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 „Die Kampagne gegen den internationalen Terrorismus stellt einen Eroberungskrieg mit vernichtenden Konsequenzen für die Zukunft der Menschheit dar. Dieser von den USA und Großbritannien geführte Kreuzzug verstößt gegen das Völkerrecht und stellt eine »flagrante Verletzung des Wortlauts der Charta der Vereinten Nationen dar. Tatsächlich ist er nicht nur illegal, sondern kriminell. Er erfüllt den Tatbestand dessen, was bei den Nürnberger Prozessen als schwerstes Verbrechen galt: Verschwörung gegen den Weltfrieden.«*"

Zitat: Michel Chossudovsky, Global brutal, Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg, S. 413, Zweitausendeins, 2002 - *Michael Mandel, »This War Is Illegal and Immoral. It Will Not Prevent Terrorism«, Science Peace Teach-In, 9. December 2001, Centre for Research on Globalization [http://www.globalresearch.ca/articles/MAN112A.html]

 

Die Bewegungen
'Globalisierung von unten'

 Warum sie nicht nur wichtig sind
- sie sind Hoffnung angesichts der Dekadenz einer Welt, die zur Ware verkommt

Globalisierungskritik und zukunftsfähige Alternativen

 

Wolfgang Fischer

( englische Version ) (spanisch) ( pdf.datei )

Teile der Menschheit leiden unter dem „Syndrom geistiger Verwirrung SGV" [Entmenschlichungs-Syndrom, LFS - Lessened Flexibility Syndrome, Nekrophilie (Erich Fromm)] und entwickeln Lebensformen, in denen wahrhaft menschliche Identität verhindert wird und sich lebensbedrohlicher Wahnsinn ausbreitet.

Die Gefahr dieser Entwicklung ist während des gesellschaftlichen Lern- und individuellen Reifungsprozesses immer dann gegeben, wenn die Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit der Welt und der Natur sich nicht in den Gedanken und Ideen, den Konzepten des menschlichen Gehirns wiederfinden kann.

Ein mangelhaftes Einprägen der äußeren Wirklichkeit in die innere Welt des Gehirns geschieht immer dann sehr leicht, wenn das Lernen des Einzelnen durch Religion, Ideologie oder auch Tradition derart manipuliert wird, daß ganz unterschiedliche Vorstellungen von richtig und falsch anerzogen werden können.

Das Lernen durch Erfahrung beginnt während der ersten Lebensmomente im Mutterschoß und reicht bis zum Lebensende. Es wird durch zwei große Helfer begleitet: Die Freude und den Schmerz. Während uns die Freude auf dem rechten Weg halten möchte, ist es Aufgabe des Schmerzes, uns vom falschen Weg abzubringen. Auf diese Art und Weise lernen wir sehr schnell und gründlich, ganz unterschiedliche Qualitäten im Leben zu unterscheiden. Falls uns aber von Anbeginn an und aus ganz unterschiedlichen Motivationen heraus z.B. weisgemacht wird, daß Bitteres - obwohl schrecklich schmeckend - als süß erachtet werden soll, dann werden wir auch im weiteren Leben Bitteres für süß halten und können dieses weichenstellende Detail fehlerhaften Bewußtseins sogar anderen aufzuzwingen versuchen. Hierzu ein Zitat aus: "Natur und Zivilisation" (1):

"Erst wenn wir die Realität so sehen wie sie wirklich ist und nicht so, wie wir (durch Kultur, Religion, Ideologie, wissenschaftliches Weltbild etc.) gelernt haben zu denken, daß sie sei, haben wir eine Chance, zu authentischen Informationen über unsere Welt zu gelangen. Und erst authentische Information läßt Motivationen und Verhaltensweisen entstehen, die im Einklang mit den naturgegebenen Erfordernissen stehen.

Süßes schmeckt süß und Bitteres schmeckt bitter solange wir keine falschen Vorstellungen der Realität von süß und bitter tradieren. Erst das Übereinstimmen von Vorstellung und Realität verhindert die Spaltungen unseres Bewußtseins, die dadurch gegeben sind, daß geistige Vorstellungen real genommen werden, obwohl sie nicht stimmen (Bitteres für süß gehalten wird, obwohl es eigentlich doch gar nicht schmeckt). Erst die Identität von Vorstellung und Realität schafft Stimmigkeit. Erst das Übereinstimmen menschlicher Lebensvorstellungen mit den Vorbedingungen der Natur ermöglicht die Authentizität von Mensch und Leben."

