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Geld - Wirtschaft

Nullrunden? Für wen?- Ein Kommentar von Wolfgang Fischer

Resigniert seufzen die Rentner und Pensionisten angesichts der Nachrichtenmeldungen, dass es auch nächstes Jahr wieder eine Nullrunde für sie geben wird. Sie seufzen, denn in Wirklichkeit wird es ja eine Minusrunde sein, weil neben den Lebenshaltungskosten auch die Sonderzahlungen für Gesundheit und Krankheit und vieles mehr steigen werden. Auch viele andere Menschen haben resigniert - ersichtlich auch an den sinkenden Wahlbeteiligungen - weil sie einfach nicht verstehen können, dass beispielsweise mehrstellige Milliardenbeträge für Rüstung und Zinstransfers bereitstehen, während ihr Zahnersatz und ihre Brille nicht mehr finanzierbar seien und alle sozialen und kulturellen Bereiche unter Kürzungen zu leiden haben. Ja, es stimmt, der Kuchen wächst nicht mehr und so bleibt halt für den Einzelnen weniger. Das erscheint verständlich. Doch stimmt das denn so?

So wahr und eigentlich normal und natürlich es ist, dass der Kuchen nicht mehr wächst - wohin soll er denn auch noch wachsen im endlichen Raum unserer Welt? - so fragwürdig ist die Schlussfolgerung, es bliebe für alle weniger. Das stimmt nun eindeutig nicht, wird aber zumeist nicht an die große Glocke gehängt.

Bevor nämlich der Kuchen an die Allgemeinheit verteilt wird, schneiden sich ganz im Stillen die Eigner von Kapital ihre Anteile ab. Und diese Anteile werden auch in Zeiten gleichbleibender Kuchengröße aufgrund der Dynamik des Zinseszinses immer größer. Dadurch entsteht ein Geld-Sog von all denen die arbeiten und wenig besitzen hin zu denen, die ihr vieles Geld für sich arbeiten lassen. Eine Schere tut sich auf zwischen der wachsenden Zahl der Habenichtse und dem ins Uferlose wachsenden Vermögen Weniger. Dass dieser quasi automatisierte Geldstrom hin zu den großen Vermögen gegen das Wohl der Allgemeinheit gerichtet ist, stört die Hüter des Gemeinwesens bislang nicht, obwohl dies eindeutig grundgesetzwidrig ist (Art. 14, Abs.2). Das ist ein ausgemachter Skandal, der durch den Druck der völlig undemokratisch gewachsenen Instrumente des Welthandels noch verschärft wird: „sollten die (neoliberalen) Reformen (in der BRD) scheitern, so würde die Krise in Deutschland noch schärfer" - warnt bedrohlich eine Verlautbarung des IWF (Internationaler Währungsfond) vom 4.11.03.

„Zinszahlungen an die Halter von Staatsanleihen sind tabu. Nicht aber die Sozialausgaben und die Einnahmen aus Steuern und Abgaben auf Löhne und Gehälter." (Zitat: Elmar Altvater, Die Gläubiger entmachten, Bei uns Rürup und Herzog, im Süden die IWF-Programme, „Freitag" Nr.44). Die Zinszahlungen sind auch angesichts des immer breiter werdenden Sozialabbaus tabu, darüber wird gar nicht gesprochen und die wenigsten Menschen ahnen von den Dimensionen, um die es hier geht.

Für die vergangen Zeiten des Wachstums des Bruttosozialprodukts hat Helmut Creutz (siehe nachfolgender Beitrag) bereits nachgewiesen, dass auch damals schon die Verteilung asymmetrisch zugunsten des Kapitals verlief. Solange noch verteilt wurde, fiel diese strukturell bedingte Ungerechtigkeit nicht weiter auf. Heute aber, wo es allenthalben heißt: „den Gürtel enger schnallen!" darf die strukturell bedingte Ungerechtigkeit unseres Geld- und Wirtschaftssystems, die auch in Zeiten des Sozialabbaus die Vermögen weiter mästet, von den Redlichen nicht länger verschwiegen und hingenommen werden.

Die Gläubiger entmachten, Bei uns Rürup und Herzog, im Süden die IWF-Programme (rtf), Elmar Altvater, Impulsreferat zum attac Ratschlag in Aachen, 17.10.03 (pdf)

Wer einerseits eine Aufrüstungsverpflichtung zum Verfassungsrang erhebt, andererseits Renten kürzt, Eintrittsgelder bei Ärzten einführt und den Sozialstaat bis zur Unkenntlichkeit entstellt, ist ein doppelter Kriegstreiber! Till Gocht - Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.

Eine Militärverfassung für die Europäische Union - Oder auch die EU ist auf Kriegskurs, Tobias Pflüger - Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.

Geld macht Sinn-lich! - Ist Geld Sinn-los? (pdf-Datei), Wolfgang Berger

Unser gegenwärtiges Geldsystem widerspricht grundlegenden Prinzipien unserer Verfassung, insbesondere dem Freiheitsrecht, dem Gleichheitsgrundsatz, dem Eigentumsrecht, der Sozialstaatlichkeit und dem Ziel gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts.

Der Grundgesetzgeber hat das Geldsystem vorgefunden und nie problematisiert, und so befindet sich die wirtschaftliche Realität von 80 Millionen Deutschen außerhalb der von der Verfassung vorgegebenen Grundrechte.

Eine eigentlich selbstverständliche, aber dennoch absolut außergewöhnliche Studie über den Verbleib des Geldes: PER SALDO

von Dr.med. Dieter Petschow: Per Saldo ( auch als: pdf

 

 Deflation - ein Gespenst geht um!

Wachstum, Wachstum.............. - Wachstum über alles?

Helmut Creutz

pdf.version

Man wagt es kaum beim Namen zu nennen! Selbst Notenbanker reden vom „D-Wort" oder „Unwort", um es möglichst nicht auszusprechen. Dennoch taucht es immer wieder und zunehmend häufiger auf, oft nur blitzartig, wie ein Gespenst in der Geisterbahn. - Was hat es damit auf sich?

Von „Inflation" spricht man bekanntlich, wenn zuviel Geld in Umlauf ist und als Folge die Preise steigen, von „Deflation", wenn umgekehrt zu wenig Geld umläuft und als Folge die Preise fallen. Während der Begriff „Inflation" seit Jahrzehnten zu unserem täglichen Vokabular gehört, ist die „Deflation" den meisten kaum geläufig. Selbst in den Lehrbüchern wird sie überwiegend als eine längst besiegte Horrorerscheinung aus vergangenen Zeiten abgehandelt.

Geht man dieser Spur genauer nach, dann stellt sich heraus, dass ganze Staaten und Kulturen in Deflationen versunken sind. Ganz einfach deshalb, weil die Menge des Geldes bis vor knapp hundert Jahren noch an Gold und Silber gebunden war. Denn genauso wie Länder und Volkswirtschaften durch neue Edelmetallfunde und die damit möglichen Geldmengen-Ausweitungen aufblühten, so brachen sie zusammen, wenn das Geld in Truhen verschatzt, in Krügen vergraben oder von den Reichen für Schmuck und Geschirr eingeschmolzen wurde. Kein Wunder, dass Gold und Silber damals der häufigste Anlass für kriegerische Eroberungen waren.

