GLOBALISIERUNG VON INNEN - MENTALES REIFEN
- IDENTIFIZIEREN MIT LEBENSWERTEN

- Neue Weltordnung? -

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Fragen, Konsequenzen, Perspektiven

Wollen wir wirklich das alles, was uns von der Politik tagtäglich aufgetischt wird, oder wollen wir etwas ganz anderes, und wenn ja, was wollen wir eigentlich?

- Wollen wir den Kampf gegen den Terror wirklich bis zum sozial-ökologischen Offenbarungseid vorantreiben?
- Wollen wir im Kampf um die letzten Ressourcen der Welt die Menschrechte vollends liquidieren?
- Wollen wir im Wettkampf der Tretmühlen zur Profiterwirtschaftung tatsächlich das Leben riskieren?
- Wollen wir wirklich bereits heute die Zukunft verkaufen, nur weil die öffentlichen Haushalte pleite und die politischen Vorgaben angeblich ohne Alternative seien? Wo ist denn der Reichtum geblieben? Wo sind die Alternativen verborgen?

zur Notwendigkeit, Fragen zu stellen...

Wolfgang Fischer

Weltbilder und Traditionen, die sich deshalb nicht bewährt haben, weil ihre Denk- und Empfindungsmuster in ein Handeln und Verhalten münden, das die Welt in den Ruin treibt, müssen sich prinzipiell in Frage stellen lassen. Sie müssen radikal analysiert werden.

Wie kann es sein, dass über Jahrhunderte hinweg die Verbundenheit allen Seins als Herzstück matriarchaler Spiritualität geleugnet oder lächerlich gemacht wird, während gleichzeitig von Menschen erwartet wird, ganz selbstverständlich an Unmögliches zu glauben, wie z. B. das leibhaftige Wandeln eines Gottessohns auf See oder das Verwandeln von Wein in Blut, das dann auch noch kannibalistisch anmutend verköstigt wird, oder die wundersame Geldvermehrung durch das Zinseszinssystem mit der damit verbunden Illusion grenzenlosen Wachstums? Diese Annahmen siedeln gänzlich jenseits physikalischer Gesetzmäßigkeiten, im Bereich der Spinnerei, des Wahnsinns im wörtlichen Sinne. Denn weder können Menschen über Wasser laufen, noch vermehrt sich Geld von sich aus, Geld ist nicht lebendig.

Wieso ertrinken an den Meeresgrenzen des heutigen Europas jährlich mehrere Tausend Menschen, obwohl die jeweiligen Positionen dieser Schiffbrüchigen durch lückenlose Satellitenüberwachung der NATO und der europäischen Regierung exakt bekannt sind? Diese Hoffnungslosen fliehen vor sozialen Verhältnissen in ihren Heimatländern, an denen Europa nicht schuldlos ist. Wie kann darüber hinaus daran gedacht werden, mit militärischen Mitteln jemals soziale Probleme lösen zu wollen?

Wo bleibt die Barmherzigkeit und Güte eines abendländischen Gottes, auf den sich heute noch viele Europäer in ihrer neuen Verfassung berufen wollen?

Weitere offene Fragen:

Warum rührt sich angesichts offensichtlichen Wahnsinns und Unrechts noch so wenig Widerstand? Warum lassen sich Menschen dermaßen in die Irre führen? Warum rührt sich heute angesichts der weiten sozialen Einschnitte gerade auch in der reichen, industrialisierten Welt nicht mehr Widerstand unter den Bevölkerungen? Warum nimmt ein überwiegender Teil der Menschen die wachsende Militarisierung der Gesellschaft und des internationalen Umgangs so gut wie unwidersprochen hin? Warum kann der „Krieg gegen den Terror" fast ungehindert selbst zum Terror gegen die Welt werden?

Warum bleiben soziales Chaos, tief greifende Umweltzerstörung und der weltweit im Schlepptau so genannter humanitärer Einsätze der internationalen Eingreiftruppen ansteigende Rauschgift- und Menschhandel so wenig thematisiert?

Warum erscheint selbst die betroffene Mehrheit der Menschen angesichts der zerstörerischen gesellschaftlichen Veränderungen wie gelähmt? Menschrechtskonventionen werden ungestraft genauso mit Füssen getreten wie demokratische Grundprinzipien und der Umweltschutz. Warum lassen sich die Menschen die sozialen und humanitären Errungenschaften der letzten 100 Jahre so einfach wieder wegnehmen? Wo bleiben die Aufschreie angesichts der global an Rasanz zunehmenden Wettfahrt in den Abgrund der Barbarei?

Eine Antwort auf diese Fragen drängt sich auf:

Zu viele Menschen sehen keine Alternativen zu der vorgegebenen politischen Richtung. Sie glauben den Strategen der neofeudalen Weltwirtschaftsordnung, die unter massivem Einsatz der vom Kapital abhängigen Medien bis in die letzten Winkel der Erde hinein ihre angeblich alternativlose Politik predigen. Wie hypnotisch gelähmt gehen sie den politischen Scharlatanen auf den Leim. Zu viele Menschen sind dadurch ihrer Lebendigkeit, Eigenständigkeit und Wahrnehmung beraubt. Roboterhaft beschränken sich die Lebensäußerungen und -bedürfnisse vieler Menschen auf das Vorgegebene, das erwartete Funktionieren, Konsumieren und Unterordnen. Eigenständiges und kreatives Denken vollzieht sich nach 5000 jähriger Prägung und Begrenzung durch die verschiedenen Herrschaftsordnungen der Menschheitsgeschichte fast nur noch im Rahmen der dogmatischen Vorgaben des Patriarchats. Alternativen dazu scheinen schier unmöglich, so gut wie ausgeschlossen, undenkbar.

Dennoch gibt es diese grundlegenden Alternativen immer und zu jeder Zeit und sie schreien förmlich nach ihrem breiten Entdecktwerden, nach Anerkennung und Wiederbelebung.

Die globale Fahrt in den Abgrund der Barbarei weckt gefährlicherweise allerorts längst tot geglaubte extremistisch rechte Bewegungen und stärkt fatalerweise religiöse Fundamentalismen. Menschen suchen nach (Er)Lösung.