"SGV" zeigt sich in künstlichen, sogar in virtuellen Welten (Scheinwelten), die dann als "real" betrachtet werden, während die Notwendigkeiten und Erfordernisse der wirklichen Welt vernachlässigt werden. Nicht mehr das Lebendige ist Objekt der Liebe, das Herz der an "SGV" leidenden Menschen verirrt sich in ausweglose Suchten und Begierden. Diese können ihr Ziel im materiellen aber genauso im spirituellen Bereich haben, wie uns die weltweite Verbreitung elitärer religiöser Vorstellungen beweist. Armut, Elend und Niedergang der Gleichgewichte innerhalb der Natur, allesamt bedingt durch eine wahnsinnig gewordene Zivilisation, schreiten ungehindert voran.

Zur gegenwärtigen Lage:

Ein Denken, das die eingeborene Bevölkerung als der ‚weißen Rasse' nicht gleichwertig und gleichberechtigt erachtet, ist krankhaft. Elitäre Vorstellungen und Gefühle der Überlegenheit gegenüber anderen Ethnien schaffen Unrecht und führen die soziale Entwicklung der Weltgesellschaften auf Abwege. Das ist wie bei einem Geisteskranken, der überzeugt ist, fliegen zu können, und der nach dem Sprung aus dem Fenster zwangsläufig eines besseren belehrt wird, so er überlebt. Das Kardinalsymptom des Leidens an "SGV" ist letztendlich ein Weltbild, das praktisch auf dem Kopf steht, so wie wir es von den wirtschaftlich führenden Nationen der Welt vorgeführt bekommen. Anstatt sich gemeinsam in Richtung auf globale Gerechtigkeit und ökologische Gesundheit hin zu bewegen, gilt ihre gesamte Aufmerksamkeit einzig und allein dem Wohlergehen ihres Geld-Systems. Ihre "Neue Weltordnung" besteht allein im Festigen und Legalisieren der Herrschaft einer extrem reichen Minderheit von Konzernen über eine weite Mehrheit von Nationen, die aufgrund der Bedingungen und Regulierungen der Welthandelsorganisation (WTO), des Weltwährungsfonds (IMF) und der Weltbank ("unheilige- oder Mörder-Trinität" nach Mies) verarmen, ausgebeutet und an den Rand ihrer Existenz getrieben werden (*). Die Debatte zu den Reparationszahlungen an Zwangsarbeiter des Dritten Reichs lieferte ein gutes Beispiel für die unter "SGV" verbreitete eingengte Sichtweise. Denn diese Diskussion ließ, bei aller Berechtigung, weitaus grausamere Dimensionen ganz einfach außer acht: das menschgemachte Schicksal der Nord- und Südamerikanischen Kulturen, der Afrikanischen Kulturen und aller Kulturen in anderen Winkeln des Globus, die von den "Handelsagenten und Missionaren" der Europäischen Staaten völlig vernichtet wurden. Vom Diebstahl der Kulturgüter (tausende von Tonnen handgeschmiedeten Goldschmucks wurden zu Geldmünzen eingeschmolzen, die der Finanzierung europäischer Kriege und dem Aufbau ihrer Industrien dienten) und der Natur- und Bodenschätze bis zum heutigen Tag ganz zu schweigen. Die schwerwiegendsten Folgen allerdings lagen in der Vernichtung der menschlichen Identität und den bis heute spürbaren Auswirkungen der Verblendung und Täuschung. Der Verlust an menschlicher Identität und Orientierung stellt den einfachen Grund für Kriminalität, Gier, Hass und Krieg dar und kann sehr leicht von all denen angeheizt und mißbraucht werden, die weltweit die Informationen manipulieren. Solange der Kommunismus existierte, war noch immer eine gewisse Kontrolle möglich - allerdings auch auf einer menschlich noch sehr niedrigen Ebene. Kapitalismus wie Kommunismus vernachlässigten grundlegende Erfordernisse zur Sicherung einer gesunden Zukunft unseres Planeten. Die heutige Situation ist dadurch gekennzeichnet, daß der nunmehr unkontrollierte (neo-liberale) Kapitalismus ganz offen die entwürdigenden Eigenschaften seines rein materialistisch ausgerichteten Systems offenbart. Dabei leitet die letztlich in Genua wiederauferstandene Koalition von Faschismus und Kapitalismus eine neue Dimension der Vernachlässigung weltweiter Notwendigkeiten ein.