Die letzte große Deflation in neuerer Zeit erlebte die Welt um 1930

Die letzte große Deflation in neuerer Zeit erlebte die Welt um 1930. Dafür waren nicht nur der Schwarze Freitag an den Börsen in den USA verantwortlich und die anschließenden Bankenpleiten, sondern vor allem auch die damalige Bindung der Geldmenge an das Gold. Besonders dramatisch wirkte sich diese Bindung in Deutschland aus, wo das herausgegebene Papiergeld, gesetzlich festgeschrieben, zu 40 Prozent durch Gold und Devisen gedeckt sein musste. Als dann die US-Banken, aufgrund der eigenen Schwierigkeiten, kurzfristig erteilte Kredite vom deutschen Staat zurückforderten, passte der damalige Reichsbankpräsident Luther auch die Geldmenge der reduzierten Deckung an. Insgesamt wurde so der Notenumlauf bis Ende 1932 um 30 Prozent verringert, und der Diskontzins stieg bis auf 20 Prozent. Die Reichsregierung unter dem Kanzler Brüning tat noch ein übriges, indem sie die Beamtengehälter in einer Notverordnung reduzierte. Damit ging der durch Geldmangel gestörte Nachfragekreislauf noch mehr in die Knie. Die Preise brachen ein, und die Arbeitslosigkeit schnellte auf mehr als sechs Millionen hoch, fast 20 Prozent der Erwerbstätigen!

Man hatte zwar acht Jahre zuvor in der großen Inflation unter Schmerzen gelernt, dass Geldmengenausweitungen vermieden werden müssen, leider aber nicht begriffen, dass im umgekehrten Fall auch umgekehrte Maßnahmen erforderlich sind. Das heißt, in Deflationszeiten sind Geldmengenausweitungen angesagt, selbst wenn man dabei die Deckungsvorschriften übertritt. Die Folge der falschen Entscheidungen Anfang der 30er Jahre war darum ein Wirtschaftseinbruch, der mit einer für uns heute unvorstellbaren Not verbunden war. Ohne diese Not- und Hungerzeit und die daraus folgenden politischen Entwicklungen wäre die Geschichte ganz gewiss anders geschrieben worden. So klagte die Gewerkschaftszeitung „Metall" im Jahre 1953 rückblickend zu Recht:

«Zweimal wurde das soziale Gefüge des deutschen Volkes in den Grundfesten erschüttert: während der großen Inflation des Jahres 1923 und nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929. Ohne diese Katastrophen wäre der Nationalsozialismus niemals eine Macht geworden.»

Wie ist das heute mit der Deflation?

Die Anbindung des Geldes an irgendwelche Goldvorräte ist heute weltweit überwunden. Selbst die Schweizerische Nationalbank, die sich vor wenigen Jahrzehnten noch einer völligen Golddeckung ihrer Währung rühmte (und sich gegen eine freiwirtschaftliche Initiative zur Aufhebung dieser Bindung vehement verwahrte), plant inzwischen den Verkauf ihrer Schätze. Das heißt, eine klassische Deflation, die auf einem Gold- und damit Geldmangel beruht, ist in unserer heutigen Papiergeld- und E-Cashzeit im Grunde gar nicht mehr möglich - es sei denn, eine Notenbank würde die Geldausgabe reduzieren. Was uns aber auch heute noch drohen kann, ist nicht ein Mangel an Geld, sondern sein unzulänglicher Einsatz, der zu einer fallenden Geldumlaufgeschwindigkeit führt. Also ein Mangel an Nachfrage bezogen auf das Angebot der Märkte, der zwangsläufig ebenfalls ein Absinken der Preise bewirkt.

Deflationen in unseren Tagen sind also nicht mehr Folge ungenügender Geldversorgung oder Geldverknappung durch die Notenbanken, sondern Folge unzureichender Nutzung des Geldes durch die privaten und öffentlichen Haushalte, also die Folge von Kaufkraftblockaden trotz genügender Geldversorgung. Jede Unterbrechung des Geldkreislaufs aber hat liegenbleibende Waren zur Folge; dies führt zu reduzierten Nachbestellungen und Produktionsrückgang und damit, bei ungekürzten Arbeitszeiten, zwangsläufig zu Arbeitslosigkeit. Während es also zu Inflationen nur bei Geldvermehrungen durch die Notenbanken kommt, können Deflationsentwicklungen auch an den Notenbanken vorbei und bei ausreichend vorhandenen Geldbeständen einsetzen, nämlich dann, wenn die Kaufbereitschaft der Bevölkerung zurückgeht. Was wir heute „Deflation" nennen, kann also - genau betrachtet - eine ganz natürliche Entwicklung aufgrund zunehmender Sättigungen sein! Die Notenbanken können dann nur noch versuchen, Nachfrage und Kreditaufnahme durch Absenkung der sogenannten Leitzinsen zu stimulieren, wie das besonders in den USA in den letzten Jahren geschehen ist. Ein anderes Mittel ist, durch höhere Staatsverschuldungen und die Vergabe öffentlicher Aufträge die Wirtschaft zu beleben.

Beispiel: die Wirtschaftslähmung in Japan

Eine von der Verbraucherseite ausgelöste Deflationsentwicklung erleben wir seit rund zehn Jahren in Japan. Ausgelöst wurde sie, ähnlich wie die Rezession Ende der 20er Jahre, durch einen großen Börsencrash, der in Japan bereits Ende der 80er Jahre ablief. Diesem Crash an der Börse folgte eine Flucht des Geldes in die Bodenwerte mit extrem in die Höhe getriebenen spekulativen Grundstückspreisen. In den Spitzenlagen Tokios stiegen die Quadratmeterpreise bis auf völlig irreale horrende Werte; der Garten des Kaiserpalastes war damals rechnerisch mehr wert als der Boden ganz Kaliforniens!

Als dann nach rund zwei Jahren dieser Spekulationsexzess ebenfalls zusammenbrach und die Beleihungsgrenzen wieder sanken, kamen auch die Banken in Schwierigkeiten, die aufgrund der gestiegenen Grundstückspreise zu hohe Kredite an Eigentümer und Erwerber ausgegeben hatten.

Durch staatliche Unterstützungen und erlaubte Buchungstricks wurde zwar die Mehrzahl der Banken bis heute vor der Pleite bewahrt, aber das Gros der Bürger zog aus all dem die Konsequenz, sparsamer als bisher zu leben und vorsichtiger mit Geld umzugehen. Da aufgrund der Kaufzurückhaltungen die Preise fielen und damit die Kaufkraft des Geldes stieg, wurde diese Kauf- und Geldzurückhaltung auch noch belohnt. Damit verstärkten sich Zurückhaltung und Preisverfall, und eine konjunkturelle Abwärtsspirale setzte ein, die nur schwer aufzuhalten ist.

Da mit dieser deflationären Entwicklung auch die Bankzinsen fielen, lohnte es sich auch immer weniger, gespartes Geld zur Bank zu tragen. Dieser Trend zur Geldhortung in den eigenen vier Wänden wurde durch das Wissen über die kritische Situation der Banken noch verstärkt. Und da man für die Geldhaltung zu Hause zweckmäßigerweise über einen Safe verfügen sollte, war die Tresor-Produktion in Japan zeitweise der am stärksten boomende Industriezweig.