Emanzipation ad Humanum / mensch-sein.de möchte dazu anregen, Denk-Blockierungen zu lösen, die auf Selbstbeschränkung wie auch Fremdbehinderung beruhen. Die Texte und Gedankenführungen wollen Türen öffnen und Platz für Einsichten machen, die uralt und dennoch zukunftsichernd sind. Einsichten jenseits von Gewalt und Unterdrückung, Weichenstellungen hin zu einer solidarischen und gesunden Welt.

"Die Philosophie zur Sache der Menschheit zu machen, das war mein erstes Bestreben. Aber wer einmal diesen Weg einschlägt, kommt notwendig zuletzt dahin, den Menschen zur Sache der Philosophie zu machen und die Philosophie selbst aufzuheben; denn sie wird nur dadurch Sache der Menschheit, daß sie eben aufhört, Philosophie zu sein." (Ludwig Feuerbach)

Bestimmend für die Art und Weise der Organisation von Gesellschaften und dafür, wofür sie ihre Schaffenskraft aufwenden, sind neben den alltäglichen Bedürfnissen und Notwendigkeiten vermehrt intellektuelle Konstrukte für Letzterklärungen. Standen dabei früher die Religionen im Vordergrund, so prägen heute fast ausschließlich ökonomische Megaphilosophien die alltägliche Wirklichkeit, unabhängig von wirklichen Lebensbedürfnissen. Oft stehen sie diesen gar entgegen. In ihrem Mittelpunkt stehen der Glaube an Freiheit ohne Grenzen, an den freien Markt und dessen unbegrenztes Wachstumspotenzial sowie die selbstverständliche Annahme einer immanent agierenden Gewalt (gegen Natur, Schwache, Andersartige, Frauen, Freiheitskämpfer usw.). Diese Dogmen münden in eine Verschmelzung von Macht und Profit in den Händen Weniger. Das Denken und Handeln der Drahtzieher zeugt von zunehmendem Realitätsverlust, dessen Auswirkungen alle betreffen.

Nur ein verändertes Verhältnis zur Gewalt kann diesen Trend wenden. Der Bruch mit der gewaltbereiten Tradition unserer Zivilisation steht an. In diesem Sinne sollen hier gewohnheitsbedingte geistige Grenzen, die vom offenen Raum der Fülle der Natur trennen, analysiert und beschrieben werden, damit sie allgemein erkennbar werden. Denn: Wer würde versuchen, Grenzen zu durchbrechen, die als solche nicht wahrgenommen werden? Ideologisch einschränkende Verwaltungen und Religionen, die institutionalisiert sind, stellen mit ihren strategischen Manipulationen des menschlichen Geistes eine Gefahr dar, deren Ausmaß zu wenig beachtet wird: Für den Einzelnen erscheinen Begriffe wie Selbstbestimmung, persönliche Entscheidungsfreiheit, Freude und Frieden kaum mehr glaubhaft oder machbar.

Die meisten Menschen können sich die Wirklichkeit des Paradieses auf Erden nicht vorstellen.

Für etwas, das wir uns nicht vorstellen können, werden wir kaum unsere Kräfte mobilisieren. Dies ist der entscheidende Punkt für alle, die sich um eine bessere Welt bemühen. Deshalb steht er im Mittelpunkt der folgenden Überlegungen.

Weltbild und Denken,
das die Fülle der Natur für alle erhält

Vorwort

Weder ist die Natur grausam noch ist der Mensch schlecht. Und auch die Aussage, Gut und Böse seien unüberwindbar naturgegeben, ist schlichtweg falsch. Die Behauptung, es habe immer Krieg gegeben und von daher würde es auch immer wieder Krieg geben, offenbart einen irreführenden Fundamentalismus als Ausdruck mangelhafter menschlicher Reife.

Im Gegensatz zur menschlichen Gesellschaft, kennt die Natur kein berechnendes Morden um sekundärer Interessen willen wie Reichtum oder Macht. Zynismus ist eine Erfindung des Menschen. Hinter einer vermeintlichen Grausamkeit der Natur verbirgt sich eine Ordnung zum Wohle des Ganzen. Die gesamte Natur wäre zum Tod verurteilt, würden ihre Teilnehmer die inhärenten Gesetze zum Erhalt der sie tragenden und nährenden Gleichgewichte nicht befolgen.

Die indigenen Völker der Welt beweisen bis heute eine tief verstandene Ehrfurcht vor der sie nährenden Natur. Bevor die ‚Zivilisation' sie im Laufe der letzten Jahrhunderte bis auf wenige Überlebende umbrachte, lautete ihre Warnung unabhängig von Zeit und Ort gleich lautend: Die Lebensweise des ‚Weißen Mannes' vernichtet seine eigene Existenz.

Die "Erbsünde" - ein Denkmuster mit katastrophalen Folgen

Schon als Kind konnte ich nicht verstehen, dass der Biss in den Apfel vom Baum der Erkenntnis verboten sein und fatale Folgen haben sollte. Der Genuss des Apfels konnte doch nicht zum Rausschmiss aus dem Paradies geführt haben, denn das Streben nach Erkenntnis, das Lernen also, das war doch das, was von mir verlangt war. Lernen sei das Fundament für die späteren Chancen im Leben. Wie kann der Griff nach Erkenntnis dann strafbar sein? Meine Antwort lautet: Erkenntnis und Streben nach Wissen, das Lernen also, kann niemals falsch sein. Fatale Konsequenzen allerdings können sich aus dem Umgang mit Erkenntnissen ergeben.

Zur Verdeutlichung meiner These beschreibe ich zwei unterschiedliche Wege im Umgang mit den Früchten vom Baum der Erkenntnis. Zunächst einen sich verselbstständigenden, von der Natur lossagenden und letztendlich tödlichen Weg und dann einen, der sich in ständiger sensibler Rückkoppelung zwischen Sein und Bewusstsein im natürlichen Rahmen in alle Zukunft weiter entwickelt.

Der widernatürliche Weg

Ordnungen, die auf Herrschaft und Unterdrückung beruhen, sind gegen eine natürliche, kreative und nach Vielfalt strebende Ordnung gerichtet. Ein durch sie erzielter Fortschritt wird einerseits unter Androhen von Strafe durch Anwenden von Gewalt und andererseits durch falsche Verheissung unbegrenzter Freiheiten erreicht. Derartiger Fortschritt wächst auf dem Boden menschlich noch unzureichender, oftmals patriarchal geprägter Vorstellungen und verwirklicht sich durch Zerstören natürlicher Vielfalt und Ganzheit.

