zu Kooperation nur zu
bestimmten kritischen und kurzfristigen Momenten einer
evolutionären Krise auftreten, ist es zunächst
nicht überraschend, dass die signifikante Rolle der
Kooperation bislang einerseits unterschätzt und
andererseits auch zu wenig untersucht worden ist.
Heutzutage, da die Menschheit einem zunehmend kritischem
Krisenzustand in Bezug auf unser Überleben auf dem
Planeten Erde entgegen sieht, ist es von entscheidender
Bedeutung, dass Licht darauf fallen kann, wie Kooperation
innerhalb der Evolution funktioniert und wie sie gerade
heute bewerkstelligt werden kann, da wir zu einer
nachhaltigen Zukunft gezwungen
sind.
Der Fortschritt der Holons zu einer immer
weitläufigeren Kooperation
Eine
wichtige Theorie, die auf der Sichtweise basiert, dass
Kooperation eine genauso wichtige Rolle wie der Wettbwerb
spielt, ist das Konzept von Koestler über Holons und
Holarchien. Dieser Vorstellung nach setzt sich die
Wirklichkeit aus Holons oder 'ganzen Teilen' zusammen: aus
Entitäten, die gleichzeitig aus kleineren Teilen
bestehen und die selbst auch wieder Bestandteil
größerer Einheiten sind. Beispielsweise sind
Moleküle Holons und dennoch bestehen sie aus kleineren
atomaren Holons während sie gleichzeitig Bestandteil
größerer Zell-Holons sind. Das gesamte System
beschreibt eine "Holarchie": eine Hierarchie von Holons oder
'ganzen Teilen' die sich nach allen Seiten unendlich
ausdehnt und wo sich jedes höher stehende Holon aus
seinem Vorläufer heraus entwickelt, wobei dieses sowohl
transzendiert wird wie auch Bestandteil bleibt. Die Brisanz
von Koestlers Idee liegt darin, dass sie uns erlaubt, aus
dem Zwei-Dimensionalen auszubrechen, das Denken in Systemen
nähert sich einem drei-dimensionalen Erfassen der
Evolution, es anerkennt nicht nur die zeitliche Entwicklung
sondern auch die der Tiefe und deren Richtung auf eine immer
weitergreifende Kooperation.
In jedem Holon einer Ebene besteht eine inhärente
Spannung einerseits zwischen seiner 'Ganzheit' und
andererseits seiner Teilhabe am anderen; d.h. zwischen dem
Wunsch nach Individualität und der Pflicht zu
Konformität in Bezug auf die zugehörige
Gesellschaft - oder Holarchie. Diese Spannung treibt die
Evolution in Richtung immer weitläufigerer Kooperation
wie die Evolutionsbiologin Elisabeth Satouris erklärt:
"Es gibt einen Kreislauf der Evolution, allüberall,
über Raum und Zeit hinweg, in den kleinsten
biologischen Zusammenhängen und den weitesten
kosmischen Prozessen. Es beginnt immer innerhalb einer
Einheit, die dann individualisiert - wie in der alten
Schöpfungsgeschichte der Veden, wo sich eine kleine
Welle in einem ruhigen Meer bildet, und dann auf alle Zeit
hin zerrissen ist zwischen der Liebe zu ihrer eigenen
Individualität und dem Wunsch zurück in die
Einheit zu gelangen. Diese universale Spannung zwischen Teil
und Ganzem und unter den Teilen treibt die Evolution voran.
Die Individuation führt immer zu einer Art Spannung und
Konflikt [d.h. zu Wettbewerb]. Und wenn sich die
Teile nicht gegenseitig umbringen, beginnen sie zu
verhandeln. Verhandlung kann zur Auflösung einiger
Spannungen führen, indem sie vom Konflikt weg zur
Kooperation führt und dann weiter hin zu einer neuen
Ebene der Einheit" [d.h. zu einem neuen, höheren
und weitläufigeren Holon].