Verständlicherweise versuchte der Staat mit allen Mitteln, diese konjunkturgefährdende Kaufzurückhaltung zu durchbrechen und das Wachstum der Wirtschaft zu beleben. Das geschah vor allem durch immer höhere schuldenfinanzierte Ausgaben, die in den letzten zwölf Jahren die Staatsverschuldung von 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf sage und schreibe 160 Prozent verdoppelten (was das heißt, wird deutlich, wenn man diese Marke mit den erlaubten 60 Prozent im Euro-Raum vergleicht!). Aber auch diese staatlich finanzierten Konjunkturmaßnahmen konnten die Lähmung des Wirtschaftsgeschehens nicht stoppen. Vielmehr verschwand auch das zusätzlich vom Staat in Umlauf gesetzte Geld sehr schnell wieder in den Tresoren der Privathaushalte. Selbst der verzweifelte Versuch des Staates, die Wirtschaft mit terminierten und an die Bürger verschenkten Kaufgutscheinen in Schwung zu bringen, ging weitgehend ins Leere. Zwar wurden alle Gutscheine vor dem Verfallstermin eingelöst, aber der damit ausgelöste Nachfrageschub entsprach nur einem Drittel ihres Nennwertes. Mit der übrigen Kaufkraft erhöhten die Bürger nur wieder ihre Bargeldhaltungen!

Ein wesentlicher Grund für die bislang noch begrenzten negativen Folgen der japanischen Misere sind zweifellos die niedrigen Zinsen. Denn damit sinken nicht nur die Schuldenlasten, sondern tendenziell auch die Zinsanteile in den Preisen. Zwar gehen mit diesen sinkenden Zinssätzen auch die Zinserträge der privaten Haushalte zurück, aber davon sind. netto gerechnet, nur die reicheren Minderheiten betroffen. Die breite Bevölkerungsmehrheit zieht dagegen aus diesem Rückgang der Zinsbelastung einen Nutzen. Und natürlich der Staat, der trotz höchster Verschuldung derzeit nur relativ geringe Zinszahlungen aus seinen Einnahmen aufzubringen hat. Umgekehrt wird aber auch deutlich, in welche Schwierigkeiten die japanische Wirtschaft geraten könnte, wenn die Zinsen wieder auf eine „normale" Höhe ansteigen. Das gilt vor allem für den Staat, der heute, bei niedrigen Zinsen, mit seinen hohen Schulden halbwegs geordnet leben kann.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus den japanischen Erfahrungen?

Dass sich in Europa und vor allem in den USA inzwischen ähnliche Entwicklungen abzeichnen wie in Japan, gilt nicht nur für den um zehn Jahre verspäteten Börsencrash oder die zunehmenden Preissenkungen und Sonderrabatte im Handel. Auch der Trend sinkender Zinssätze zeichnet sich in fast allen westlichen Industrienationen ab. Mit dieser Entwicklung nähert sich der Zins jedoch jener kritischen Grenze, an der es zu verstärkten Geldzurückhaltungen und damit deflationären Tendenzen kommt. Dabei sind sinkende Zinssätze und Preise als Folge einer zunehmenden Sättigung eigentlich eine natürliche und letztlich wünschenswerte Entwicklung. Ebenfalls ist es ganz normal, dass unter diesen Gegebenheiten auch das Wirtschaftswachstum nachlässt und damit auch die Bereitschaft zu Investitionen und zu Kreditaufnahmen.

Doch statt diese Entwicklung zu akzeptieren, ruft alle Welt nur nach Wachstum. Dabei weiß letzten Endes jeder Mensch, dass es in begrenzten Räumen niemals grenzenloses Wachstum geben kann. Kein Baum wächst darum in den Himmel und kein Mensch über das 20. Lebensjahr hinaus.

Jeder weiß auch, dass man bei gleichbleibender Leistung und gleichbleibendem Einkommen niemals ärmer wird, sondern sogar seine materiellen langlebigen Güter weiterhin vermehren kann. Warum sind aber nicht nur die Deflation, sondern auch eine stabilisierte Wirtschaftsleistung auf gleichbleibendem Niveau weitgehend ein Schreckgespenst?

Warum werden Politikern die Knie weich, wenn die Wachstumsraten gegen Null zu sinken drohen? Warum rufen Gewerkschaften und Unternehmerverbände unisono nach Wirtschaftswachstum und warum wagen selbst die Grünen kaum noch auf die damit verbundenen Umweltfolgen hinzuweisen?

Eine Antwort auf diese Fragen und ebenso auf jene nach den deflationären Gefahren ergibt sich aus den Mechanismen der bei uns ablaufenden Verteilungen der Einkommen:

Die Modalitäten der Einkommensverteilung

Bekanntlich wird das Sozialprodukt bzw. Volkseinkommen in jedem Jahr zwischen Kapital und Arbeit aufgeteilt. Der Staat greift wiederum auf diese Einkommen zurück, beim Kapital bekanntlich mit nachlassendem Erfolg, bei der Arbeit um so gründlicher. Die Natur, die Grundlage allen Wirtschaftens und Wohlstands, wird dagegen immer noch als kostenlose Quelle betrachtet und geht weder in die Kalkulationen noch in die Verteilungsrechnungen ein. Wächst nun die Wirtschaftsleistung und damit das Volkseinkommen zum Beispiel um zwei Prozent, dann können auch die Kapital- und Arbeitseinkommen und damit wiederum die Staatseinkommen um zwei Prozent zunehmen, ohne dass es zu irgendwelchen Schwierigkeiten kommt. Verlangt aber eine der Beziehergruppen mehr als jene zusätzlich erwirtschafteten zwei Prozent, dann müssen sich die anderen zwangsläufig mit weniger zufrieden geben.

Überprüfen wir vor diesem Hintergrund die tatsächlichen Leistungs- und Verteilungsentwicklungen in Deutschland, und zwar bezogen auf die wichtigsten Größen, dann ergeben sich langfristig betrachtet folgende Relationen:

Tabelle A: Entwicklung der nominellen Gesamtgrößen in Mrd DM

1950
2000

Anstieg 1950-2000

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

98
3976

x 41

Bruttolöhne und -gehälter

40
1716

x 43

Nettolöhne und -gehälter

35
1121

x 31

Steuereinnahmen:

23
913

x 42

Zum Vergleich:

Geldvermögen:

59
11935

x 202

Zinserträge der Banken:

3
724

x 241

Vergleicht man die Anstiegsquoten in Tabelle A, dann fällt auf, dass diese bei den vier realwirtschaftlichen Größen relativ ähnlich sind, lediglich die Lohn-Nettogröße liegt deutlich darunter. Völlig aus dem Rahmen aber fallen die fast explosiven Anstiegsquoten der beiden monetären Vergleichsgrößen, wobei die Zinserträge der Banken in etwa mit der Schuldenzinsbelastung in unserer Volkswirtschaft gleichzusetzen sind. Während diese Bankzinserträge 1950 mit drei Milliarden DM und drei Prozent des BIP noch ziemlich belanglos waren, hatten sie im Jahr 2000 mit 724 Mrd DM bereits 18 Prozent des BIP erreicht, gemessen am Volkseinkommen sogar 25 Prozent!