Durch gewalttätiges Aufrechterhalten der Herrschaftsordnung festigt diese sich im Laufe der Jahrtausende. Sie wird verinnerlicht und kann von daher trotz Aufklärung und anderer Emanzipationsschritte von zu vielen Menschen noch immer als alternativlos, normal und scheinbar natürlich empfunden werden. Das Behindern und Zerstören der tatsächlich allem zugrunde liegenden natürlichen Ordnung wird von vielen völlig übersehen, von anderen billigend in Kauf genommen. Von Natur her vorgesehene Lernprozesse werden zum Erhalt der Herrschaftsverhältnisse verfälscht und die Kunst des Verfälschens wird als fortschrittliche Politik hingestellt. Eine Orientierung am Gesamtwohl wird dem Streben nach Vorteilen auf Kosten von Nachteilen geopfert und den Menschen als alternativlos verkauft.

Die Empfindung der Größe der auf diesem Boden gewachsenen globalen Notlage stellt alle Menschen ohne jede Ausnahme vor einen moralischen Imperativ, der ihnen aufträgt, lebensfeindliche Gesetze und Sitten zu brechen. Menschen, die sich dieser Lebenslüge entgegenstellen, weil sie Leben und Natur nicht verraten wollen, werden im Laufe der Geschichte immer wieder aus dem Weg geräumt. Sie müssen und werden sich durchsetzen oder aber es wird keine Menschen mehr geben.

Der Weg der Natur, die Evolution des Seins

Der andere Weg geht davon aus, dass Erkenntnis des Einzelnen aus reinem Überlebenswillen und selbstverständlicher Liebe zum Leben zum kollektiven Gut wird und zum Wohl des Garten Eden genutzt wird.

Schmerz und Freude im Umgang mit allem weisen einen klaren Weg, da es keine lebensfremden Interessen gibt, die den freien Fluss an Informationen behindern oder verfälschen. Das Leben bleibt an der Unversehrtheit des Ganzen orientiert. Ein allgegenwärtiges Berücksichtigen der Lebensgrundlagen aller sichert ein fortlaufendes natürliches Entwickeln und Vervielfältigen des Lebens, seiner Möglichkeiten, Fähigkeiten und Früchte im Überfluss des Garten Eden. Dieses Berücksichtigen ist Inhalt und Zweck aller Religion, der eigentlichen humanen und selbstverständlichen Kultur des Menschen. Da der Mensch aufgrund seiner Freiheiten von Geburt an weder genetisch noch instinktiv auf ein lebenserhaltendes Verhalten festgelegt ist, ist er im Gegensatz zur Pflanzen- und Tierwelt gezwungen, ein solches Verhalten zu lernen, will er überleben. Falls er am Überleben interessiert ist, muss er eine planetare Kultur entwickeln, die, an den Traditionen indigener Kulturen anknüpfend, das Ökologisch-Soziale fördert und das ökologisch-sozial Schädigende ächtet. Eine solche Kultur setzt die Tradition genetischer Kreativität fort. Eine solche Kultur ist konservativ kreativ. Eine solche Kultur ist das Gegenteil der heutigen alles verbrauchenden und vernichtenden liberalistischen Lebensweise.

Rahmenbedingungen des natürlichen Seins

Wenn wir vom paradiesischen Sein des förderlichen Miteinander aller Lebenspartner ausgehen, so lässt sich dieses nicht weiter erhöhen. Die Natur ist perfekt organisiert und sie entwickelt sich im Sinne der ihr inhärenten kreativen Totalität. Alles ist im Sinne des Gesamtwohls miteinander verbunden. Die Qualität dieses Seins ist kreativ im Sinne einer wachsenden Diversifizierung sowohl der physischen Strukturen wie auch ihrer Möglichkeiten und Fähigkeiten. Erst der freie Wille des Menschen bringt Unwägbarkeit in diesen Zusammenhang und kann das Sein bis zur drohenden Vernichtung erniedrigen.

Gehen wir vom realen gesellschafts-politischen Sein aus, so kann Freiheitsliebe nur dazu führen, die destruktive und verlogene Art von patriarchal/historisch geprägter Wirklichkeit in eine andere Wirklichkeit zu wandeln, die feinfühlig von den jeweiligen Notwendigkeiten her geprägt wird. Diese Wandlung zielt auf das volle Entwickeln der Menschlichkeit, sie ist emanzipatorisch.

Im Gegensatz zum Ansatz politischer Theorien, die lediglich eine Veränderung der Besitzverhältnisse und damit der Machtverhältnisse zum Ziel haben und im Gegensatz zum Ansatz jener Religionen, die kleingläubig oder mit Absicht die göttliche Identität allen Lebens leugnen und dadurch Ausbeutung und Leid Tür und Tor öffnen, setze ich tiefer im Menschen an. Mich interessiert die Frage, welches sind die hintergründigen Zusammenhänge, die dazu führen, dass der Mensch eher monströse Wirklichkeiten schafft und akzeptiert, als bereit ist, zu glauben, das Paradies auf Erden zu haben.

Mir ist klar geworden, dass es die kulturellen Bedingungen und geistig-spirituellen Ausrichtungen sind, die unter Einfluss natürlicher Faktoren (Klima, Geologie, Kosmos) erfahren und auch durch willentliche Faktoren (Freiheit der Entscheidung) geschaffen werden und die dann die Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung des Einzelnen wie der Gesellschaften bilden.

Im glücklichen Fall einer selbstverständlichen Ausrichtung auf Allgemeinwohl, auf Natur und ihre Gesetzmäßgkeit, auf transzendentale Erfahrungen und Einlassen auf die kosmische Realität bleiben diese Rahmenbedingungen naturförderlich, matriarchal, indigen, göttlich, kreativ, ganz und heil, auf das Leben beschränkt, dem Leben geweiht. Leben als solches ist Liturgie voller Pracht und Fülle.

