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Menschsein als Aufgabe - Nachdenken

Das Bekenntnis zu einer "Verantwortlichen Menschlichkeit" und ein Handeln im Sinne der Liebe
ebnen den Weg in eine gesunde und friedliche Zukunft

Leitsätze zum Humanismus

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Überwinden von Herrschaft und Entfremdung

GAIA

 

Alles Leben entspringt derselben Quelle

Sobald der Mensch aufhört, von seinem eigenen Geist
- der mit dem Geist allen Lebens identisch ist -
bestimmt zu sein, wird sein Denken und Wollen von zweitrangigen Interessen wie Macht, Geld etc. beherrscht,
wird er zur Maschine, zum Roboter, der von fremden Kräften kontrolliert wird

( pdf.datei / Druckversion )  

zum Nachdenken von Wolfgang Fischer

Das systematische Töten der Indianer Nordamerikas, das Abschlachten der eingeborenen Bevölkerung Südamerikas, das Versklaven der Schwarzafrikaner, der Tod von Millionen von Menschen in den Kolonien der Weißen, das fabrikmäßige Töten von Menschen durch die Nationalsozialisten und die Jagd auf die letzten Eingeborenen und deren Lebensgrundlagen in den restlichen Urwäldern der Erde sind Ausdruck ein und desselben Irr-Sinns. Diesem Wahn zum Opfer werden Kontinente und Ozeane geplündert und in Wüsten und Kloaken verwandelt. Die Industrie frißt das Leben. Leben hat keinen Wert mehr.

Was muß noch geschehen, bis wir Menschen diesen Weg des globalen Selbst-Mords verlassen?

Wann endlich und wo findet sich eine Koalition der wirklich Konservativen, um dem Terror der Mächtigen und dem Triumph der Zerstörung die Stirn zu bieten? Wo sind sie, die Unbestechlichen der Erde?

All diejenigen, die aufgrund ihrer Liebe zum Leben gegen die verlockenden Irrwege der Macht und des Geldes immun geworden oder geblieben sind, sollten sich öffentlich zusammenfinden, um die Hoffnung der Verzweifelten der Erde in die soziale Wirklichkeit zu verwandeln.

Spiritualität ist das Bewusstsein von der Verbundenheit allen Seins. Religion ist Ausdruck des Versuchs, das Leben von seinen Ursprüngen her zu begreifen. Religion ist der Versuch des Menschen, das Leben in einem Zusammenhang zu sehen und ihm eine Perspektive zu geben.

Thanatos als Trieb, Leben zu zerstören entsteht allein aus der menschlichen Behinderung des erotischen Lebenstriebs.

Alle Perversionen des Lebens und alle Abartigkeiten des Ersatzes finden ihren Ursprung in verdrängten und aufgestauten Energien und Informationen völlig natürlicher, emotionaler, erotischer Art.

Religiöse wie auch politische Bevormundung vergewaltigen das ‚Göttliche' im Menschen und bringen mit dem Zwang zum Glauben an vorgefertigte fixe Ideen den Unmenschen hervor, das ‚eigentlich Böse'.

Illusion und Lüge verwandeln den freien Lebenstrieb in den Zwang des Todestriebs. Sie ermöglichen gleichzeitig das Geschäft der verschiedenen Interessen.

Wir selbst verhexen unsere Zeit und unser Leben in eine fremdverwaltete Zeit und in ein entfremdetes Leben, indem wir mit Gesetzen und Vorstellungen leben, die unpassend und unsinnig sind.

Je mehr das Denken durch Dogmen bestimmt ist, um so lebensgefährlicher das Handeln.

Das heutige Vernichtungspotential menschlicher Produktion bedroht das Kreativitätspotential der Evolution.

Der Menschen quantitative Möglichkeiten haben sich vermehrt. Dadurch ist eine völlig neue Qualität entstanden: Starben am Beginn der Menschheitsgeschichte zunächst nur einige Menschen in den Kriegen, dann Tausende und Millionen im Zuge ihrer Raffzüge, so steht heute die Existenz des Lebens auf dem Spiel der menschlichen Gier und Sucht.

Wenn früher Neider und Krieger mit Steinen und mit Pfeil und Bogen gegeneinander loszogen, so waren deren Auswirkungen gräßlich.
Später taten sie es mit Sprengstoff und die Auswirkungen wurden grauenvoll.
Dann taten sie es mit kleinen Atombomben und es wurde unbegreiflich.
Wollen wir uns in dieser Richtung tatsächlich noch steigern oder werden wir gesund aus dem Herrenmenschen- Wachstumswahn aufwachen?
- Beenden wir den Krieg gegen uns selbst, gegen das Leben und gegen die Welt. Lassen wir die Zukunft in Frieden!