Diese Wiedergabe der statistisch ausgewiesenen Gesamtgrößen berücksichtigt jedoch nicht, dass die Bevölkerung in Deutschland in den 50 Jahren von 47 auf 82 Millionen auf das 1,7-fache angestiegen ist, die Anzahl der Arbeitnehmer von 14 auf 35 Millionen und damit auf das 2,7-fache. Die wirklichen Entwicklungsrelationen werden darum erst deutlich, wenn man die Milliardenbeträge auf die Einwohner bzw. Arbeitnehmer umrechnet:

Tabelle B: Entwicklungen pro Kopf in DM-Beträgen:

1950
2000

Anstieg 1950-2000

BIP je Einwohner (BIP)

2085
48488

x 23

Bruttolohn je Arbeitnehmer

2918
50740

x 17

Nettolohn je Arbeitnehmer

2500
31460

x 13

Steuerzahlungen je Einw.

490
11861

x 24

Zum Vergleich:

Geldvermögen je Einwohner:

1255
145550

x 116

Bankzinserträge je Einw.:

64
8829

x 138

Wie aus Tabelle B zu entnehmen, sind also nicht nur die Pro-Kopf-Nettoeinkommen der Arbeitnehmer weit hinter den Entwicklungen der Wirtschaftsleistung zurückgeblieben, sondern auch die Bruttoeinkommen. Gemessen an der Entwicklung des BIP nahmen diese Bruttoeinkommen nur um 74 Prozent zu, die Nettoeinkommen sogar nur um 57 Prozent. Dagegen sind die Geldvermögensbestände und mit ihnen die Zinserträge von 1950 bis 2000 fünf bzw. sechs Mal so rasch angestiegen wie das BIP und neun bzw. zehn Mal so rasch wie die Nettoeinkommen der Arbeitnehmer!

Welche Folgen hat diese Überentwicklung?

Auf Grund der unterschiedlichen Entwicklungen der realwirtschaftlichen und monetären Größen, kommt es bei der Verteilung der Einkommen zu einer zunehmenden Diskrepanz zwischen Arbeits- und Kapitaleinkommen. Diese Einkommensverschiebung wird durch die Konzentration der Vermögen und Zinseinkommen bei einer Minderheit noch verstärkt. So verfügt nach offiziellen Erhebungen die ärmere Bevölkerungshälfte nur über vier Prozent der Geldvermögen, die reichere über 96 Prozent. Und auch bei dieser reicheren Hälfte konzentriert sich das Vermögen überwiegend beim letzten Zehntel. Mit dieser Verteilung erklären sich auch die wachsenden Diskrepanzen zwischen Arm und Reich in unserer Gesellschaft.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass das Kapital, und hier vor allem das Geldkapital, bei der Verteilung immer den Erstzugriff hat. Seine Ansprüche, resultierend aus Geldvermögen bzw. Schulden mal Zinssatz, sind nicht nur vorab vertraglich festgelegt, sie nehmen, bedingt durch den Automatismus des Zins- und Zinseszinseffekts, auch noch von Jahr zu Jahr zu. Und diese Ansprüche sind unausweichlich einzuhalten, unabhängig davon, ob die Wirtschaft ausreichend, unzureichend oder überhaupt gewachsen ist. Das heißt, je geringer das Wachstum der Wirtschaft, umso dramatischer wirken sich die Folgen der festliegenden und sogar weiter wachsenden Ansprüche des Geldkapitals aus.

Auf Grund dieser Vorrangstellung des Geldkapitals bleiben für die Unternehmen, vor allem die verschuldeten, nur Einsparungen im Lohnbereich oder Rückstellungen von Investitionen übrig. Beides führt zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und damit einem weiteren Rückgang der Kaufkraft, der die Folgen des Konjunktureinbruchs wiederum verstärkt. Auch die konjunkturfördernden Möglichkeiten des Staates schwinden mit sinkenden Steuereinnahmen, vor allem wenn der Staat bereits in der Schuldenfalle steckt. Statt die Wirtschaftstätigkeit zu beleben, weicht er darum ebenfalls in Investitions- und Personalreduzierungen aus.

Der Präsident der Landeszentralbank Niedersachsen, Prof. Helmut Kotz, hat dieses Verteilungs-Dilemma in seiner Neujahrsansprache 2001 einmal so umschrieben:

«In der unvollständigen Welt, in der wir leben,....ist Arbeitslosigkeit der Mechanismus, der die Ansprüche von Lohn- und Kapitaleinkommensbeziehern, die in der Summe bisweilen höher als die Wertschöpfung sind, in Übereinstimmung bringt.... Nur dann, wenn der Reallohn, der von den Arbeitnehmern gefordert wird, zu der Mindestkapitalverzinsung passt,....wird auch die Inflationsrate stabil bleiben»

Das heißt: Wenn das Wachstum der Wirtschaft nicht mit jenem des Kapitals Schritt hält, müssen die steigenden Kapitalansprüche entweder mit Arbeitslosigkeit und damit sinkenden Lohnkosten, oder mit Inflation ausgeglichen werden. Das aber heißt auch, dass unter den heutigen Bedingungen Vollbeschäftigung und Kaufkraftstabilität nur durch ein Wirtschaftswachstum in den Griff zu bekommen ist, das mindestens so hoch sein muss wie die von Jahr zu Jahr exponentiell wachsenden Ansprüche des Kapitals!

Es ist verständlich, dass sich unter diesen Gegebenheiten die Parteien, Politiker und Verbände in dem Ruf nach Wachstum nicht nur einig sind, sondern sich förmlich überbieten. Vor dem Hintergrund der sozialen Folgen traut sich auch kaum noch ein Politiker das Thema Umwelt in den Mund zu nehmen oder gar solche Ökosteuern vorzuschlagen, die den Verbrauch tatsächlich drosseln und die Umwelt entlasten würden.

Was ist zu tun?

Da eine Anpassung des Wirtschaftswachstums an das Tempo der explosiven Zunahmen im Monetärbereich undenkbar ist, bleibt nur die Anpassung dieses Bereichs an die Gegebenheiten in der Realwirtschaft. Das heißt konkret: Nur wenn die Zinssätze und damit die Wachstumsraten der Geldvermögen/Schulden auf die Wachstumsraten der Wirtschaft absinken, könnte die weitere Zunahme der Verteilungsspannungen verhindert werden. Und zu einer wirklichen Entspannung der Situation, die neben dem sozialen Frieden auch jenen mit der Natur einschließt, könnte es dauerhaft nur kommen, wenn alle vorgenannten Wachstums- und Anspruchsentwicklungen gemeinsam gegen Null tendieren. Das zumindest in den Industrienationen, die heute ihren Abstand zur übrigen Welt immer noch vergrößern.

Sowohl bei den Bündnis-für-Arbeit-Runden als auch den Tarifverhandlungen müsste sich also, neben Arbeitnehmern, Arbeitgebern und dem Staat, im Grunde auch das Geldkapital verpflichten, seine Ansprüche an der Entwicklung des Sozialprodukts auszurichten. Dieser Effekt würde sich im übrigen automatisch ergeben, wenn der Knappheitsgewinn des Geldes, der Zins, genauso mit den Sättigungsentwicklungen in einer Wirtschaft gegen Null sinken würde, wie das bei den Knappheitsgewinnen auf den Gütermärkten der Fall ist. Und zustande käme dieser Effekt, wenn man die heutige Möglichkeit des Geldes, sich bei Sättigungsentwicklungen von den Kapitalmärkten zurück zu ziehen und über diese künstliche Verknappung den Zins marktwidrig hoch zu halten, unterbinden würde. Das wiederum wäre durch eine Umlaufsicherung möglich, die den regelmäßigen Kreislauf des Geldes von der Zins- und Inflationshöhe unabhängig macht.