Alternativ, als Ersatz für den glücklichen Fall, herrschen erzwungene, anerzogene Ausrichtungen auf imaginierte Ziele, auf Vorstellungen, denen Natur, Lebensvielfalt und Integrität geopfert werden, auf metaphysische Vorgaben, die jenseits aller physikalischen Möglichkeit liegen und die, eine kosmische immanente Ordnung leugnend, willkürliche Ordnungen voraussetzen oder konstruieren - wie in den patriarchalen, monotheistischen Kulturen, auf denen gewaltgewohnte Zivilisationen aufbauen -, die aufs Elitäre hinaus wollen, vorteilhaft nur für wenige, auf Kosten von Nachteilen für alle anderen - widernatürlich aus sich heraus, lebensverachtend, parasitär, spaltend und kriegerisch, letztendlich der Vernichtung geweiht. Leben wird hier zur Lebensbewältigung, aus Wahnvorstellungen heraus werden Pracht und Fülle der Natur zerstört.

Für alle Menschen guten Willens kann es heute um nichts anderes gehen, als zur Schaffung von kulturellen Bedingungen beizutragen, die dem Überleben dienen. Es gilt, Nebel und Schatten aufzulösen, die durch falsche oder unzureichende Lebensauffassung, Fehlverständnis von Religion, Glauben, Politik, Ideologie und Menschenbild eine Kultur verneinen, die uns seit Menschengedenken fördert und auch zukünftigen Generationen dient. Eine solche Kultur bietet Raum und Möglichkeit zur Bildung offener Mentalität empfindsamer und verantwortungsbewusster Menschen, die das Leben nicht länger zweitrangigen Interessen opfern, da sie immer den Preis fühlen, den sie dafür bezahlen. Von daher ist Erfahrung so wichtig, sie braucht nicht eingeschränkt zu werden. Haben wir nur Vertrauen! Ein sensibles Lernen kann auf niedrigen Ebenen von Schmerz und Zerstörung erreicht werden, je eher im individuellen Leben, um so besser. Nur auf diesem Weg kann der globale Holocaust gestoppt werden.

Wir ersparen uns nur dann Verlust und Zerstörung in den exponentialen Extremen von Wachstumswahn und Zahlenfetischismus, wir entkommen nur dann der Gefangenschaft im Spannungsfeld von Gut und Böse, dem Schlachtfeld von Kuruksetra der vedischen Literatur, wir entrinnen nur dann dem selbstinszenierten globalen Alptraum, wenn wir zu einem Verhalten finden, das sich durch Würde und Achtung vor dem Leben des anderen auszeichnet. Erst die soziale Dimension, ihre Vielfalt, Freude und Fülle macht das Leben lebenswert und sicher. Fördern wir sie im eigenen Interesse.

Das Paradies ist dort, wo wir die Grenzen der Natur und ihre Gesetze respektieren.

Wolfgang Fischer
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Es gibt Dinge, die mußt du tun,
damit du überhaupt ein Mensch bleibst,
auch wenn der Erfolg nicht direkt sichtbar wird.
Dorothee Soelle
Emanzipation ad Humanum und mensch-sein.de

Wir brauchen einende und zündende Ideen!

 Motivierung zu einer tatsächlich neuen Welt Ordnung

 Wolfgang Fischer

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Wir brauchen nicht weniger als einen Quantensprung des Bewußtseins - wir brauchen einende und zündende Ideen! Andernfalls werden kaum die Abermillionen von Menschen zusammenkommen, die notwendig sein werden, um weltweit einen ausreichenden Druck auf die Zentren des kapitalistisch gewalttätigen Machtkomplexes zu erzielen. Massenbewegungen sind eine notwendige Gegenkraft, die den grenzlosen Interessen der Konzern- und Geldherrschaft und deren Militärmacht entgegen halten muß. Ein Quantensprung des Bewußtseins ist gleichzeitig auch wichtig, um eine weitere Solidarisierung innerhalb der verschiedenen Gruppen und Bewegungen zu erreichen. Eine breite Solidarisierung der Globalisierungskritiker, der Friedensbewegten, der AktivistInnen der Menschenrechts- und Flüchtlingsfragen, der Ökologiebewegung, der Linken und anderer emanzipatorischen Gruppen ist dringend dahingehend nötig, die Effizienz ihrer Bestrebungen in Richtung einer friedlichen und gerechten Weltordnung zu verbessern. Entscheidend ist die Vision, die wir verwirklichen wollen - jenseits der alten Kategorien des Kapitalismus und Kommunismus und der anderen institutionellen religiösen Angebote.

Soweit ich die Evolution begreife, erweist sich die gängige Selbsteinschätzung des Menschen als ‚Herrscher auf Erden' als grundfalsch und in die Irre führend.

Schon immer und zu jedem Zeitpunkt der Geschichte gab es Einzelpersonen, die sich durch Respekt vor ihren Mitmenschen, den Tieren, Pflanzen und der gesamten Natur auszeichneten. Ich bezeichne solche Menschen als ‚reife Menschen'. Das Erreichen einer menschlichen Reife ist von einem individuellen Sozialisierungsprozeß abhängig, einem Lernprozeß, dem wir alle unterworfen sind. Dieser Lernprozeß führt uns zu einem authentischen Leben. Er macht uns zu autonomen Persönlichkeiten, die sehr wohl um ihre Abhängigkeit von der Verbundenheit allen Seins wissen. Ein solches Wissen führt wie selbstverständlich zu einem freiwilligen Dienst am sozialen wie natürlichen Zusammenhang. Gesellschaften, die auf solcherart mentalen Grundlagen aufgebaut sind, spiegeln diese Grundlagen in ihrer jeweiligen Kultur wieder. Derartige Gesellschaften sind zwangsläufig ‚friedfertige und nachhaltige Gesellschaften'. Gleichermaßen führen andersartige mentale Grundlagen zu völlig andersartigen Gesellschaften. Wir haben die Wahl!

'Kultur' stellt die evolutionäre Weiterentwicklung des pflanzlichen Triebs und des tiergemäßen Instinkts dar. Die Notwendigkeit einer adäquaten Kulturbildung ergibt sich aus der evolutionär gewonnenen Willensfreiheit des Menschen.