Ein todsicher gemachter Atom-Staat paßt nicht in die lebendige Welt, denn das menschlich Berechenbare läßt dem Zufälligen weiterer Entwicklung keinen Raum.

Das Lebendigsein des Geldes, 'seine Zins-Frucht', hat seinen Preis im Töten des Lebens.

Eine an Kapital und Profit orientierte Lebensart verwandelt die Natur in Abfall und macht aus unserem blauen Planeten eine sterbende und stinkende Kloake.

Amoklauf darf nicht allein als Ausdruck oder Folge des Konsums von Gewaltvideos oder Kriegsspielen betrachtet werden. Wer die Augen verschließt vor:

- der Kriegsbereitschaft der Gesellschaft,
- der Gewalttätigkeit des Staats,
- den Folgen der Ellenbogen-Gesellschaft,
- den Folgen der Vermarktung sozial lebensnotwendiger Bereiche wie Gesundheitswesen oder Altersvorsorge,

der wird brutalsten Gewaltausbrüchen Einzelner außer salbungsvollen Worten nichts entgegensetzen können.

Die Blaualge ist wohl eines der ältesten Geschwister unter uns allen.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und tue was du willst!

Die eigene Freiheit endet dort wo sie die Freiheit des anderen einschränkt.

Jeder Mensch hat das Recht auf Heimat, dieses Recht endet allerdings dort, wo es das Recht auf Heimat anderer verletzt.
Das Recht der Israelis auf Heimat gibt ihnen keinesfalls das Recht, anderen die Heimat zu nehmen. Frieden in Palästina kann es nur in einer kooperativen Gemeinschaft aller dort lebenden Menschen geben.

Shalom - Salaam, in diesen Worten der hebräischen und arabischen Sprache steckt mehr drin als Frieden, Paz, Peace, Pace - da schwingen ebenfalls Gesundheit, Wohlergehen, Gerechtigkeit als Grundvorausetzung von wahrem, dauerhaften Frieden mit.

Frieden auf diesem Planeten kann es nur in einer kooperativen Gemeinschaft gleichberechtigter Völker geben

Mit dem Gerede um die deutsche Leitkultur verhält es sich nicht anders als mit dem Anspruch der US-Amerikaner, der Welt führende Nation sein zu wollen. Beides entspringt einer illusionären Verkennung tatsächlicher Notwendigkeiten.

Das Motto der militärischen Antwort der von der US-Regierung geschmiedeten Allianz gegen den Terror anläßlich des Anschlags vom 11. September 2001 lautet: "Enduring Freedom" (Dauerhafte Freiheit).
Im Sinne des Kapitalismus ist diese Benennung folgerichtig, denn dieser Krieg zielt einzig darauf, die Freiheit der Ausbeutung und Unterdrückung aufrecht zu erhalten. Menschenfreundliche Beweggründe für einen Krieg anzuführen heißt zu lügen oder zu heucheln.

Beziehen wir die alles zur Ware degradierende Art und Weise globalen Wirtschaftens auf die Ebene der Familie, so offenbart sich dem vorurteilsfreien Blick die vom Neoliberalismus abgesegnte "Kinderschändung": das hemmungslose Ausbeuten der Schwachen und Ärmsten in den politischen Systemen unserer Welt. Wachen wir auf und leisten wir diesem Treiben Widerstand!

Neoliberal = asozial

Das ‚Privatisieren' als angeblich alternativloses Allheilmittel des Neoliberalismus ist mehr als eine bewußte Irreführung der Öffentlichkeit. Die privatisierten öffentlichen Güter gehen nicht in private Hände innerhalb demokratisch kontrollierter und am Allgemeinwohl orientierter Rechtsbereiche über. Im Gegenteil, sie bereichern globale Konzerne, die sich ihr eigenes ‚Recht' schreiben und die ihre Monopolstellung zu weiterer Plünderung des Planeten nutzen. Neoliberalismus ist nichts anderes als ein globaler Raubzug der Mächtigen mit dem unleugbaren Ziel der versuchten Enteignung des Lebens selbst. Neoliberalismus offenbart in seinem kommerziellen Denken und Handeln den apokalyptischen Charakter einer Weltordnung, in der Gewalt, Scheinheiligkeit und Zynismus ihre Blüten treiben (wie z.B.: Das Soziale neu denken! der Kirchen im Dez. 2003): alternative Lösungen werden einfach negiert oder lächerlich gemacht und schließlich kriminalisiert, wenn der gewünschte Effekt ausbliebt. Tatsächlich alternativlose Ergebnisse neoliberaler Politik sind Umweltzerstörung, fortgesetzter Terror und Krieg und weiterer Sozialabbau im globalen Rahmen.