Dass eine solche Überwindung der heutigen problematischen Umverteilungsfolgen und des Wachstumszwangs enorme positive Folgen haben dürfte, bedarf sicher keiner näheren Erläuterungen. John Maynard Keynes hat bereits in den 30er Jahren in seiner „Allgemeinen Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes" darauf hingewiesen, dass eine solche Umlaufsicherung, von ihm als «Durchhaltekosten auf das Geld» (carrying costs) bezeichnet, «zum sanften Tod des Rentiers» führen würde und der vernünftigste Weg sei, «um allmählich die verschiedenen anstößigen Formen des Kapitalismus loszuwerden». Ohne diese angesprochene Steuerungskorrektur in unserem Geldsystem verbleibt uns nur die Alternative, entweder mit mehr Wachstum den ökologischen Kollaps zu beschleunigen oder mit weniger Wachstum den sozialen. Mit dieser Korrektur dagegen würde sich nicht nur die Politik aus dieser fatalen Zwickmühle befreien können, sondern es würde auch das Gespenst der klassischen Deflationen endgültig verschwinden, ebenso wie die Problematik der Kreislaufstörungen, die sich heute aus einer sättigungsbedingten Deflation ergeben.

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DIE KASSEN SIND LEER -

WO IST DAS GELD GEBLIEBEN ?

 

Helmut Creutz

 (pdf.datei)

Bundesländer verringern ihre Personalausgaben - Gemeinden schließen Bibliotheken und Schwimmbäder - der Bund kürzt den Sozialetat - Nürnberg verringert die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen . . . Solche und ähnliche Meldungen kann man fast täglich in der Zeitung lesen. Doch trotz dieser Ausgabenkürzungen - irreführend als "Sparmaßnahmen" bezeichnet - verscherbeln Bund, Länder und Gemeinden auch noch ihr ganzes Tafelsilber: Post, Bahn, Beteiligungen und vor allem Immobilien, Werte, die letztendlich Eigentum der Bürger sind, mit ihren Steuergroschen einmal erworben. Doch auch dieser Rückgriff auf das Eingemachte reicht schon lange nicht mehr aus. Darum wurden und werden bislang immer höhere Schulden gemacht, die wegen ihrer enormen Zinsbelastung die Engpässe noch zusätzlich vergrößern. Alleine der Bund musste Mitte der 90er Jahre fast ein Viertel seiner Steuereinnahmen für den Zinsendienst aufwenden, weit mehr als für die vielgeschmähten Militärausgaben. Und mit knapp 70 Milliarden Euro sind diese Zinszahlungen, nach den Ausgaben für Arbeit und Soziales, schon seit langem der zweithöchste Ausgabenposten im Bundesetat!

Wie kommt es zu dieser Ebbe in den öffentlicher Kassen?

Ist ein Rückgang unserer Wirtschaftsleistung oder unseres Reichtums die Ursache? Oder druckt vielleicht die EZB nicht genügend Geld? - Keinesfalls! Seit 1980 haben wir unser reales Sozialprodukt fast noch einmal verdoppelt. Selbst in den 90er Jahren konnten wir p.a. knapp zweiprozentige Wachstumsraten verbuchen. Zwei Prozent reales Wachstum heute sind aber - was leider kaum beachtet wird - in absoluten Mengen soviel wie zehn Prozent Wachstum in den 50er Jahren! Und drei Prozent reales Wirtschaftswachstum, von vielen als anzustrebendes Minimum betrachtet, würde in 24 Jahren eine Verdoppelung unseres heutigen Produktions- und Verbrauchsvolumens bedeuten, in 48 Jahren eine Vervierfachung und in 72 Jahren eine Verachtfachung! - Und das vor dem Hintergrund einer heute bereits unverantwortlichen Umweltbelastung!

Und was den Reichtum betrifft, so sind z.B. die Geldvermögen in unserem Land noch rascher als die Wirtschaftsleistung angestiegen, nämlich seit 1980 real auf das Dreifache. Im letzten Jahrzehnt legten sie sogar tagtäglich um 920 Millionen Euro zu. Allein die Zinserträge, die den vorhandenen Geldvermögen laufend gutgeschrieben werden, lagen im Jahr 2000 bei 800 Millionen Euro täglich! Und dass auch die Geldversorgung der EZB nicht zu knapp ist, zeigt sich an der immer noch vorhandenen Inflation.

Wie aber ist es möglich, dass es angesichts dieser steigenden Wirtschaftsleistungen, des wachsenden Reichtums und der ausreichenden Geldversorgung zu immer größeren Engpässen in öffentlichen und zunehmend auch in privaten Kassen kommt? Wie ist es möglich, dass in unserem Land sogar die Armut wieder um sich greift?

Die Erklärung liegt in der Verteilung

Wenn man einen ausreichend großen Kuchen unter eine gleichbleibende Zahl von Essern aufteilt, braucht niemand Hunger zu leiden. Schneidet aber jemand ein größeres Stück heraus, bleibt den anderen weniger übrig, es sei denn, sie backen einen immer größeren Kuchen. Wachsen die Ansprüche jenes Nimmersatten jedoch rascher als der Kuchen vergrößert werden kann, dann nehmen auch bei wachsendem Kuchen zwangsläufig die Hungerleider zu.

Genauso ist es in unserer Volkswirtschaft: Unser Leistungskuchen - das Sozialprodukt und das daraus resultierende Volkseinkommen - wird jedes Jahr zwischen Kapital und Arbeit aufgeteilt. Der Staat, meist als Dritter im Bunde genannt, greift in Wirklichkeit nur auf diese beiden Einkommensbezieher zurück. Bei der Arbeit bekanntlich sehr präzise jede Mark an der Quelle erfassend, beim Kapital weniger genau. Man denke nur an Luxemburg und andere Steueroasen. Oder an die großzügigen Steuergeschenke für Besserverdienende, die damit im letzten Jahrzehnt den Wiederaufbau-Ost zum Reichtumsaufbau-West umfunktionieren konnten.

Die Arbeitenden sind aber auch schon bei der Aufteilung unseres Leistungskuchens im Nachteil. Denn der Anspruch des Geldkapitals muss nicht nur vorrangig bedient werden, seine Größe und sein Zuwachs stehen auch schon vorher unverrückbar fest, gleichgültig ob die Wirtschaftsleistung ausreichend, wenig oder gar nicht zunimmt: Resultierend aus Geldkapital mal Zinssatz, sind diese jedes Jahr um etwa sieben bis acht Prozent wachsenden Zinsansprüche eine Größe, die niemals zur Debatte steht. Auch nicht bei den Tarifverhandlungen, die in jedem Frühjahr mit viel Medienecho zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ausgetragen werden. Auch hier streitet man sich nur noch um den "Rest des Kuchens", der nach der Kapitalbedienung übrig geblieben ist.

Das heißt, das Geldkapital diktiert in unserer Wirtschaftspraxis die Bedingungen, zu denen es sich für Kredite zur Verfügung stellt. Und die Erfüllung dieser Bedingung ist die Voraussetzung für alle Wirtschaftstätigkeiten, einschließlich der Schaffung jedes Arbeitsplatzes!