Leider ist es so, dass der angesprochene, immerwährende Lernprozeß behindert und manipuliert werden kann. Und das geschieht schon immer, zumindest in Gesellschaften patriarchaler Prägung. Deren hierarchische Strukturen monopolisieren physische und intellektuelle Macht und stören auf diese Weise den von Natur aus vorgesehenen Lernprozeß durch Gewalt (physischer Zwang) und Dogma (intellektueller Zwang). Das Ergebnis ist der Verlust eines naturgemäß selbstversorgenden Daseins (lat. esse, sein) zugunsten eines entfremdeten Lebens (jenseits des Paradieses), dessen Vollkommenheit und Gesundheit durch ein Zerissensein, durch Mangel und zunehmende Krankhaftigkeit (lat. inter-esse, wörtlich: dazwischen sein) ersetzt ist. Interessen verschiedenster Auswüchse (z.B. Macht, Geld, Gewalt, Sucht, Neid) wuchern ungebremst auf Kosten der Integrität des Lebens. Heute leben wir in einer Epoche, in der die Konsequenzen solcherart Lebensbewältigung die sozialen wie ökologischen Grenzen unseres Lebensraums zu sprengen drohen.

Genau vor dieser Dimension müssen die Bestrebungen für eine bessere Welt ihre Aufgabe begreifen, um notwendige Veränderungen durchzusetzen, wenn nicht heute schon den Folgegenerationen ihre Lebensbasis zerstört werden soll.

Reife, wahrhafte Menschen, Leute mit einem voll entwickelten und verantwortlichen menschlichen Potential sind die treibenden Kräfte im Motivationsprozeß in Richtung der Inspiration von immer mehr dissident handelnden Menschen. Auch hohe Militärs, Spitzenmanager und Politiker sind Menschen, deren Herzen und Seelen eines Tages begreifen werden, denn auch ihre Lebensqualität wie auch die ihrer Angehörigen steht auf dem Spiel.

Dies führt uns zu der altbekannten Alternative zu obengenanntem Lernprozeß: das Lernen durch Schmerz. Leid und Schmerz sind Signale, die nicht folgenlos ausgeblendet werden können. Letztendlich erzwingen sie in einem übergeordneten Zusammenhang das Erkennen einer Betroffenheit und Verantwortung, die zuvor geleugnet wurde oder zumindest nicht bewußt war. Zunehmender Schmerz und wachsendes Elend aufgrund sich verbreiternden sozialen, ökonomischen und ökologischen Drucks, verursacht durch das vorherrschende System hat nur einen einzigen Sinn: uns zu öffnen und zu erweichen, uns dafür bereit zu machen, ein jeder für sich seine wahrhafte Menschlichkeit zu entwickeln.

Das nun ist keine nur spirituelle oder persönliche Lektion. Es ist auch eine politische Lektion, die darauf zielt, uns dazu zu ermächtigen, seit lange schon notwendige Veränderungen zu verwirklichen.

Laßt uns anfangen und beteiligen wir uns aktiv, soziale wie ökologische Gerechtigkeit zu verwirklichen, begonnen im persönlichen Bereich. Laßt uns aufklärende Informationen als Gegenmittel zu den lähmenden Lügen der Massenmedien diskutieren und verbreiten. Organisieren wir uns breiter über gewohnheitsmäßige Grenzen hinaus und seien wir vor Ort, wo auch immer wir dazu gebraucht werden, um Widerstand gegen Unrecht und Unmenschlichkeit, gegen Krieg und Naturzerstörung friedfertig zu demonstrieren und unseren Willen zur Verwirklichung einer besseren Welt öffentlich zu machen.

Natur bietet Fülle und Überschuß! Mangel ist eine Folge der Störung der Natur und der ihr eigenen Regelwerke.

Ein Gastbeitrag: Eine Revolution des Bewußtseins ist eine Revolution des Handelns, du und ich, wir alle! (pdf.version)


Verantwortung auf globaler Ebene wartet noch immer auf ihre politische Umsetzung.

Hoffnung besteht von daher nur für den Fall,
dass sich soziale Konzepte um ein Verwirklichen dieses Ziels bemühen!

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Hier werden einige Fragen und Antworten zur Diskussion gestellt, um herauszufinden, ob es noch mehr Menschen mit ähnlichen Visionen gibt. Visionen, die unsere gemeinsame und einzigartige Quelle allen Lebens identifizieren. Visionen, die unsere Lebensquelle mit unserer gemeinsamen und tatsächlichen Religion in Zusammenhang setzen. Wenn wir uns unserer gemeinsamen Herkunft und Religion (re-ligere, lat. verbinden zum Ursprung, techn. Rückkoppelung) widmen, dann - so meine These - wird uns allen, die wir in lokalen Bewegungen engagiert sind, notwendige Kraft und Autorität zufließen und es wird der Weg für ein weltweites Neu-Organisieren politischer Machtstrukturen freigemacht. Sozial, Europäische Consulta und weitere Organe der Zivilgesellschaft werden zukunftsfähige Möglichkeiten und Alternativen den Verlautbarungen und Lügen der Massenmedien entgegenstellen. Das Zusammenkommen und Miteinanderverbinden von Ideen unterschiedlichster Herkunft wird Hoffnung in einer Welt zunehmender Hoffnungslosigkeit ermöglichen. All die Bewegungen, die für eine Globalisierung von Frieden, Gerechtigkeit und Umweltschutz eintreten, werden sich vereinigen. Sie werden ihre Zusammenarbeit optimierend weiter erstarken, um in gemeinsamer und globaler Anstrengung eine bessere Welt für uns alle zu schaffen.

I - Wie verwirklichen wir offene Information, wie gelangen wir zu einem tatsächlichen Lebensverständnis, wie erreichen wir ökologischen Schutz und wie realisieren wir soziale Gerechtigkeit? Wie lernen wir, Verantwortung zu übernehmen? Ein allgemeines Übereinkommen über die mentalen, geistigen Fundamente (Wertvorstellungen und Prinzipien) für eine nachhaltige Welt ist ebenso wichtig wie die Vielfalt der Ideen zur Realisierung unserer Visionen und Hoffnungen. Was wir dringend brauchen ist ein fairer Wettstreit unserer Ideen!

Die ‚Krankhaftigkeit' der Beweggründe, die noch immer die Vernichtung von Tier- und Pflanzenwelt der Biosphäre verursacht, muß dringend angesprochen werden. Solcherart Motivationen müssen generell geächtet werden. Die mentalen Grundlagen einer nachhaltigen Zukunft müssen diskutiert und auch veröffentlicht werden. Eine ‚gesunde' soziale wie auch ökologische Orientierung kann nur in einer Kultur zur vollen Entfaltung kommen, die auf einer Kooperation mit der Natur beruht. Eine solche Kultur wird notwendigerweise eine therapeutische Kultur sein, eine Kultur warmherziger Menschen.