Krieg ist kein Mittel gegen Terror - Krieg ist Terror! - Wenn wir in dem Teil des Terrors, der aus verletzten Gefühlen und existentieller Angst heraus motiviert ist, das nach Selbstbestimmung trachtende Kind erkennen, das sich gegen seine herrschsüchtigen und gewalttätigen Eltern zur Wehr setzt und das auf diese zurückschlägt, dann erschließt sich auch ein Weg aus der Spirale von Terror und Gewalt. Allein der offene Dialog in Verbindung mit der Bereitschaft, Verantwortung für historisch begangenes Unrecht zu übernehmen, wird die Geißel des Terrors überwinden.

"Teile und herrsche!", sagen die Mächtigen der Erde schon viel zu lange und verbreiten Mangel und Krieg.

Verweigern wir uns dem weiteren Schlachten! Suchen wir das Gemeinsame und errichten wir darauf ein globales Haus des Friedens!
Frieden = Solidarität mit den Schwächeren

Die überkommene Vorstellung des Einzig-artigen, Un-paaren oder einheitlich Gleichen trennt die Ungleichen und verewigt folglich die Spaltung in Gut und Böse. In dieser Weltsicht ist alles Nachfolgende lediglich abgetrenntes und dann in der Folge fremd werdendes Ebenbild des Vorhergehenden. Neuartiges ist von vornherein ausgeschlossen oder wird bekämpft. Weiterführend ist folgende Sichtweise, formuliert nach Javier Lajo:

Das Weltbild (Kosmovision) der Einigkeit in Vielfalt, in der es grundsätzlich zwei verschiedene (dichotome) Elemente (Yin und Yang) gibt, die sich dynamisch und gegensätzlich zueinander verhalten (reziproke Proportionalität) und die sich gleichzeitig gegenseitig ergänzen (Komplementarität)

 

Das Gewaltmonopol als Eigenschaft der Lebenskraft - eine Neu-Orientierung

Die Willens- und Entscheidungsfreiheit des Menschen läßt im Verein mit seinem relativen Unwissen die verschiedenen Wirklichkeiten entstehen. Als Emanzipationsdruck/-pflicht wird der Teil des Lebenstriebs verstanden, der danach strebt, die soziale Wirklichkeit so zu gestalten, dass sie als Lebensraum für alle Beteiligten auf Zukunft erhalten bleibt - letztendlich geht es um Verantwortung.

Es geht um den verantwortlichen Gebrauch des Gewaltmonopols der Lebenskraft, wobei allein die Wirkung als Handlungsfolge die Qualität des Handelns bestimmt.

Hier gelangen wir in einen sensiblen Bereich, den Bereich des Erkennens und Wahrnehmens und des Reagierens. Solange unser Sensorium nicht durch Fehlvorstellungen fehljustiert ist, sorgen Leid- und Glücksempfinden für notwendige Korrekturen. Die Empfindung der Dringlichkeit und schieren Größe der auf dem Boden der patriarchal - kapitalistisch geprägten Lebenslüge gewachsenen globalen Notlage stellt alle Menschen, ohne jede Ausnahme automatisch vor einen moralischen Imperativ, der dazu auffordert und legitimiert, widersprechende Gesetze und Sitten zu brechen. Daher werden Menschen, die sich dieser Lebenslüge entgegenstellen, weil sie Leben und Natur nicht verraten wollen, im Laufe der Geschichte immer wieder aus dem Weg geräumt. Letztendlich werden sie sich durchsetzen oder aber es wird keine Menschen mehr geben. Daher der mentale Ansatz zur Lösung des Problems mit der Gewalt.

 

Eines Tages kommt der Augenblick, wo das Risiko, fest in einer Knospe verschlossen zu bleiben, schmerzhafter ist als das Risiko zu erblühen. (Anäis Nin)

 

Sprüche zum Nachdenken / Leitsätze zum Humanismus von Rudolf Kuhr:

Das Weltganze ist aus humanistischer Sicht keine gedankliche Erfindung oder haltlose Spekulation, sondern das real existierende Ganze der für Menschen erkennbaren und nicht erkennbaren materiellen und geistigen, belebten und unbelebten Welt vom kleinsten Teil bis hin zum gesamten Kosmos, All oder Universum. Es ist das reale Umfeld, die Lebensgrundlage der Gesamtheit der Menschen. Die Menschheit ist wiederum realer Teil des Weltganzen. Diese geistige und emotionale Verbundenheit zwischen Individuum und dem Weltganzen ist meine Sicht von humanistischer Religion oder Rückbindung oder Ideologie oder Weltanschauung oder wie man es sonst noch nennen mag.