(*) Für Richard Perle, Berater des Pentagon in Washington, habe Europa in der Frage des Kriegs "den moralischen Kompass verloren", man sei dort in "moralisch betäubenden Pazifismus versunken" (SZ Nr.263, 14.11. 2002, S.10)

Was bleibt zu tun?

All diejenigen, die sich, noch nicht infiziert von "SGV", ihre klare Sichtweise, ihre offene Herzlichkeit und ihr Mitgefühl bewahren konnten, sind dazu aufgerufen sich zu vereinen, um ihre Anstrengungen dahingehend zu bündeln, die "Monsterzivilisation, die ihre eigene Lebensgrundlage auffrißt" (2) in eine nachhaltige und friedvolle Gesellschaft zu verändern.

Die Schlinge, welche die Geschäftemacher über dem Rest der Welt zusammenziehen, kann nur durch eine Massenbewegung, die aus der gegenwärtigen Anti-Globalisierungsbewegung hervorgeht, gelockert werden: Unsere Welt steht nicht zum Verkauf an! (3) Um diesem System das Genick zu brechen, sind jegliche neue, sozial und ökologisch motivierte Ideen willkommen. Jegliche gewaltsame Aktion der Bewegung kann vom System mißbraucht werden, das war in Genua zu lernen. Von daher müssen wir uns über neue Strategien Gedanken machen. Das therapeutische Ziel ist klar: es geht um das Fördern verantwortlichen und kritischen Bewußtseins (4) und um das Isolieren und Ächten elitärer Vorstellungen und Aktivitäten durch Konzentrieren aller Kräfte, die für soziale Gerechtigkeit und ökologische Verträglichkeit stehen. Laßt uns vielfältige Treffen organisieren, um gegenseitigen Austausch zu gewährleisten! Verbreiten wir unsere Ideen global wie lokal! Durch gegenseitiges Kennenlernen können wir zur Orientierung an einer besseren Welt für uns alle und für die Natur beitragen!

Um unseren Blick auf eine bessere Zukunft freizumachen, könnten wir uns zunächst mit der Geschichte befassen und uns die Schuld vor Augen führen und eingestehen, die sich bis zum jetztigen Augenblick aufgetürmt hat. Dieses Eingeständnis würde uns den Kopf für unsere gemeinsame wahrhaft menschliche Identität freimachen (5). Wir könnten dadurch für unser hohes Ziel globaler wie ökologischer Gerechtigkeit Energie und Kraft gewinnen. All diejenigen Persönlichkeiten könnten ihre Meinungen und Sichtweisen einbringen, die sich trotz ihrer intellektuellen Erziehung und wissenschaftlichen Ausbildung ihre Wurzeln und ihre Verbindung (Religion) zur ganzheitlichen Existenz des Lebens bewahrt haben. Von daher können sie heilsame Konzepte entwickeln zur globalen und lokalen Gesellschaft und Wirtschaft, zu Natur und Umwelt respektierenden Wirtschaftsformen und Industrien, zum schadlosen Gebrauch des Geldes (6), zu gerechten Löhnen und Steuern, zum Einsatz ehemaliger militärischer Gerätschaften für bessere Straßenverbindungen, bessere Kommunikationsstrukturen, bessere Wasserversorgung usw. Ihre Konzepte reflektieren allesamt die innewohnende Lebensquelle und dienen somit der ewigen Weiterentwicklung.