Die Höhe der Zinssätze ist aber nicht nur entscheidend für die Höhe der Kapitalansprüche an den Leistungskuchen, sondern auch für das weitere Wachstum der Geldvermögen. Denn deren Zunahme stammt in einer älter werdenden Wirtschaftsepoche immer weniger aus erspartem Arbeitseinkommen und immer mehr aus Zinsgutschriften. Selbst die Bundesbank schrieb schon vor fast zehn Jahren von einer "Selbstalimentation der Geldvermögen". Da diese Geldvermögen aber rascher wachsen als die Wirtschaftsleistung, bleibt von der Wirtschaftsleistung für die Arbeitseinkommen zwangsläufig immer weniger übrig.

Das Auseinanderdriften der realwirtschaftlichen und monetären Größen geht aus der Darstellung 1 hervor. In ihr werden die Zuwachsraten der Geldvermögen mit jenen des Bruttoinlandsprodukts und der Nettolöhne verglichen, und zwar als jährliche Durchschnittsgrößen in den jeweiligen Dekaden. Während die Zuwachsraten des BIP relativ linear ansteigen, gehen jene der Geldvermögen fast explosiv in die Höhe. Die Nettolohnzuwächse dagegen, die in den ersten drei Jahrzehnten noch etwa bei einem Drittel des BIP-Zuwachses lagen, fallen seit den 80er Jahren immer mehr zurück. In den 90er Jahren betrugen sie nur noch ein Neuntel des Leistungszuwachses, während der Geldvermögenszuwachs beim Fünfeinhalbfachen lag.

Darst. 1

Bedenkt man, dass die Zuwachsraten der Geldvermögen auch die damit verbundenen Zinseinkommen widerspiegeln und dass hinter diesen Zinseinkommen entsprechende Zinslasten stehen, wird das eigentliche Problem erkennbar: die Bedienung der ständig steigenden Schuldenzinsen! Besonders betroffen sind von diesen Zinslasten die meist hoch verschuldeten Produktionsunternehmen, was sich u.a. in den zunehmenden Pleitezahlen abzeichnet, besonders deutlich in Hochzinsphasen und den ihnen folgenden Konjunktureinbrüchen. Aber auch die Unternehmen die diese Konjunktureinbrüche überstehen, sind zu erheblichen Ausgabenreduzierungen gezwungen. Gleichgültig ob sie diese im eigenen Betrieb realisieren oder durch Zurückstellungen von Investitionen: in beiden Fällen kommt es zu Anstiegen der Arbeitslosigkeit.

Was sind die Folgen für den Staat?

Konjunktureinbrüche und abnehmende Beschäftigung haben in den öffentlichen Kassen nicht nur rückläufige Steuereinnahmen zur Folge, sondern auch noch ansteigende Sozialkosten. Der Versuch, dieses doppelte Dilemma durch höhere Kreditaufnahmen zu schließen, schlägt mit einem rasanten Anstieg der öffentlichen Schuldenzinsbelastung zu Buche, womit sich die Negativeffekte nochmals verstärken.

In welchem Maße die Neuverschuldungen des Staates mit der Zinsentwicklung zusammenhängen, zeigt die Darstellung 2

Besonders deutlich wird diese Beziehung, wenn man die Anstiege der Zinssatzkurve mit den ihnen jeweils folgenden Anstiegen der Neukreditaufnahmen vergleicht. Aber auch in der Kurve der jährlichen Zinszahlungen zeichnen sich die Zinssatzanstiege mit leichter Verzögerung ab. Vor allem aber ist aus der Grafik bereits optisch zu entnehmen, dass die Summe der in den letzten 30 Jahren gezahlten Zinsen mit der Summe der öffentlichen Neukreditaufnahmen weitgehend identisch ist! Das aber heißt, die ganzen Kreditaufnahmen der öffentlichen Haushalte haben uns überhaupt nichts gebracht! Keine wirklichen Einnahmen, keinen zusätzlichen Raum für Investitionen! Sie haben nur eine Minderheit der privaten Haushalte, die ihr übriges Geld dem Staat leihen konnten, in gleicher Höhe reicher gemacht: Von 1970 bis 2000 um runde 1.900 Mrd DM bzw. 970 Mrd Euro!

Bedenkt man, dass der Staat auch heute und in Zukunft, selbst bei eingefrorener Schuldenaufnahme, jeden Tag 180 Millionen Euro an diese durchweg gut betuchten Geldgeber zahlt, 5,6 Mrd Euro im Monat und 67 Mrd im Jahr, und dass ihn diese Zahlungen zu Leistungsreduzierungen im Sozial- und Investitionsbereich und zu Personalentlassungen zwingt, werden die Folgen dieser sinnlosen Verschuldungen in ihren Größenordnungen erkennbar.

Diese Zusammenhänge und Wechselwirkungen erklären auch, warum die Verantwortlichen bei uns selbst dann noch nach mehr Wirtschaftswachstum rufen, wenn dabei die Umwelt auf der Strecke bleibt. Denn die Politiker, gleich welcher Couleur, haben heute nur die Alternative, entweder ohne Wachstum in den sozialen oder mit Wachstum in den ökologischen Kollaps zu geraten. Da das Wirtschaftswachstum aber schon lange nicht mehr mit dem der Geldvermögen und Zinsströme mithalten kann, steuern wir zwangsläufig auf beides zu.

Darst. 2

Warum nehmen aber die Verschuldungen dauernd zu?

Schulden kann man immer nur bei einem machen, der Geld übrig hat. Das heißt, Schulden können immer nur im Gleichschritt mit den sich ansammelnden Geldvermögen wachsen! Doch diese ständig wachsenden Geldvermögen bieten nicht nur die Möglichkeit zu weiteren Verschuldungen, sondern sie zwingen auch dazu! Dieser Zwang resultiert einmal aus dem Tatbestand, dass Staat und Wirtschaft die Lücken in den Kassen schließen müssen, die durch die Zinszahlungen entstehen. Vor allem aber - und das wird viel zu wenig beachtet - besteht ein gesamtwirtschaftlicher Zwang zur Ausweitung der Schulden im Gleichschritt mit den Geldvermögen. Denn wird das übrige Geld aus den Kassen der Zinsbezieher nicht über Neukreditaufnahmen in die Wirtschaft zurückgeführt, kommt es zu geldmangelbedingten Kreislaufunterbrechungen, zu Rezessionen und Deflationen.

Sind Unternehmen und Privathaushalte nicht ausreichend zu weiteren Kreditaufnahmen bereit, "dann muss der Staat das am Markt entstehende Kapitalüberangebot aufnehmen, weil anderenfalls eine deflationäre Wirtschaftsentwicklung einsetzen würde", wie Rüdiger Pohl, einer der "fünf Weisen", bereits vor Jahren in einem ZEIT-Artikel schrieb.