Ein Bekenntnis zum Humanismus als ethische Orientierung ist die Erklärung der Bereitschaft, sich dem Anspruch des Menschseins zu stellen.

Humanismus als ethische Orientierung ist bei konsequenter Anwendung ein ganzheitliches, sich selbst regelndes ethisches System und ermöglicht ein ausgewogenes und menschenfreundliches Verhalten als Grundlage nachhaltigen Wohlstandes.

Ein Bekenntnis zum Humanismus ist die geistige Grundlage für Verständigung und Frieden.

Humanismus ist der Glaube an das Gute im Menschen und das Anwenden dieses Glaubens mit einem kühlen Kopf und einem warmen Herzen.

Humanismus ist die ethische Orientierung freier Menschen.

Humanismus ist die alternative ethische Orientierung mündiger Menschen.

Humanismus ist die ethische Orientierung vorausdenkender Menschen.

Humanismus als ethische Orientierung ist die Rückbindung an das Wesentliche aller Religion.

Humanismus ist das Wesentliche aller Religion.

Humanismus ist der Glaube daran, daß alle Menschen, die dies wirklich wollen, friedlich miteinander leben können.

Humanismus ist ein Denken und Handeln, das sich an der Würde des Menschen orientiert und dem Ziel menschenwürdiger Lebensverhältnisse dient.

Humanismus ist unter den Religionen, Konfessionen, Weltanschauungen und sonstigen geistigen Rückbindungen diejenige ethische Orientierung, die bereits mit ihrem Namen den direkten Weg und das eigentliche Ziel sinnvollen Handelns enthält und deren Maßstäbe real, plausibel und wissenschaftlich haltbar begründet sind.

Humanismus ist ethische Orientierung nach menschlichem Maß.

Ein Bekenntnis zum Humanismus als ethische Orientierung ist ein Zeichen der Verbundenheit mit allen Menschen.

Das Bekennen zum Humanismus erfordert es, dem Anspruch Mensch zu sein gerecht zu werden.

 

Wer ist ein Humanist?

Ein Humanist orientiert sein Denken und Handeln an der Würde des Menschen und dient der Schaffung und Erhaltung menschenwürdiger Lebensverhältnisse im Einklang mit der Natur, als deren Teil er sich empfindet.

Bekenntnis eines Humanisten, Erich Fromm

 

weitere Zitate zum Thema:

Ich glaube von Grund meiner Seele und nach der reiflichsten Überlegung, daß die Lehre Christi, gesäubert von dem verfluchten Pfaffengeschmier, und gehörig nach unserer Art sich auszudrücken verstanden, das vollkommenste System ist, Ruhe und Glückseligkeit in der Welt am schnellsten, kräftigsten, sichersten und allgemeinsten zu befördern, das ich mir wenigstens denken kann. Allein ich glaube auch, daß es noch ein System gibt, das ganz aus der reinen Vernunft erwächst und eben dahin führt, allein es ist nur für geübte Denker und gar nicht für die Menschen überhaupt, und fände es auch Eingang, so müßte man doch die Lehre Christi für die Ausübung wählen. Christus hat sich zugleich nach dem Stoff bequemt, und dies zwingt selbst dem Atheisten Bewunderung ab. (In welchem Verstand ich hier das Wort Atheist nehme, wird jeder Denker fühlen.) Wie leicht müßte es einem solchen Geist gewesen sein, ein System für die reine Vernunft zu erdenken, das alle Philosophen völlig befriedigt hätte. Aber wo sind die Menschen dazu ?

Georg Christoph Lichtenberg, Physiker und Philosoph (1742 - 1799)

Nicht der hat Religion, der an eine heilige Schrift glaubt, sondern welcher keiner bedarf und wohl selbst eine machen könnte.

Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher, Theologe (1768-1834)

Jede tiefere Religiosität wird denkend, jedes wahrhaft tiefe Denken wird religiös.

Albert Schweitzer, Humanist (1875-1965)

Welche Religion ich bekenne? Keine von allen, Die du mir nennst. - Und warum keine? - Aus Religion!

Man sollte sich zur heiligsten Pflicht machen, dem Kinde nicht zu früh einen Begriff von Gott beibringen zu wollen. Die Forderung muß von innen heraus geschehen, und jede Frage, die man beantwortet, ehe sie aufgeworfen ist, ist verwerflich. Das Kind hat vielleicht seine ganze Lebenszeit daran zu wenden, um jene irrigen Vorstellungen wieder zu verlieren.