Da noch immer sehr vielen Menschen die ‚instinktive' Sicherheit kreativen Denkens und Handelns abgeht, müssen wir lernen, wie wir dem Leben der Erde dienen können. Wir müssen einen Lernprozeß pflegen, der uns helfen soll, die Fähigkeit zu erlangen, eine menschgemachte finale und alles beendende Katastrophe zu verhindern. Laßt uns die Chance ergreifen, die uns die Mutter Natur zugedacht hat! Sie hat ihr Leben dadurch aufs Spiel gesetzt, dass sie uns den freien Willen geschenkt hat! All unsere nahestehenden Verwandten sind mehr oder weniger an einen genetisch festgelegten Trieb (Flora) oder an einen gewachsenen Instinkt (Fauna) gebunden. Die von der Evolution verliehene Willensfreiheit hat ein neues und riesiges Potential geschaffen. Laßt uns menschliche Reife beweisen, indem wir dieses Potential in den freiwilligen Dienst an der gesamten Natur stellen! Laßt uns unsere Identität leben, indem wir unsere persönliche Verantwortlichkeit akzeptieren und übernehmen. Empfindsamkeit schafft Identität. Persönliche Betroffenheit gewährt die Macht zur Veränderung.

Drei Thesen:

1.) Voraussetzung für die Entwicklung des Bewußtseins zu immer tieferem Verständnis der Lebens- und Weltzusammenhänge ist offene Kommunikation und allgemein zugängliche Information frei von dogmatischen oder ideologischen Fesseln. Verantwortlichkeit erwächst durch tiefes Verständnis auf der Basis lebenslangen Erfahrens und Lernens. Wettbewerb dient nur der Optimierung menschlicher Verträglichkeit im Öko- und Sozialsystem der Erde. Solidarität läßt Motivation und Lebensfreude wachsen, Sucht und Angst verschwinden. Eine vorurteilsfreie Weltsicht liefert Impulse für politisches Handeln im Sinne des Weltganzen. Der gereifte menschliche Geist schafft die materiellen und emotionalen Bedingungen für Allgemeinwohl und Frieden. Authentizität überwindet Entfremdung und Ersatz. Wahrheit macht frei.

2.) Wo das Bewußtsein vorherrscht, daß die Erde unser aller gemeinsame Lebensbasis darstellt, lösen soziale Gegensätze sich auf. Unter Bewahren der ökologischen Zusammenhänge dient das gemeinsame Nutzen der weltweiten Ressourcen von Rohstoffen und Energievorkommen der Entwicklung der globalen Gesellschaft. Erwirtschaftete Erträge kommen benachteiligten Bereichen zugute. Rostoffe und Wissen stehen im Dienst des Menschen zur Schaffung einer nachhaltigen Gesellschaft.

3.) Umfassende soziale Gerechtigkeit und ökologische Verträglichkeit der Wirtschaften und Industrien sind die Voraussetzung für unser aller Überleben.

Ist der evolutionäre Aspekt, die menschliche Rasse als noch unreif zu erachten, wichtig? Ist diese Betrachtungsweise hilfreich und weiterführend?

 Die drei Thesen sind zitiert aus: ‚Unsere Verantwortung für die Erde, - Neuorientieren in Kultur und Politik - Gedanken über Sinn und Aufgabe des Menschseins'

II - Welches könnten fundamentale Werte und Prinzipien einer besseren Welt sein? Welches Weltbild schafft es, ein notwendiges Gleichgewicht von Gegensätzen zu berücksichtigen?

Wie schaffen wir es, unterschiedlichen kulturellen Erscheinungen gegenüber tolerant zu sein? Wie überwinden wir die Grenzen hin zu einem besseren gegenseitigen Verstehen? Grenzen, die ihre Wurzeln in überkommenen Nationalismen und anderen elitären Denkstrukturen haben. Wie finden wir zu einem tatsächlichen Begreifen des Globalen und Universalen?

Wir müssen die Gefahren erkennen, die in bestimmten gedanklichen Hürden liegen, wie beispielsweise die monopolare Dimension und deren Problematik innerhalb des Monotheismus der drei großen Weltreligionen des Judentums, des Christentums und des Islam. Die monotheistischen Kulturen leiden alle unter zerstörerischen Spaltungen, da sie zu monomanen Wahnvorstellungen neigen: hier die Guten und dort die Sündenböcke! Die seit Urzeiten bekannten Vorstellungen von beispielsweise dem östlichen ‚TAO' oder dem südlichen ‚Orden Andino' müssen beachtet und dürfen keinesfalls übersehen werden. Deren Vorstellungen gehen davon aus, dass das Berücksichtigen des kosmischen Prinzips der in gegenseitigem Verhältnis stehenden und sich dynamisch ergänzenden Dualismen eine Grundvoraussetzung friedlichen Zusammenlebens darstellt.

Die Vorstellung eines einzigen Gottes oder eines ‚auserwählten Volkes' ist einseitig, statisch und führt in die Irre des Ausschließlichen, des egoistisch Individualistischen und des Intoleranten. Sie ist der Gipfel des Anthropozentrismus und des Patriarchalismus. Sie ist Teil der historischen und noch immer gültigen, aktiven Wurzeln der Gefahrensituation der heutigen Welt.

Allein ein Aufgeben der Einseitigkeit zur Erhaltung der Entscheidungsfreiheit eröffnet uns die Chance, eine innere Einstellung zu entwickeln, die lebensförderlich ist. Eine solche Haltung weist auf einen geistigen Reifungsprozess, der die Augen all der Ungerechtigkeit gegenüber öffnet, die ihre Ursache in alten, überkommenen elitären Vorstellungen hat und die nach wie vor der Welt aufgezwungen wird.

Interessierte finden mehr dazu in: ‚5 Ecksteine eines verantwortlichen Weltbilds' und in: 'Das gesellschaftliche „Abwehr"- System, Unser Menschenbild entscheidet über die Zukunft'

III - Was bedeutet das nun, geistige Reife? Wird eine veränderte Vorstellung von geistiger oder menschlicher Reife es schaffen, unsere Aufmerksamkeit auf einen Lernprozess zu richten, dessen Vervollständigen dringend ansteht?