Selbstverständlich spielt sich die jüngste
menschliche Evolution mehr in kulturellen Prozessen ab als
in genetischen. Dennoch tendieren die Prozesse der
kulturellen Evolution - wie auch die
genetischen/biologischen Prozesse vor ihnen - dazu,
kooperative Organisationsformen (oder Holons) in wachsender
Ausdehnung zu schaffen. In weitläufigen menschlichen
Gesellschaften wird Kooperation im Wesentlichen durch ihre
Art und Weise sich zu kontrollieren ermöglicht;
d.h. durch ihre politischen Systeme. Ein ideales
Kontroll-System zeichnet sich dadurch aus, dass alle
Entitäten des Systems sowohl ihre störenden wie
auch ihre fördernden Wirkungen ihres individuellen
Verhaltens im Auge haben, wobei in einem Rahmen, der
individuelles Selbstinteresse am Gemeinwohl ausrichtet,
störende Handlungen bestraft und förderliche
belohnt werden. Der Evolutionswissenschaftler John Stewart
meint, "kooperative Organisationsformen entstanden unter dem
Aufkommen von Druck, der die Unabhängigkeit der
unabhängigen Entitäten begrenzt. Dieser Zwang
(z.B. durch Kontrolle, Management, usw.) begrenzt eine
zerstörerische Konkurrenz und ermöglicht dadurch
erst das Entstehen von Zusammenarbeit." Was die Entwicklung
der Kontrolle menschlicher Gesellschaften angeht,
könnten wir folgende Holarchie benennen: Individuum -
Familie - lokale/regionale Regierung - nationale
Regierung.
Kooperierende globale Kontrolle: Die nächste Ebene in
der Holarchie
Die
heute weit entwickelte Form globaler Kommunikation und die
Verflochtenheit der Wirtschaften (d.h. die Globalisierung)
kündigen zusammen mit den Bedrohungen wie globale
Erwärmung, globale Armut, ökologischer Niedergang
etc., denen sich die Menschheit gegenüber sieht, einen
weiteren Schritt der evolutionären Entwicklung an: das
Entstehen des Holons demokratischer planetarer Kontrolle,
das die niedrigeren Holons der Holarchie transzendiert. Das,
so behaupten die post-darwinistischen
Evolutionswissenschaftler allerdings ohne Garantie, ist der
nächste Schritt der menschlichen Evolution in Richtung
auf eine immer weiträumigere Zusammenarbeit.
Das Problem jedoch liegt darin, dass die heutigen
höchsten Kontroll-Holons - die Nationalstaaten - derart
gestaltet sind, dass sie nur den nationalen Rahmen
berücksichtigen. Unter den Bedingungen der
Globalisierung aber operieren die Holons des globalen
Kapitals, des Handels und der transnationalen Konzerne (und
auch des internationalen Verbrechens und Terrorismus)
längst im globalen Rahmen. Darüberhinaus
leben wir in einer Welt des Wettbewerbs der Nationalstaaten,
die sich weigern, ihre Souveränität zugunsten
irgendwelcher globaler Kontroll-Institutionen aufzugeben und
die UNO ist ohne bindende Autorität nicht dazu
ausgerüstet, eine solche vorzugeben.
Tatsächlich ist es leider so, dass Regierungen - weit
davon entfernt, im Sinne einer Ausgewogenheit der
Bedürfnisse der Gesellschaft und auch der globalen
Umwelt gegen die Bedürfnisse des transnationalen
Geschäfts in gegenseitiger Kooperation eine
angemessene globale Gesetzgebung und Besteuerung zu
realisieren, sich wesentlich mehr im Wettbewerb um
Investitionen und Arbeitsplätze engagieren. So sind sie
eine leichte Beute der sich frei bewegenden globalen
Investoren und transnationalen Konzernen, die ganz froh eine
Regierung gegen die andere ihrer Steuer-Vorteile und laxen
Umweltschutzbedingungen willen ausspielen. Regierungen
wetteifern aus dem gleichen Grund zerstörerisch
untereinander um Arbeitsplätze und nationale
Investitionen, während gleichzeitig soziale und
ökologische Schutzmechanismen abgebaut werden und die
Besteuerung der Konzerne reduziert wird. Oder, wie im Falle
der USA, wird sich zu Lasten anderer Regierungen von
internationalen Abmachungen wie Kyoto-Protokoll oder
Internationalem Gerichtshof losgesprochen. Die Nationen der
Welt heute lieben wie die kleinen Wellen auf ruhiger See in
der alten vedischen Geschichte ihre eigene
Individualität viel zu sehr, ihr eigenes "nationales
Interesse"!