Friedrich Schiller, Dichter (1759-1805)

Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahre keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.

Arthur Schopenhauer, Philosoph (1788-1860)

 ...einer der Wege, die zum w a h r e n Menschsein führen, besteht in dem Bemühen, aus der Anerkennung der Wahrheit Lust zu schöpfen anstatt aus dem Glauben an schöne, aber falsche Vorstellungen. Man muß sich von Vorurteilen, seien sie nun idealistischer oder religiöser Art, zu seinem eigenen Wohle, zum Wohle unserer Kinder und zum Wohle unserer Mitmenschen befreien.

Herbert James Campbell, Neurologe

Unvermeidlich schlägt die Stunde, wo der Gefühlsglaube durch den Verstandesglauben ersetzt wird.

John William Draper (1862)

Gott ist nur eine Arbeitshypothese. Es zeigt sich, daß alles auch ohne Gott geht und zwar ebenso gut wie vorher.

Dietrich Bonhoeffer, Theologe (1906-1945)

Wissenschaft kann nur aus der Selbständigkeit des Menschen ohne Autorität geschehen, Theologie ist keine Wissenschaft, weil sie die Autorität als Inhalt ihres Denkens betrachtet.

Carl Friedrich von Weizsäcker, Physiker u.Philosoph (*1912)

Für mich stellen Liebe und Mitgefühl eine allgemeine, eine universelle Religion dar. Man braucht dafür keine Tempel und keine Kirche, ja nicht einmal unbedingt einen Glauben, wenn man einfach nur versucht, ein menschliches Wesen zu sein mit einem warmen Herzen und einem Lächeln, das genügt.

Tenzin Gyatso, Dalai Lama XIV (*1936)

Früher oder später, aber gewiß immer, wird die Natur sich an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selber ist.

Heinrich Pestalozzi

Der Verstand ist unfähig zur Liebe, die Liebe allein kann die Wahrheit der Liebe offenbaren und was es ist, ein Liebender zu sein.

Mewlana Djalal-ud-din Rumi

Alle Kinder dieser Welt sind in dem Einen Glauben geboren, erst ihre Eltern führen sie in die Irre dunkler Illusion.

Mohammad

Ein selbsterkannter, selbstverwirklichter Mensch hat es nicht notwendig, von irgendeinem anderen Lebewesen oder Götzen abhängig zu sein.

Bhagavad Gita, 3.Kap. Vers 18

Wenn ein Gottgeweihter der absoluten Wahrheit dient - auch nur für wenige Tage -, dann richtet sich seine Intelligenz fest und entschlossen auf mich. Er beschreitet diesen Pfad daher weiter und wird, nachdem er die gegenwärtigen, beklagenswerten materiellen Welten aufgegeben hat, mein Gefährte in einer transzendentalen Welt.

Srimad Bhagavatam , Canto 1, 6. Kap. Vers 23

Rein logisches Denken kann uns keinerlei Wissen über die empirische Welt vermitteln; alles Wissen der Realität beginnt mit der Erfahrung und endet mit ihr. Behauptungen, die durch rein logische Mittel aufgestellt werden, entbehren jeglicher Realität.

Ich behaupte, daß die kosmische Religiosität die stärkste und edelste Triebfeder der wissenschaftlichen Forschung ist. Kosmische Religiosität läßt sich demjenigen, der nichts davon besitzt, nur schwerlich begreifbar machen, zumal ihr kein menschenartiger Gottesbegriff entspricht. Das Individuum fühlt die Nichtigkeit menschlicher Wünsche und Ziele und die Erhabenheit und wunderbare Ordnung, die sich in der Natur sowie in der Welt der Gedanken offenbart. Es empfindet das individuelle Dasein als eine Art Gefängnis und will die Gesamtheit des Seienden als Einheitliches und Sinnvolles begreifen.

Albert Einstein als Philosoph und Naturforscher

Wer will, daß die Welt so bleibt, der will nicht, daß sie bleibt

Erich Fried

Niemandem würde es einfallen, Tintenflecken mit Tinte oder Öl mit Öl auszuwaschen; nur Blut soll immer mit Blut abgewaschen werden!

Bertha von Suttner

We have just enough religion to hate one another, but not enough to love one another. - Gerade genug Religion besitzen wir, um uns zu hassen - zu wenig aber, um uns zu lieben.

Jonathan Swift

Wenn jemand einen Menschen tötet, so soll es sein, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, so soll es sein, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten.

Koran, Sure 5, Vers 33

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Emanzipation Humanum, Version 4. 2004 - Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt, Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere Sprachen erwünscht, Kürzungen und Änderungen nach Absprache möglich.

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