Immer mehr Menschen werden von den durch die vielfältigen Anti-Globalisierungsbewegungen organisierten Treffen, Protesten und Informationen angezogen, da sie sich mit den Fragen beschäftigen, die jedermanns Leben betreffen. Hintergrundinformationen über die Zusammenhänge der vordergründig zusammenhangslosen Krisen, Kriege und Entwicklungen werden die öffentliche Meinung in Richtung einer unabhängigen Haltung verändern. Kritisches Bewußtsein wird wachsen. Käufer können über ihr Konsumverhalten bestimmte Produkte, Firmen und auch deren Herkunftsländer abstrafen. Wähler werden sich anders verhalten als gewohnt. Auch wäre ein Wahlboykott hilfreich, die Politiker daran zu erinnern, daß es ihre Aufgabe ist, den Bürgern zu dienen und nicht dem Geld-System. Das Votum der Nichtwähler darf nicht länger ohne Beachtung bleiben. Falls notwendig, muß eine generelle Umwälzung mit den friedfertigen Mitteln des Boykotts und der Dissidenz einen weiteren Mißbrauch der Macht beenden, um das Leben auf Erden zu bewahren. Dazu ist ein Prozess gesellschaftlicher Aneignung [Zeller, (7)] notwendig, der einerseits die Entwicklung der Entfremdung, Enteignung, Deregulierung und Pseudo-Liberalisierung wieder aufrollt und der andererseits durch breites Aneignen von Fachwissen wie auch Sozial- und Lebenskompetenz gleichermaßen die Voraussetzung für ein Ermächtigen der Weltbürger schafft. Weltweite Zusammenarbeit und Austausch auf den untersten und lokalen Ebenen werden eine Atmosphäre der Hoffnung und des Vertrauens unter allen Föderern des Lebens schaffen. Eine bessere Welt ist möglich. Laßt uns zusammen daran arbeiten! (8)

Fußnoten:
(1) Natur und Zivilisation, Ein lebensgefährlicher Konflikt und Möglichkeiten des Überlebens , Wolfgang Fischer -
[http://emanzipationhumanum.de/deutsch/natur.html]
(2) Die Krise der Zivilisation, von Satheesan N. Kochicheril [http://emanzipationhumanum.de/deutsch/krise.html]
(3) Our World is not for Sale [
http://emanzipationhumanum.de/english/WTO010b.html)
NEIN zur neo-liberalen Privatisierung der Schulen und Universitäten!, Rede zum Streiktag der Universität Innsbruck am 24.04.2002, Claudia von Werlhof
(4) Unsere Verantwortung für die Erde, - Neuorientieren in Kultur und Politik - Gedanken über Sinn und Aufgabe des Menschseins, Plädoyer für eine naturgerechte Zivilisation, die sich nicht auf Macht und Geld gründet, Wolfgang Fischer [
http://emanzipationhumanum.de/deutsch/verantworten.html]
(5) Unser Menschenbild entscheidet über die Zukunft. Gesellschaftliches Immunsystem - was ist darunter zu verstehen? Wolfgang Fischer [
http://emanzipationhumanum.de/deutsch/vision7.html]
(6) Bernd Senf, Der Nebel um das Geld, Zinsproblematik, Währungssysteme, Wirtschaftskrisen, Ein Aufklarungsbuch, Gauke - Verlag für Sozialökonomie, 2001 (
Zusammenfassung), Bernd Senf, Fließendes Geld und Heilung des sozialen Organismus (pdf), Helmut Creutz, Das Geld-Syndrom, Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft, Ullstein-Wirtschaft, 1994 [http://www.anjora.de/creutz/], "Wo ist das Geld?" - - - "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer sind die Reichsten im ganzen Land?" - - Die Kassen sind leer - Wo ist das Geld geblieben? , Fragen, denen Helmut Creutz nachgeht (11. 2002), Deflation - ein Gespenst geht um! Welche Rolle spielt die Sättigung der Märkte, Helmut Creutz (pdf.version) oder auch [http://www.equilibrismus.de]
7. Lokalisieren statt Globalisieren, Ein anderes Ziel von Wirtschaft, Maria Mies im attac-Rundbrief Sand im Getriebe 31 (pdf-druckversion)
Die Eigentumsfragen ernst nehmen! Die Aktualität von Enteignung und Aneignung in der globalen Ökonomie (pdf.dokument), Christian Zeller im attac-Rundbrief Sand im Getriebe 31
(8)
Ziviler Mut - Eine demokratische Tugend entdecken, Die Umwandlung von Angst in zivilcouragiertes Handeln, Kurt Singer (pdf.format) und Spiritualität und Globalisierung, Eine Perspektive, Wolfgang Fischer (2.2003) (pdf.version)