Die Regierungsprämisse, "internationalen Wettbewerb"
aufrecht zu erhalten, hat auch wesentliche Auswirkungen auf
die Demokratie. Da nämlich die Bedrohung durch das
Kapital und die Flucht der Arbeitsplätze die
Regierungen unabhängig davon, welche Partei gerade an
der Macht ist, dazu zwingt, sich einer engen Spanne markt-
und geschäftsfreundlicher Politik zu unterwerfen,
verkommt die Demokratie zu einer Wahl-Farce, in der das
Wählen keine entscheidende Bedeutung mehr entwickelt.
So verwundert es nicht, dass in sozial-benachteiligten
Gegenden Unruhe mit der nicht zu verleugnenden Tendenz zu
rechts-extremen Parteien wächst bei gleichzeitigem
breiten Protest gegen diese Art von Globalisierung; all dies
wir überschattet von einer chronischen "Apathie der
Wähler". Alles untrügliche Zeichen dafür,
dass die Demokratie als das System, in dem
Rückkoppelung für Regulierung sorgen sollte, nicht
mehr ausreichend funkioniert.
An
überkommene Grenzen stoßend.......
Ist
dieser zerstörerische Wettbewerb mit seinen
Fehlfunktionen und Rückkoppelungsmängeln im
Windschatten etwas Neues im evolutionären Rahmen?
Tatsächlich benennt Stewart exakt dieselben Grenzen auf
dem Wege zur Kooperation, die allen
größeren evolutionären Wechseln voraus
gingen, wie beispielsweise der Bildung der modernen
eukaryoten Zelle aus der Zusammenfügung einfacherer
Zellen, der Bildung vielzelliger Organismen aus der
Zusammenfügung von Zellen und die Bildung von
Gesellschaften von Organismen aus der Zusammenfügung
solcher Organismen. Diese Barriere vor einem Kooperieren
gilt "für alle Prozesse des Lebens. Die zugrunde
liegenden Bedingungen sind universal. Individuen [d.h.
einzelne Personen, Konzerne oder Nationen], die
Ressourcen nutzen, ohne an sich selbst zu denken, fallen aus
dem Wettbewerb heraus. Sie erleiden Nachteile gegenüber
denjenigen, die Ressourcen zum eigenen Vorteil nutzen. Diese
Grenze existiert überall, unabhängig von den
evolutionären Mechanismen, die Individuen anpassen oder
hervorbringen. Die Grenze existiert überall, sei es bei
evolutionären Mechanismen, die Konzerne anpassen oder
einzelne Menschen, oder andere mehrzellige Organismen, oder
einzelne Zellen und auch autokatalytische Prozesse",
erklärt Stewart.
Sahtouris führt weitergehend aus, dass
zerstörerische Konkurrenz und Schmarotzertum gerade
für unreife Spezies charakteristisch sind: "Man findet
junge Spezies mit hochgradigen Anzeichen für
Konkurrenz: Sie beschlagnahmen alles was sie kriegen, sie
besetzen Land und vermehren sich wie wild. Klingt bekannt?
Aber eine Menge von Arten hat es auch geschafft zu reifen,
Dinge und Lebensraum zu teilen, zu kooperieren. Das ist es,
was ihr Leben sichert." Um zu überleben muss also die
Menschheit erwachsen werden, so wie andere Arten
auch: wir müssen das gegenwärtige unreife,
kompetitive Paradigma internationaler
wirtschaftlicher Beziehungen verlassen und daraus ein neues
reifes und kooperatives entwickeln. Die menschliche
Spezies folgt, wie alle anderen auch, dem gleichen Kreislauf
von konkurrierender Individuation zu (hoffentlich) einer
Verhandlungsbereitschaft, die dann in eine neue und
höhere Ebene zusammenhelfender Einigkeit führt.
Falls wir dachten, wir wären anders als andere Spezies
oder etwa "höher" angesiedelt als diese, so fällt
dieser Gedanke auf uns zurück.