Eine optimierte Vorstellung von menschlicher oder geistiger Reife könnte den Schlüssel zu weiterer kultureller Entwicklung liefern. Diese Idee könnte all die verschiedenen, wichtigen und gesellschaftsprägenden Entdeckungen der unterschiedlichsten Regionen zusammenbringen. Die Idee eines allgemeinen Lernprozesses, der die alte biblische Vorstellung vom ‚Menschen als Krone der Schöpfung' ersetzt, würde uns alle, die wir von der westlichen Mentalität geprägt sind, auf eine wesentlich bescheidenere Position setzen. Ein derartiger Lernprozess würde alle jemals erprobten kulturellen Errungenschaften aller Erdteile berücksichtigen. Wenn wir es dann noch schaffen, diese in einen Zusammenhang mit sozialer wie ökologischer Gerechtigkeit zu bringen, und zwar auf lokaler wie globaler Ebene, dann könnte uns eine Weltsicht erwachsen, die eine gesunde Zukunft für uns alle ermöglichen wird. Ein erster Schritt in diese Richtung wird es dann sein, die Geschichte so zu betrachten, wie sie tatsächlich stattgefunden hat. Wir werden jegliche Manipulation des Geschichtsverständnisses durch die sogenannten ‚Sieger' zu bitteren Lasten einer überwältigten Mehrheit von Verlierern mit authentischen und entlarvenden Informationen darüber ersetzen, wie es in der Geschichte der Menschheit zugegangen ist und warum das so war.

Nur wenn wir es schaffen, unsere diesbezüglichen Vorurteile zu überwinden und zu einer klaren Sichtweise auf die historische wie auch auf die aktuelle Realität finden, werden wir die Chance haben, zu lernen. Nach dem Zusammenbruch des ‚realexistenten Sozialismus' ist der Kapitalismus im Gewand der Globalisierung sicher nicht die Alternative. Die Geburt eines Neuen Historischen Projekts steht an.

IV - Doch wie und womit fangen wir an? Wie sind die globalen politischen Strukturen gegen den brutalen Einfluß derer zu ändern, die Macht und Geld haben? Erscheint es nicht wesentlich einfacher und sinnvoller, neue Strukturen zu schaffen, die sich aufgrund ihrer Transparenz und gegenseitigen Verbundenheit selbst kontrollieren?

Neu geformte Strukturen sind der globalen Weltgemeinschaft verpflichtet, dem sozialen wie ökologischen Miteinander gleichberechtigter Partner. Wettbewerb wird sich auf das Verstehen der Natur konzentrieren, um die Fähigkeit zu erringen, deren Prinzipien zu kopieren. Das Bewahren und die Pflege der Kreisläufe der Natur von Energie und Materie wird den (Wirtschaftswachstums-) Zwang des Kapitals ersetzen und so die Koexistenz von Mensch und Natur ermöglichen.

Eine Voraussetzung für das Erreichen dieses Ziels wird sein: Abschaffung des Geld-Systems von Zins und Zinseszins wie auch des Privatbesitzes an Grund und Boden, gesellschaftliche Aneignung statt Privatisierung. Nur wenn wir das Anbeten des Mammon beenden und nur wenn wir sowohl die Atmosphäre wie auch die Ländereien und Meere als Eigentum des Lebens auf Erden anerkennen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, nur dann wird es möglich sein, ein notwendiges Grundeinkommen für alle zu gewährleisten.

Zu diesem Thema mehr:

Garantiertes Grundeinkommen, Entwürfe und Begründungen aus den letzten 20 Jahren, Frage- und Problemstellungen (pdf-datei, 62 Seiten), Ronald Blaschke
Krieg und (Geld-) Wirtschaft, Warum Frieden politisch nicht wirklich gewollt ist, Wolfgang Fischer
Die destruktiven Gesetzmäßigkeiten des Zinssystems und Wege zu seiner Überwindung, Bernd Senf
Wirtschaftliche Triebkräfte von Rüstung und Krieg und Die Kassen sind leer. Wo ist das Geld geblieben?, Helmut Creutz
Gerechtes Geld - gerechte Welt, Erkenntnisse des Wirtschaftsanalytikers Helmut Creutz.
Ein Film von Frieder Mayrhofer, 67 min, Euro 16,70 incl.
Bestellung des Videos und Ausschnitte hier!
Die drei Funktionsebenen der Grund- und Bodenordnung und ihre Zusammenhänge, Fritz Andres
Ein Systemfehler unseres Geldes von Peter Knauer SJ

Ein Grundeinkommen für jedes einzelne Mitglied der Weltgesellschaft ist die Grundvoraussetzung für:

1) Gewährleisten von gleichen Rechten und Pflichten,
2) selbstverständliches Begrüßen der Ideenvielfalt,
3) Ermöglichen von Solidarität als Grundeigenschaft,
4) Raumgebung für Hilfe zur Selbsthilfe und Selbstverwaltung .

Ich hoffe sehr, dass viele Ideen dazu beitragen werden, diese Vision in gesellschaftliche Realität umzusetzen! Jegliche Struktur globaler Verwaltung muß auf horizontalen Netzwerken fußen.

Die Überwindung von patriarchalen Hierarchien ist unumgänglich, wenn es uns gelingen soll, nachhaltige Gesellschaften zu schaffen.

Für den Wandel der patriarchal geprägten Zivilisation zur nachhaltigen Gesellschaft

Merkmale der patriarchal geprägten Zivilisation (Monotheismus (1), Gewalt und Krieg, entfremdetes Leben)

1. Lüge, beeinflusstes Lernen, Vorteilnahme (Manipulation, Willkür, Mehrdeutigkeit)

2. Drohung, Herrschaft, Vernichtung der Vielfalt des Lebens (Zentralisierung, Monopolisierung)

3. Verhöhnen und Mißachten der natürlichen Lebensgrundlagen, Bedienen von Werten wie Macht und Kapital (Blasphemie)

Die Zivilisation ist der Versuch eines planmäßigen Mißachtens, Bekämpfens und Ersetzens der allgemeinen Lebensgrundlagen mit dem Ziel einer künstlich geschaffenen und völlig kontrollierbaren Umwelt: dem Totalen Markt. (Herrschaft: Mach dir die Erde untertan!, Kontrolle)

In der Zivilisation ist Fortschritt gleichbedeutend mit einer Entfernung vom Naturzustand, die immer unüberbrückbarer wird. Von der Vorstellung her wird irrtümlicherweise davon ausgegangen, dass die Natur verbesserungswürdig sei. Im Versuch, durch Technik die Natur zu ersetzen, betreibt die Zivilisation zwanghaft ihre eigene wie auch die Zerstörung der Natur, weil sie lebenswichtige Zusammenhänge mißachtet.