Entscheidend für die Schuldeneskalation ist also das Überwachstum der Geldvermögen, und für beides die Zinssätze, die seit Jahrzehnten über den Wachstumsraten liegen. Ursache dieser hochbleibenden Zinssätze ist wiederum der Tatbestand, dass sich die Zinsbildung, im Gegensatz zu allen anderen Marktpreisen, den Kräften von Angebot und Nachfrage entziehen kann. Denn sinkt der Zins unter eine bestimmte Marke, verknappen die Geldhalter ihr Angebot und verhindern damit sein weiteres marktgerechtes Absinken. Als Folge dieser künstlichen Verknappungsmöglichkeit kann das Geldkapital auch dann noch Zinsen erpressen, wenn diese aufgrund des Überwachstums der Geldvermögen und der Sättigung der Märkte eigentlich gegen null tendieren müssten. Und fällt der Zins trotz Knapphaltung noch weiter, weil die lukrativen Investitionen nicht im gleichen Tempo wie die Geldvermögen zunehmen, dann weicht das Geld in Börsen- oder Bodenspekulationen aus, an deren Ende - siehe Japan - deflationäre Rezessionen drohen.

Wer zahlt die Zinsen?

Allgemein wird angenommen, dass nur derjenige Zinsen zahlen muss, der persönlich einen Kredit aufgenommen hat. In Wirklichkeit aber müssen die Privathaushalte bzw. Endverbraucher auch für die vielfach höheren Schuldenzinsen der Unternehmen und des Staates gerade stehen. Denn die Zinsleistungen der Unternehmen gehen als Kapitalkosten genau so in die Produktpreise ein, wie die Personal- und Materialkosten. Und bei den öffentlichen Preisen stecken die Zinsen letztlich in allen Steuern und Gebühren.

Die Folgen und relativen Größen dieser Belastungsentwicklungen sind in der Darstellung 3 wiedergegeben.

In dieser Darstellung werden die Gesamtverschuldungen in unserer Gesellschaft mit den verfügbaren Einkommen verglichen, jeweils umgerechnet auf den einzelnen Erwerbstätigen bzw. Haushalt. Aus dem Vergleich beider Größen in den drei Bezugsjahren geht als erstes das Überwachstum der Schulden in den letzten 50 Jahren deutlich hervor. Zwar sind - wie die konkreten Zahlen unter den Säulen zeigen - auch die nominellen Einkommen erheblich angestiegen, aber die Schulden und damit die Zinslastgrößen nahmen im gleichen Zeitraum viermal so schnell zu!

Rechnet man die in Prozenten des Einkommens wiedergegebenen Zinslastanteile in Arbeitszeiten um, dann musste 1950 jeder Erwerbstätige etwa drei Wochen im Jahr für deren Bedienung arbeiten, 1975 sieben Wochen und im Jahr 2000 bereits mehr als ein Vierteljahr.

Dabei ist hier nur von den Zinsen für die Geldschulden bzw. das Geldkapital die Rede. Die Zinsen für das schuldenfreie Sachkapital kommen noch hinzu. Da dieses schuldenfreie Sachkapital etwa bei einem Drittel des gesamten angelegten Realvermögens liegt, muss man also zu den ausgewiesenen 28 Prozent nochmal etwa die Hälfte hinzurechnen, womit man auf 42 Prozent kommt. Bezogen auf die Ausgaben der Haushalte, die sich nach Abzug der Ersparnis von den verfügbaren Einkommen errechnen, liegt der rechnerische Zinslastanteil sogar bei 46 Prozent! Das aber heißt konkret: Mit jedem ausgegebenen 100-Euro-Schein fließen inzwischen, direkt oder indirekt, durchschnittlich rund 46 Euro in den großen Topf des Zins-Monopoly-Spiels. Bei Preisen besonders kapitalintensiver Produkte oder Dienstleistungen, wie z.B. Raffinerieprodukte oder Wohnungsmieten, liegt der Zinslastanteil sogar bei 60 bis 80 Prozent.

Darst. 3

Wer erhält die Zinsen?

Natürlich stehen diesen von den Privathaushalten letztlich zu zahlenden Zinslasten auch entsprechende Zinseinkommen gegenüber. Diese Zinseinkommen verteilen sich jedoch nicht nach der Höhe der Ausgaben, wie das bei den Zinslasten weitgehend der Fall ist, sondern nach der Höhe der zinsbringenden Vermögen. Diese aber sind - wie die Darstellung 4 wiedergibt - extrem ungleich verteilt, vielmals ungleicher als die Einkommen der Haushalte und vor allem ihre Ausgaben.

Wie aus der Darstellung hervorgeht, lagen bei der hier herangezogenen vorletzten Erhebung 1993 die gesamten Privatvermögen zwar bei 9.920 Mrd DM (= 5.072 Mrd Euro), aber die ärmere Hälfte der Haushalte war daran gerade nur mit 10 Prozent beteiligt. Zieht man aus diesen Vermögenswerten einmal die nicht zinsbringenden selbstgenutzten Immobilien heraus, wird die Sache noch wesentlich dramatischer. Bei den zinsbringenden Geldvermögen ist die ärmere Hälfte der Haushalte dann nur noch mit vier Prozent dabei, bei den Betriebsvermögen so gut wie überhaupt nicht!

Teilt man die Haushalte in zehn gleichgroße Gruppen und verrechnet die Zinslasten und Zinseinkünfte je Gruppe gegeneinander, dann ergibt sich, dass der Saldo bei den ersten acht Haushaltsgruppen negativ ist und bei der neunten Gruppe ausgeglichen. Nur bei der zehnten Gruppe übersteigen die Zinseinkommen die getragenen Lasten. Das heißt, dieses letzte reichste Zehntel ist der alleinige Gewinner des Zins-Monopoly-Spiels, und diese Minderheit der Haushalte gewinnt dabei genau so viel, wie alle anderen verlieren! Der daraus resultierende Netto-Transfer von der Mehrheit zur Minderheit beläuft sich p.a. inzwischen auf etwa 140 Mrd Euro, tagtäglich also mehr als 380 Millionen Euro!

Ob man selbst Gewinner oder Verlierer ist, kann jeder leicht überprüfen. Man braucht nur die jährlichen Zinserträge aus allen eigenen Anlagen mit jenen 46 Prozent der Ausgaben zu vergleichen, die man für die gesamten rechnerischen Zinsbelastungen in Ansatz bringen muss.

Darst. 4
Resümee:

Entgegen allen Behauptungen fehlt es in unserer Volkswirtschaft also nicht an Geld. Es sammelt sich jedoch aufgrund der zins- und zinseszinsbedingten Vermehrungsmechanismen immer mehr in jenen Kassen, die bereits zuviel davon haben. Nutzbar für die Wirtschaft sind diese Überschüsse nur zu machen, wenn man sie über zusätzliche Kredite in den Wirtschaftskreislauf zurückführt. Mit diesen Rücktransfers aber wachsen die Zinsströme noch mehr an und damit die Konzentrationen der Geldvermögen und die Umverteilungsspannungen zwischen Arbeit und Besitz. Die daraus resultierenden sozialen Polarisierungen aber entwickeln sich zu einer immer explosiveren Mischung.

Geldvermögen und Schulden schaukeln sich heute also wechselseitig hoch. Unser monetäres System funktioniert damit wie ein Motor, der nur bei ständigem Gasgeben und zunehmender Treibstoffzufuhr weiter läuft. Alle Systeme und Prozesse aber, die auf diese unnatürliche Weise rückgekoppelt sind, müssen aus einfachen physikalischen bzw. mathematischen Gründen in Selbstzerstörungen enden.