The Lessened Flexibility Syndrome - LFS, by Antonio Rossin

Rosa Amelia Plumelle-Uribe, Weisse Barbarbei, Vom Kolonialrassismus zur Rassenpolitik der Nazis, Rotpunkt 2004 «WEISSE BARBAREI»

Die Aussagen und Schlussfolgerungen von Rosa Amelia Plumelle-Uribe in ihrem bei Rotpunkt im Jahre 2004 erschienenen Buch Weisse Barbarbei, Vom Kolonialrassismus zur Rassenpolitik der Nazis verdienen Zustimmung (siehe auch: Weiße Hände in Unschuld gewaschen von Michael Klarmann).

Längst überfällig war der öffentliche Nachweis der historischen Kontinuität der Herrschaft rassistischen und fremdenfeindlichen Gedankenguts. Zu hoffen ist auf das Aufgehen der geistigen Saat der Autorin, nachdem sie den mentalen Boden durch umfangreiches historisches und aktuelles Material professionell und gründlich umgepflügt hat.

Menschen, die der Globalisierung ein friedliches und zukunftsfähiges Gesicht geben wollen, kann dieses Buch nur ans Herz gelegt werden. Für alle Menschen mit sozialer Verantwortung gehört dieses Buch zur Pflichtlektüre. Denn erst ein klares Bewusstsein von Recht und Unrecht garantiert ein gedeihliches Miteinander und kann Voraussetzungen für eine gute Zukunft schaffen. Erst das Beenden von Akzeptanz und Verherrlichung von Gewalt bricht mit den barbarischen Seiten der Zivilisation.

Erst wenn die Gesellschaften der Weissen, die führenden Industrienationen, zentrale Aspekte ihrer historischen und kolonialen Machenschaften tatsächlich als Verbrechen an der Menschheit anerkennen und akzeptieren, kann sich die Chance zu einem zivilatorischen Neubeginn eröffnen. Erst das Begreifen der Krankhaftigkeit einer Mentalität und gespaltenen Gefühlswelt der Sklaventreiber, Ausbeuter und Sieger kann ihre grundsätzliche Destruktivität und Unbrauchbarkeit für eine Welt in Frieden offenbaren.

Erst durch eine moralisch ethische Um- und Neuorientierung, die die patriarchalen Verirrungen der Menschheitsgeschichte und speziell ihrer monotheistischen Religionen hinter sich lässt, können neben dem politischen Willen auch die Mittel zu einem entschädigenden Ausgleich frei werden. Erst wenn den Benachteiligten aller Sektoren der Welt aus innerster Überzeugung die Hand gereicht wird, kann Wiedergutmachen geschehen, kann Heilung stattfinden. Erst das Annehmen des Andersartigen kann zur kulturellen Bereicherung beitragen.

Dies sind notwendige Vorraussetzungen für eine qualitativ veränderte Organisation der Weltgesellschaften. An die Stelle von Gewalt und Unterdrückung, von Manipulation im Sinne der Bereicherung für Wenige können globale Solidarität, breite Information und ausreichende Grundversorgung für alle treten.

weiterer Literaturvorschlag:

- Tariq Ali, Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung, Die Krisenherde unserer Zeit und ihre historischen Wurzeln, Diederichs, 2002
-
Carl Amery,
Global Exit, Die Kirchen und der Totale Markt, Luchterhand, 2002
- Belen Balanya, Ann Doherty, Olivier Hoedeman, Adam Ma' anit & Erik Wesselius, EUROPE INC: Regional & Global Restructuring and the Rise of Corporate Power. London, Pluto Press, 2000
deutsch: "Konzern Europa - Die unkontrollierte Macht der Unternehmen", 392 Seiten, Broschur, sFr/DM 36.-; öS 263.- (ab 2002: 18 Euro), ISBN: 3-85869-216-6, Rotpunkt Verlag
- Veronika Bennholdt-Thomsen, Nick Faraclas und Claudia von Werlhof (Hg), There is an Alternative. Subsistence and worldwide Resistance to Corporate Globalization, London, zed press, 2001
- Luca Di Blasi, Bernd Goebel und Vittorio Hösle (Hg), Nachhaltigkit in der Ökologie, Wege in eine zukunftsfähige Welt, Verlag C.H.Beck, 2001
- Michel Chossudovsky, Global brutal, Der entfesselte Welthandel, die Armut, der Krieg,
Zweitausendeins, 2002
- Michel Chossudovsky, Die Entwaffnung der Neuen Weltordnung, [
http://gib.squat.net/millenium/seattle-and-more.html]
- Maria Mies, Globalisierung von unten, Rotbuch Verlag Hamburg, 2001
- Bernd Senf, Die blinden Flecken der Ökonomie, Wirtschaftstheorien in der Krise, dtv, 2001 (
inhaltliche Zusammenschau ),
- Bernd Senf,
Fließendes Geld und Heilung des sozialen Organismus (pdf)
- Saral Sarkar, Die nachhaltige Gesellschaft, Eine kritische Analyse der Systemalternativen, Rotpunkt Zürich, 2001
- Conrad Schuhler, Unter Brüdern, Die USA, Europa und die Neuordnung der Welt, PapyRossa, 2003
- Kurt Singer, Zivilcourage wagen - Wie man lernt, sich einzumischen, Ernst Reinhardt Verlag, Neuausgabe 2003

siehe auch:

Globalisierung, Neoliberalismus, Neofeudalismus - was steckt dahinter? (pdf)
Bekenntnis zu einer anderen Welt, Die Evolution des Humanen - Globalisieren des Friedens, Warum eine Politik im Dienste des Allgemeinwohls unser aller einzige Chance ist, Wolfgang Fischer, (pdf-druckversion) (03.04)
Bildungskahlschlag - Gründe und Hintergründe von Jürgen Grahl (pdf.format) (12.2003)
Die Welt ist keine Ware, Der drohende Ausverkauf unserer Städte und Gemeinden durch multinationale Dienstleistungskonzerne als Folge des WTO/GATS-Abkommens, Wilhelm Neurohr (pdf.version)
Selbsternannte Heilsbringer propagieren die Globalisierung, Zum Streitgespräch von GlobalisierungsgegnerInnen mit dem WEF am 2.7. 2001 in Salzburg, von Claudia von Werlhof
Stoppt GATS! Gegen die Privatisierung kommunaler Daseinsvorsorge, Jürgen Crummenerl (7. 2002) - Die historische Entwicklung sowie die konkrete Bedeutung des WTO/GATS-Abkommens kurz und verständlich auf den Punkt gebracht! Der Selbstbestimmung auf kommunaler Ebene droht der Ausverkauf an multinationale Dienstleistungskonzerne!
Was passiert, wenn Frauen NICHTS mehr tun? Frauenstreik - das letzte Mittel gegen GATS von Claudia von Werlhof (pdf-Datei)
Aufruf eines Gracchen gegen Krieg, Hunger und Armut für wirksame Aktionen gegen den Krieg, von Günter Melle
Lokalisieren statt Globalisieren - Ein anderes Ziel von Wirtschaft von Maria Mies [ pdf-druckformat ] (03.04)

Widerstand dem Neoliberalismus, dem Militarismus und Krieg: Für Frieden und soziale Gerechtigkeit (Abschlußdokument Weltsozialgipfel 2002) pdf.datei , englische Version, spanische Version

Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus! Demokratie - nach Abraham Lincoln: Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk - Gedanken, Fragen und Perspektiven, Wolfgang Fischer (pdf.version)
Krieg und (Geld-) Wirtschaft, Warum Frieden politisch nicht wirklich gewollt ist, Wolfgang Fischer (3, 2002) (pdf.datei)