.....und diese Grenzen überwinden?
Die
Hürde vor der Zusammenarbeit ist auf keinen Fall
unüberwindbar, darauf weist Stewart hin: "Wenn diese
Barriere die Evolution komplett vor Kooperation abgrenzen
würde, dann könnte Evolution nicht stattfinden",
es gab aber Fortschritt und die Grenzen wurden
dadurch überwunden, "dass kooperierende
Organisationsformen aus Komponenten aufgebaut wurden, die
auf sich selbst bezogen waren", sagt Stewart; und auch
dadurch, dass Wege gefunden wurden, im Interesse des
Einzelnen zu kooperieren. Wie kann aber Kooperation im
Interesse der Nationalstaaten möglich werden, wenn all
diejenigen, die erste Schritte in diese Richtung
unternehmen, dadurch kompetitive Nachteile erleiden?
Weltweit könnte diese Sackgasse möglicherweise
durch die Bürger überwunden werden, die sich in
wachsender Zahl der im Jahr 2000 gegründeten
Organisation für Simultanpolitik (ISPO, International
Simultaneous Policy Organisation) anschließen. ISPO
schlägt einen Prozess in Richtung auf eine kooperative
globale Gesellschaft vor, bei dem weder Nationen, noch
Politiker, noch einzelne Menschen gegen ihr Interesse
handeln müssen.
Simultanpolitik (SP) besteht aus einer Reihe von
gesetzgebenden Maßnahmen, die von ISPO Mitgliedern und
ausgewählten Fachleuten erdacht wurden, um der Welt
wirtschaftliche Gerechtigkeit, ökologische
Nachhaltigkeit und Frieden zu bringen. SP besteht weiterhin
nur aus solchen wünschenswerten Maßnahmen, die
aus Angst vor kompetitiven Nachteilen bei Alleingang durch
keine Nation einseitig realisiert werden können und die
von daher durch alle Nationen, oder fast allen
gleichzeitig verwirklicht werden, wodurch die
entscheidende Hürde zur Kooperation überwunden
wird. Mit Hilfe von SP gerät keine Nation, kein Konzern
oder Bürger ins Hintertreffen.
Überall auf der Welt sind die Bürger dazu
eingeladen, SP zu "adoptieren" und sie kommen dieser
Einladung in wachsender Zahl nach. SP zu adoptieren bedeutet
zu versprechen, bei zukünftigen Wahlen nicht
für einen bestimmten Politiker oder eine bestimmte
Partei zu stimmen, sondern - aus gutem Grund - für
jedweden Poliker oder jede beliebige Partei,
die für das Verwirklichen simultaner Politik eintreten.
Falls jemand aber einen partei-politischen Vorzug hat, dann
kann das Adoptieren von SP auch ein Anreiz für diese
bevorzugte Partei oder deren Politiker sein, für eine
Verwirklichung von SP einzutreten. Politiker bekunden durch
die Verpflichtung, sich für ein Verwirklichen von SP
einzusetzen, ihre Absicht, SP dann einzusetzen, wenn alle
oder fast alle anderen Nationen dies auch tun. Auf diese
Weise entsteht für sie kein politisches Risiko, da sie
neben ihrer Verpflichtung für SP solange ihre auf
Konkurrenz orientierte Politik fortsetzen können bis
alle oder ausreichend viele Nationen sich auf SP festlegen
und deren Verwirklichen vorantreiben.