Als Folge dieser monetären Wirkungsmechanismen sind also weitere Problemzunahmen in Wirtschaft und Gesellschaft unausweichlich vorprogrammiert. Neben der Umwelt gefährden sie vor allem den sozialen Frieden. Schon Ernst Breit hat zu seiner Zeit darauf hingewiesen, dass einer zunehmenden "verschämten Armut" ein zunehmender "unverschämter Reichtum" gegenübersteht. Auch der Bürgermeister von Hamburg, Ortwin Runde, hat vor einigen Jahren als Sozialsenator eine besonders rasche Zunahme der Sozialhilfeempfänger und der Millionäre in seiner Stadt festgestellt. Wenn es uns nicht gelingt dieser Polarisierung zwischen Arm und Reich Einhalt zu gebieten - so hat er weiter gewarnt - würden uns "Auseinandersetzungen wie in Lateinamerika drohen". Sicher ist das etwas hoch gegriffen. Doch was uns täglich näher rückt, sind die Tendenzen die wir seit zwei Jahrzehnten in Großbritannien und in den USA registrieren können: Steigende Reichtumskonzentration bei zurückbleibenden oder sogar sinkenden Masseneinkommen!

Was kann man tun?

Wer den hier geschilderten Problemen entgegen wirken will, muss zuerst einmal dafür sorgen, dass die weitere Scherenöffnung zwischen den monetären und realwirtschaftlichen Entwicklungen vermieden wird. Die Überentwicklungen der monetären Größen können jedoch nur abgebremst werden, wenn sich die Wachstumsraten der Geldvermögen jenen der Wirtschaft anpassen. Das wiederum ist nur möglich, wenn auch die Zinssätze auf die Wachstumsraten der Wirtschaft absinken.

Diese über den Wachstumsraten liegenden Zinssätze, aus denen das Gros der in diesem Aufsatz dargelegten Probleme letztlich resultieren, sind aber heute noch erforderlich, um Stockungen und Blockaden im Geld- und Wirtschaftskreislauf zu verhindern. Das heißt, man muss heute denjenigen, die Geld übrig haben, die Weitergabe mit einem (Zins)Aufschlag schmackhaft machen, um Rezessionen und Deflationen und damit schwerwiegende Konjunktureinbrüche zu vermeiden.

Diese Möglichkeit, durch Zurück- und Knapphaltung eines öffentlichen Gutes Vorteile zu erlangen, deren Höhe man letztlich auch noch selbst bestimmen kann, ist mit einem Rechtsstaat unvereinbar. Als Voraussetzung einer Änderung dieser Situation ist es darum zuerst einmal erforderlich, dass das Geld rechtsordnungsmäßig allen anderen öffentlichen Gütern gleichgestellt wird. Diese sind im allgemeinen dadurch gekennzeichnet, das jeder sie unter gleichen Voraussetzungen nutzen, aber niemand sie blockieren darf. Die heutige Einstufung des Geldes, sowohl als öffentliche Einrichtung als auch privates Eigentum, die diese Blockade erlaubt, ist darum schlicht schizophren.

Das einzige gesetzliche Zahlungsmittel in unserer Wirtschaft muss also nicht nur - wie bereits der Fall - unter Annahmezwang stehen, sondern auch unter einem (vielmals wichtigeren!) Weitergabezwang! Oder anders ausgedrückt: Nicht nur die Vermehrung der Geldmenge durch Falschgeld, die zu Inflationen führen kann, muss als gemeinschaftsschädigend eingestuft werden, sondern auch die Verminderung der Geldmenge durch Blockierung, die zu marktwidrigen Zinshochhaltungen bzw., bei zu niedrigem Zins, zu Deflationen führt.

Um dies zu erreichen, müssen die heutigen destruktiven Umlaufsicherungen, nämlich der Zins als Zuckerbrot und die Inflation als Peitsche, durch eine konstruktive stetig wirksame Umlaufsicherung ersetzt werden, die auch dann noch den Umlauf des Geldes garantiert, wenn die Zinsen mit der Sättigung der Märkte und der Überwindung der Geldknappheit marktgerecht gegen null heruntergehen. Durch eine solche konstruktive Umlaufsicherung, die man sich als Geldnutzungs- oder Geldhaltegebühr vorstellen kann, oder wie von Keynes bezeichnet als "Durchhaltekosten" auf Geld, würde außerdem die Geldmenge präzise steuerbar und damit stabiles Geld und stabile Konjunkturlagen erreichbar machen.

Die verschiedenen technischen Möglichkeiten einer solchen Umlaufsicherung können im Rahmen dieser Abhandlung nicht erörtert werden. Bei den ebenfalls als Zahlungsmittel benutzten Sichtguthaben wären sie im Computer-Zeitalter - sofern erforderlich - als laufende Bestandsabgaben jedenfalls höchst einfach umzusetzen.

Sicherlich werden sich mit einer solchen Korrektur der Fehlstrukturen unserer Geldordnung nicht alle Probleme in der Welt auflösen. Doch ohne diese Korrektur müssen sie zwangsläufig immer größer und unlösbarer werden. Das gilt einmal für die ökologischen Probleme, da die Einführung wirksamer ôkosteuern und -abgaben erst möglich wird, wenn wir nicht mehr unter dem heutigen monetär bedingten Zwang zum Wachstum stehen. Das gilt ebenfalls für die ökonomischen und sozialen Probleme unserer Tage, für den Abbau von Arbeitslosigkeit und Überschuldung, und damit für den sozialen Frieden innerhalb unserer Gesellschaften, der die Grundlage für den internationalen Frieden ist.

Wer also nach Erklärungen für die zunehmenden Engpässe in den öffentlichen oder eigenen Kassen sucht, für die Einschnitte ins soziale Netz und die widersprüchliche Entwicklung von Reichtum und Armut, kommt nicht daran vorbei, sich mit den Wirkungsmechanismen und Fehlstrukturen unserer Geldordnung zu befassen.

Zur Person: Der Autor befaßt sich - nach 35 Jahren Wirtschaftspraxis - seit 20 Jahren mit Analysen unserer Wirtschaft, vor allem in Bezug auf die Auswirkungen der gegebenen Geldordnung. 1989 erhielt er einen Lehrauftrag an der Uni Kassel und wurde von verschiedenen Seiten als Kandidat für den alternativen Nobelpreis vorgeschlagen. Sein letztes Buch, Das Geld-Syndrom - Wege zu einer krisenfreien Wirtschaftsordnung, ist in der 6. Auflage (5. Taschenbuch-Ausgabe) in überarbeiteter und erweiterter Fassung 2001 bei Econ erschienen.

Wirtschaftliche Triebkräfte von Rüstung und Krieg, Helmut Creutz (pdf.version)

Krieg und (Geld-) Wirtschaft, Warum Frieden politisch nicht wirklich gewollt ist, Wolfgang Fischer (3, 2002) (pdf.datei) (englisch) (spanisch)

Gerechtes Geld - gerechte Welt, Erkenntnisse des Wirtschaftsanalytikers Helmut Creutz. Ein Film von Frieder Mayerhofer, 67 min, Euro 16,70 incl. Bestellung des Videos und Ausschnitte hier!

 

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Emanzipation Humanum, Version 11. 2002 , Kritik, Anregungen zu Form und Inhalt, Dialog sowie unveränderter Nachdruck bei Quellenangabe und Belegexemplar erwünscht. Übersetzung in andere Sprachen erwünscht. Kürzungen und Änderungen nach Absprache möglich.

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