Geld macht Sinn-lich! - Ist Geld Sinn-los? (pdf-Datei), Wolfgang Berger

Aufruf zur Unterschriftensamlung in ganz Österreich „UG 2002: Nicht in unserem Namen!" Hochschulreform ja, aber in die umgekehrte Richtung, Warum das UG 2002 den Aufgaben von Hochschule und Wissenschaft in heutiger Zeit gerade nicht gercht wird - Innsbrucker Protestkomitee gegen UG02 unter Verwendung eines Beitrages von Univ.-Prof. Dr. Claudia von Werlhof, Innsbruck (Nov. 2002) [pdf.version]

und mehr: Globalisierung von unten und: No Justice - no Peace! isw - sozial-ökologische wirtschaftsforschung münchen e.V. und: Netzwerk gegen Konzernherrschaft

 


Die Meinung

proletarians against the machine:

Wenn wir hier sind, dann nicht als professionelle Anti-Globalisierungsaktivisten auf der Suche nach einer Verhandlungsposition zwischen den Marionetten der Wirtschaft und ihren "Opfern". Wir handeln nicht im Interesse anderer (der "Unsichtbaren"; der ProletarierInnen, die sich über IWF oder Weltbank empören; die Flüchtlinge oder prekären ArbeiterInnen). Wir haben auch kein Interesse daran, im Namen anderer zu sprechen und wir spucken all jenen ins Gesicht, die das mit uns versuchen. Wir verstehen "Ausschluss" nicht als Ausschluss vom Tisch der wirtschaftlichen Entscheidungsträger, sondern als Opfer unseres Lebens und unserer Aktivität, das wir als ProletarierInnen täglich der Ökonomie darbieten müssen.

Wenn wir hier sind, dann nicht, weil wir den fairen dem freien Handel vorziehen. Auch nicht aus dem Glauben, dass die Globalisierung die Autorität der Nationalstaaten untergräbt. Wir sind weder aus der Überzeugung hier, dass der Staat von undemokratischen Institutionen kontrolliert wird, noch weil wir mehr Kontrolle über den Markt wollen. Wir sind hier, weil jede Form des Handels der Handel mit menschlichem Elend ist, weil jeder Staat ein Knast und die Demokratie nur der Schleier über der Diktatur des Kapitals ist.

Wenn wir hier sind, dann weder, weil wir ProletarierInnen als Opfer sehen, noch um uns als ihre BeschützerInnen hinzustellen. Wir sind nicht hier hingekommen, um uns von spektakulären Riots beeindrucken zu lassen, sondern um von den Streikenden von Ansaldo und anderen aufständischen ProletarierInnen in der Metall-Industrie für den täglichen Klassenkampf zu lernen. Wir sind hier um unsere eigenen Erfahrungen auszutauschen, mit allen, die nichts zu verlieren haben.

Wenn wir hier sind, dann nicht als Mitglieder einer der zahlreichen NGOs, der offiziellen Lobbies, ATTAC oder sonst eines Vereins, der nur hofft bei den Diskussionen über die Modernisierung des Kapitalismus mitmischen zu dürfen und mit seinen Vorschlägen (z.B. die Tobin-Steuer) die Gesellschaft retten zu können: die Gesellschaft, die unsere Entfremdung und Ausbeutung fortsetzt.

Wenn wir hier sind, dann als ProletarierInnen, die den Kapitalismus nicht in den Treffen der verschiedenen Gangstern entdecken, sondern ihn als täglichen Raub unseres Lebens in den Fabriken, Call Centern, als Arbeitslose erfahren; geraubt für die Bedürfnisse der Ökonomie. Wir sprechen nicht im Interesse von irgendwem, wir handeln aus eigenem Interesse. Der Kapitalismus existiert nicht aufgrund der G8, sondern andersrum. Der Kapitalismus ist nichts anderes als die Aneignung unserer gemeinsamen Aktivität, die sich als fremde Macht gegen uns wendet.

Unser Festival gegen das Kapital hat keinen Anfang oder Ende, es ist kein vorbestimmtes Spektakel oder festgelegter Aktionstag. Unsere Zukunft liegt jenseits aller Vermittlungsformen, jenseits der Grenzen der Nationalstaaten und jenseits aller Versuche, den Kapitalismus zu reformieren. Unsere Zukunft liegt in der Zerschlagung der Ökonomie.

- Für die vollständige Abschaffung von Staat und Kapital

- Für die weltweite menschliche Gemeinschaft


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