Die Macht von ISPO, Kooperation katalytisch
voranzubringen, liegt darin begründet, dass sich die
Politiker weltweit in dem Maße wie sich die
Bürger für SP entscheiden, mit einer attraktiven
wenn nicht gar unwiderstehlichen "Zuckerbrot und Peitsche"
Situation konfrontiert sehen: - Die Verpflichtung auf SP
stellt für Politiker einen großen Anreiz dar, da
damit kein politisches Risiko verbunden ist und
zusätzliche Wählerstimmen seitens der
SP-favorisierenden Bürger winken. Da immer mehr Wahlen
rund um die Welt mit immer kleineren Quoten verloren oder
gewonnen werden (beispielsweise durch nur einige tausend
Stimmen in Florida bei den letzten Präsidenten-Wahlen
der USA), kann das Versäumnis, sich auf SP zu
verpflichten, die Politiker teuer zu stehen kommen, da sie
umständehalber Stimmen an den politischen Gegner
verlieren, die es geschafft haben den Block der SP
Wähler für sich zu gewinnen. Diese
zusätzlichen Stimmen - und seien es nur wenige -
könnten die entscheidenden für den Sieg oder
Verlust eines Mandats werden oder gar eine komlette Wahl
entscheiden. Wenn SP in ausreichendem Maße adoptiert
wird, haben die Bürger und vormals lustlosen
Wähler eine starkes Instrument zur Hand, Politiker in
deren Selbstinteresse auf ein Verwirklichen von SP zu
verpflichten und aus dem gleichen Grund kann es für sie
katastrophal werden, falls sie einer solchen Verpflichtung
nicht nachgekommen sind.
Einladung zur bewussten Evolution
Dadurch
dass das Selbstinteresse Einzelner mit dem gemeinsamen
globalen Interesse auf allen Ebenen verbunden wird,
erfüllt SP die uralte Forderung der Evolution nach
weiterem Fortschritt. SP gibt der Menschheit ein ganz
einfaches politisches Instrument zur Hand, Politiker wie
Regierungen darauf zu drängen, im Sinne des globalen
Allgemeinwohls zu kooperieren. Wie Sahtouris bemerkt,
"Simultanpolitik ist zwingend erforderlich, wenn wir die
Menschheit aus der Ebene ihres jugendlichen
Konkurrenzverhaltens zur Reife eines Zusammenhelfens ihrer
Spezies verhelfen wollen. SP ist eine wunderbare, risikolose
Strategie, um Übereinstimmung zu wichtigen Themen beim
Aufbau einer weltweiten Gemeinschaft zu erzielen!"
Das Paradoxe aller vorangegangenen größeren
Übergänge der Evolution liegt offensichtlich darin
begründet, dass ab einem gewissen kritischen Moment das
Konkurrenzverhalten letztendlich aufhört, eine
Strategie im Sinne individuellen Überlebens zu sein und
statt dessen zu einer Strategie kollektiven Selbstmords
mutiert. Genau diesem Punkt nähert sich die Menschheit
in wachsender Geschwindigkeit und so wird die Kooperation
zum Eigeninteresse aller. Um ein Auslöschen zu
verhindern und um Kooperation zu ermöglichen, ist nicht
nur ein gleichzeitiges Handeln nötig, um die
Hürden in Richtung auf ein gemeinsames Zusammenwirken
zu überwinden, es braucht auch einen angemessenen
katalytischen Prozess dazu. Genau diese
Möglichkeit bietet SP: eine Technologie für die
Weltbürger, um bewusst zusammen das jetzt
lebenswichtige Holon globaler Kontrolle zu erschaffen, eine
welt-zentrierte Kontrolle, geboren aus einer alles im
Blickfeld habenden visionären Logik, die politische
Parteien und Nationalstaaten transzendiert und gleichzeitig
berücksichtigt und "durch die das Blut einer
gemeinschaftlichen Menschheit fließt und das einzige
Herz eines sehr kleinen Planeten schlägt, der um sein
Überleben kämpft und nach seiner Befreiung in eine
profunde und wahrhafte Zukunft strebt."
Adoptieren Sie SP jetzt
http://www.simpol.org/dossiers/dossier-Al/html-Al/interface-Al.html
gratis!
Organisation
für Simultanpolitik (ISPO - International Simultaneous
Policy Organisation)
http://www.simpol.org
Unterstützen
Sie Nichtregierungsorganisationen (NGO) um zu erreichen, was
heute MÖGLICH ist. Adoptieren Sie Simultanpolitik (SP)
um zu erreichen, was morgen NOTWENDIG sein
wird.
siehe
auch: http://mensch-sein.de
Emanzipation
Humanum,
Version 01. 2004, Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt,
Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe
und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere
Sprachen erwünscht. Kürzungen und Änderungen
nach Absprache möglich.

http://emanzipationhumanum.de/deutsch/sein.html
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