Merkmale einer sich nachhaltig entwickelnden Gesellschaft (Solidarität und Frieden als Früchte tatsächlichen "Gottesdienstes", oder für den Atheisten: als Folge authentischen=echten Lebens)

1. Wahrhaftigkeit, kritisches Lernen, Rücksichtnahme (Gerechtigkeit, Kohärenz)

2. Dialog, Solidarität, Erhalt der Lebensvielfalt (Transparenz, Biodiversität, Subsidiarität)

3. verantwortlicher Umgang mit der Umwelt, Dienst an dem ökologisch sozialen Zusammenhang (Integrität)

Eine nachhaltige Gesellschaft drückt sich durch die liebevolle Achtung aller Lebensgrundlagen mit dem Ziel aus, die Natur in ihrer Funktion, das Leben auf der Erde zu erhalten und zu fördern, möglichst wenig zu stören. (freies Fließen von Informationen, Gelassenheit, Vertrauen, Kooperation)

In der nachhaltigen Gesellschaft bewahrt ein Wirtschaften, das die Kreisläufe der Natur beachtet, die Bindung an die Lebensgrundlagen. Die nachhaltige Gesellschaft geht davon aus, dass die Natur die Quelle ihres Daseins ist. Sie beweist durch Wissenzuwachs und wache Einfühlsamkeit ihre Fähigkeit zu überleben und entwickelt eine Kultur des Miteinander und Füreinander.

1) gemeint ist hier der GOTT, mit dem GESCHÄFTE gemacht werden, mit dem widernatürliche Interessen durchgesetzt werden. Der, mit dem den Menschen gedroht wird, mit dem sie bezwungen werden, mit dem sie geistig und körperlich geknechtet werden, mit dem sie unfrei und bei unkritischem Bewußtsein gehalten werden. Der Gott, der zur Waffe gegen die Menschlichkeit und die Natürlichkeit instrumentalisiert wird. Der Gott, in dessen Namen getötet, zerstört und in einer Art und Weise g e h a n d e l t wird, die wenig Gutes - dafür aber viel Geld und Macht, viel Unglück garantiert! - Religionen und Weltbilder müssen sich an ihrer Achtung vor dem Leben und dessen sozial-ökologischen Notwendigkeiten messen lassen. Auf dem Boden staunender und bewußt empfundener Dankbarkeit vor dem Leben verkümmert Destruktivität und wächst Liebe.

einige UNESCO Zahlen zur sozialen Gegenwart:

Eine Bereitstellung von jährlich nur 1 Milliarde Euro über den Zeitraum von 10 Jahren würde den Tod von 40 Tausend Kindern verhindern können, die täglich durch die ökonomische Gewalt an Hunger und Krankheit sterben. Das ist weniger Geld als es weltweit an einem halben Tag für Rüstung ausgegeben wird.

Der heutige Stand der Landwirtschaft könnte ohne Probleme 12 Milliarden Menschen ernähren - doch spaltet der globalisierte Weltmarkt die Menschheit in Gewinner und Verlierer. Die 3 reichsten Personen der Welt haben mehr Geld als das, was die 48 ärmsten Länder der Welt erwirtschaften. 225 Milliardäre besitzen ein Vermögen, das dem von 47% der gesammten Menschheit entspricht. 1 Milliarde Menschen muß mit nur 1 Dollar täglich auskommen, während das EU Milchvieh mit täglich 2 Euro pro Kuh subventioniert wird. Einkommen durch der Hände Arbeit wird mit hohen Steuern belastet, während Zinseinkommen nahezu steuerfrei bleiben.

Quelle: Kurt Singer, Zivilcourage wagen - Wie man lernt, sich einzumischen, Ernst Reinhardt Verlag, Neuausgabe 2003

Die letzten 5000 Jahre der Menschheitsgeschichte sind Ausdruck der gewalttätigen Unterdrückung einer Entwicklung, die danach strebt, sich im Einklang mit Natur und Umwelt zu entfalten. Die niederen Beweggründe (defizitäre Mentalität) einer Minderheit von Menschen, die sich auf Kosten einer überwältigenden Mehrheit mit Machtmitteln versorgt hat, sind nach wie vor bestimmend und setzen weltweit ihr Zerstörungswerk fort.

Emanzipation Humanum versteht sich als Initiative zur Förderung von kritischem Bewußtsein für individuelle wie soziale Verantwortung. Wir ermutigen, gegen den Strom der allgemeinen Gefühlskälte und Falschheit des politisch Korrekten, dem Herzen folgend zu denken und zu handeln. Über das Internet werden kurze Aufsätze in den Sprachen deutsch, englisch und spanisch zum Thema „Globalisierungskritik und zukunftsfähige Perspektiven" angeboten: Gedankliche Fundamente einer zukunftsfähigen Welt.

Der christlich-westlichen Tradition, die den Menschen bereits als „Krone der Schöpfung" feiert, wird die Vorstellung von einem kulturellen Lern- und Reifungsprozeß gegenübergestellt, dessen Ausgang noch völlig offen ist. Eine kulturelle Evolution, die gegen die genetische gerichtet ist und diese gar zerstört, wie uns das zunehmende Artensterben beweist, verwandelt die Erde in eine Kloake und führt zwangsläufig zum selbstinszenierten Holocaust.

Eine Alternative dazu ist die gelebte Solidarität unter den Menschen und mit der Natur nach dem Vorbild so mancher bedrohter oder bereits vernichteter Völker. Solidarität wird als Ausdruck menschlicher Reife erkannt und gelebt. Die herrschende Un-Kultur des Egoismus wird überwunden. Eine mitfühlende Kultur schließlich bestätigt die Kreativität der genetischen Evolution und schafft völlig neue Möglichkeiten zum Vorteil des Lebens.

Emanzipation Humanum (Befreiung des Menschen) [http://emanzipationhumanum.de] hat sich zum Ziel gesetzt, durch Bewußtmachen von Auswegen dort, wo bislang allein der 'Fortschritt' richtungsweisend scheint, und durch Nachweisen von Zusammenhängen dort, wo diese bislang vielfach übersehen werden, notwendige Reform-Bewegungen zu stärken.

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